Shin Meiwa PS-1
Shin Meiwa PS-1 | |
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Typ: | Flugboot |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Shin Meiwa |
Erstflug: | 5. Oktober 1967 |
Indienststellung: | 1969 |
Produktionszeit: | 1971–1978 |
Stückzahl: | 21 |
Die Shin Meiwa PS-1 und US-1 sind japanische U-Boot-Jäger und Seenotrettungsflugzeuge mit STOL-Eigenschaften der japanischen Firma Shin Meiwa. Die PS-1 war ein reines Flugboot und die US-1 ein Amphibienflugzeug.
Geschichte
Anfang der 1960er-Jahre demonstrierte Shin Meiwa die Fähigkeit zum Flugzeugentwurf durch den Prototyp eines Flugbootes (die UF-XS) mit erweiterten STOL-Eigenschaften, der auf der Grumman Albatros basierte, aber mit einem neuen Antrieb und einem neu konstruierten Rumpf ausgerüstet war. Die Firma baute dazu auf den Erfahrungen der Kawanishi-Flugzeugwerke aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Nach dem Ende der Testreihen im Jahr 1964 erhielt die Shin Meiwa im Januar 1966 vom japanischen Verteidigungsministerium den Auftrag zur Entwicklung eines Flugbootes zur Seeraumüberwachung und U-Boot-Jagd. Der Vertrag sah die Fertigung von zwei als PS-X (firmenintern als SS-2) bezeichneten Prototypen vor. Der erste Prototyp hatte am 5. Oktober 1967, der zweite am 14. Juni 1968 seinen Erstflug. Ab 1969 begann nach der Bestellung von zwei Vorserienflugzeugen durch die JMSDF dann die PS-1-Produktion.[1]
Von 1971 bis 1978 bestellte die japanische Luftwaffe 21 Maschinen und verwendete sie bis 1989. Danach wurden sie durch Lockheed P-3 Orion ersetzt. Die Flugzeuge waren aufgrund der kleinen Stückzahl extrem kostenintensiv und politisch stark umstritten.
Kurz nach der Indienststellung der PS-1 fragte die japanische Luftwaffe ein Seenotrettungsflugzeug an. So entstand die US-1 als Amphibienflugzeug, das auch schnell in einen Truppentransporter umgebaut werden konnte. Der Erstflug erfolgte am 16. Oktober 1974 vom Wasser und am 3. Dezember 1974 von Land. Es wurden 19 Maschinen bestellt und zwischen März 1975 und 2004 ausgeliefert. Ab der siebten Maschine wurden stärkere Triebwerke, ein neues Litton-APN-80N-Radar und bessere Kommunikationssystem eingebaut und es entstand damit die US-1A. Die ersten sieben Maschinen wurden ebenfalls auf diesen Standard nachgerüstet. Der erste Rettungsflug erfolgte 1976, um einem griechischen Frachter in Seenot zu helfen.
Da die US-1A Mitte der 1990er-Jahre langsam veraltete, plante Shin Meiwa eine neue Version, die ShinMaywa US-2. Ihr Erstflug war am 18. Dezember 2003. Die japanische Luftwaffe plante, eventuell 14 Maschinen zu kaufen und ab 2007 in Dienst zu stellen. Die US-2 erhielt stärkere Triebwerke und viele andere kleine Verbesserungen. Die letzte US-1A (Seriennummer 9090) wurde im Dezember 2017 außer Dienst gestellt. Im Laufe ihrer Einsatzzeit rettete die US-1A seit 1976 insgesamt 827 Personen.[2]
Konstruktion
Das Ganzmetall-Flugzeug hatte eine ganze Reihe von Neuerungen. Der bootsförmige Rumpf, Stützschwimmer an den Tragflächen und ein System von Spritzwasserabweisern sollten das Aufspritzen des Wassers beim Start unterdrücken und Einsätze bei Wellenhöhen von bis zu 3 m erlauben. Die vier von Ishikawajima-Harima in Lizenz gefertigten General-Electric Turboprop-Triebwerke hatten ihre Ansaugstutzen über den Flügeln. Eine zusätzliche T58-Gasturbine mit 1014 kW Leistung diente zum Verbessern der STOL-Eigenschaften als Grenzschichtbeeinflussungssystem. Als Bewaffnung konnten zwischen den Triebwerken bis zu vier Torpedos oder sechs 127-mm-Raketen und im Rumpf Wasserbomben mitgeführt werden. Im Heck war Gerät zum Aufspüren magnetischer Anomalien, im Bug ein Radar und ein im Wasser ausfahrbares Sonar untergebracht. Das Dreipunktfahrwerk konnte zum Rollen an Land, aber nicht für Start oder Landung genutzt werden. Bei der späteren US-1 wurde ein nun auch bei am Hauptfahrwerk doppelt bereiften Einziehfahrwerk eingebaut, das auch für Start und Landung verwendet werden konnte. Bei dieser Maschine wurde die Bewaffnung und Ausrüstung zur U-Boot-Jagd entfernt, dafür ein höheres Tankvolumen und eine entsprechende Ausrüstung zur Seenotrettung untergebracht.[1]
Technische Daten
Kenngröße | PS-1 | US-1A |
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Besatzung | 9 + 20 Passagiere | 8 + 5 Mediziner |
Länge | 33,46 m | 33,46 m |
Spannweite | 33,15 m | 33,15 m |
Flügelfläche | 135,8 m² | 136 m² |
Höhe | 9,80 m | 9,82 m |
Leermasse | 25,5 t | |
Flugmasse | 35,0 t | |
max. Startmasse | 43,0 t | 45,0 t |
Höchstgeschwindigkeit | 550 km/h | 522 km/h |
Marschgeschwindigkeit | 425 km/h | 425 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 7000 m | 7200 m |
Reichweite | 2170 km | 3820 km |
Triebwerke | 4 × Turbo-Prop General Electric T64-IHI-10, je 2282 kW | 4 × Turbo-Prop General Electric T64-IHI-10J, je 2605 kW |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Taisyo, Lizenz: CC BY-SA 3.0
US-1A-Flying boat(ja:US-1A),The U.S. military Iwakuni base
Japanese Maritime Self Defense Force (JMSDF) pilots fly the US-1A seaplane during a search and rescue training exercise at Marine Corps Air Station Iwakuni, Japan, Jan. 8, 2013. JMSDF conducted the search and rescue scenario to mark the US-1A's first flight of the year. (U.S. Marine Corps photo by Lance Cpl. Todd F. Michalek/Released)
Autor/Urheber: Rob Schleiffert from Holland, Lizenz: CC BY-SA 2.0
One of the Shin Meiwas of 71 Kokutai is doing touch & go's at its home base Iwakuni.