Shūgiin-Wahl 2005

2003Wahlkreise 20052009
Stimmenanteil in %
 %
50
40
30
20
10
0
47,8
36,4
7,3
4,8
1,5
1,4
0,5
0,2
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2003
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
+3,9
−0,3
−0,8
+0,2
−1,4
−0,1
+0,5
−2,2
Verhältniswahl 2005
Stimmenanteil in %
 %
40
30
20
10
0
38,2
31,0
13,3
7,3
5,5
2,4
1,7
0,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2005
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+3,2
−6,4
−1,5
−0,5
+0,4
+2,4
+1,7
+0,6
Sitzverteilung 2005
Insgesamt 480 Sitze

Die Shūgiin-Wahl 2005 fand am 11. September 2005 statt. Sie war die 44. Wahl zum Shūgiin, dem japanischen Unterhaus. Im Streit um die Privatisierung der japanischen Post waren Abgeordnete der Liberaldemokratischen Partei (LDP) von Premierminister Jun’ichirō Koizumi ausgeschlossen worden und gründeten die Neue Volkspartei und die Neue Partei Japan. Koizumi löste das Parlament auf und stellte bei den Neuwahlen starke, loyale Kandidaten, sogenannte „Attentäter“, gegen diese „Rebellen“ auf. Er betrachtete die Wahlen als Referendum über seinen Reformkurs.

Beteiligung und Ergebnis

Die Wahlbeteiligung betrug 67,51 % bei der Direktwahl und 67,46 % bei der Verhältniswahl.

ParteiWahlkreiseVerhältniswahlSitze gesamtÄnderung
StimmenAnteilSitzeStimmenAnteilSitzezur letzten Wahlzur Zusammensetzung vor der Wahl
Liberaldemokratische Partei32.518.389,91847,77 %21925.887.79838,18 %77296+59+84
Kōmeitō981.105,0001,44 %88.987.60213,25 %2331−3−3
Demokratische Partei24.804.786,73936,44 %5221.036.42531,02 %61113−64−64
Kommunistische Partei Japans4.937.375,0307,25 %04.919.8177,25 %9900
Sozialdemokratische Partei996.007,6971,46 %13.719.5225,49 %67+1+2
Neue Volkspartei432.679,0000,46 %21.183.0731,74 %24+40
Neue Partei Japan137.172,0000,20 %01.643.5062,42 %11+1−2
Neue Partei Daichi16.698,0000,02 %0433.9380,64 %11+1+1
Unabhängige und Sonstige (*)3.242.078,5404,76 %18-18+1−14
Summe68.066.291,924100 %30067.811.069100 %1804800+4 (Vakanzen)

(*) Von den 18 gewählten unabhängigen Kandidaten waren 13 Postprivatisierungsgegner/„Rebellen“

Zur Erklärung der Kommastellen bei den Wahlergebnissen, siehe Wahlen in Japan: „proportionale Bruchteilstimmen“.

Regionale Übersicht

Übersicht über gewonnene Sitze nach Regionalblöcken
BlockWahlkreiseVerhältniswahlsitze
LDPDPJSonstigeLDPDPJKōmeiKPJSonstige
Hokkaidō4803310Daichi 1
Tōhoku177Unabh. 16511SDP 1
Nord-Kantō274Unabh. 19721SDP 1
Tokio231Kōmei 1(8→)7621SDP (0→)1
Süd-Kantō282Kōmei 1, Unabh. 310731SDP 1
Hokuriku-Shin’etsu135NVP 1, Unabh. 15410NVP 1
Tōkai2110Unabh. 298310
Kinki348Kōmei 611943SDP 1, Nippon 1
Chūgoku162NVP 1, Unabh. 15320NVP 1
Shikoku111Unabh. 132100
Kyūshū254SDP 1, Unabh. 89731SDP 1
Summe2195229776123910

Im Verhältniswahlblock Tokio hatte die LDP zu wenige Kandidaten nominiert, ein Sitz ging an die SDP.[1]

Auswirkungen

Der Erdrutschsieg der Regierungskoalition aus Liberaldemokratischer Partei und Kōmeitō stärkte Premierminister Koizumi, der die Postprivatisierung wie geplant durchführen konnte. Außerdem gewann die Koalition eine Zweidrittelmehrheit der Sitze, was ihr die Möglichkeit gibt, nötigenfalls das Oberhaus zu überstimmen. Der Vorsitzende der Demokratischen Partei Katsuya Okada trat nach den hohen Verlusten seiner Partei zurück.

Bei der Wahl erhielten 43 Frauen Sitze, d. h. knapp 9 %, und übertraf damit erstmals den Frauenanteil der Shūgiin-Wahl 1946,[2] als das Frauenwahlrecht eingeführt wurde und viele (männliche) Politiker mit einem Ämterverbot belegt waren.

Siehe auch

  • Liste der Mitglieder des Shūgiin (44. Wahlperiode)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 比例で得た自民の1議席、候補者不足し社民へ 東京. In: asahi.com. 12. September 2005, abgerufen am 25. Oktober 2017 (japanisch).
  2. 自民の「圧勝度」戦後2位 議席占有率61.7%. In: Asahi Shimbun. 12. September 2005, abgerufen am 18. Dezember 2012 (japanisch).

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