Shōwa-Zeit

Die Shōwa-Zeit (japanisch 昭和時代Shōwa-jidai, deutsch ‚Ära des erleuchteten Friedens‘) ist die Bezeichnung für eine Ära in der Geschichte Japans. Sie bezeichnet die Regierungszeit des Tennō Hirohito, des dritten Kaisers der modernen Periode, vom 25. Dezember 1926 bis zum 7. Januar 1989.[1] Shōwa (昭和, Ligatur: ) ist dabei die Regierungsdevise (Nengō) Hirohitos.

Etymologie

Der Begriff Shōwa wurde dem klassischen chinesischen Geschichtswerk Shujing entlehnt. Darin findet sich bei der Beschreibung des mythologischen Kaisers Yao der Satz百姓明,協萬邦 / 百姓明,协万邦, bǎixìng zhāomíng, xiéhé wànbāng (jap. hyakusei shōmei, kyōwa bampō)[2] mit der Bedeutung „When the hundred clans had become illustrious, he harmonized the myriad states. (Als die hundert Sippen erhaben waren, vereinheitlichte er die Vielzahl an Staaten.)“[3]

Geschichte

Die erste Hälfte der Shōwa-Periode war die Hochphase des japanischen Imperialismus bis zur Kapitulation 1945, die das endgültige Ende des Zweiten Weltkriegs markiert. Dabei gab der junge Kaiser unter dem Einfluss verschiedener Generäle der japanischen Armee die Befehle zum Angriff auf China, die Philippinen und die USA. Nach dem Abwurf der ersten Atombomben sprach Kaiser Hirohito als erster japanischer Kaiser persönlich zu seinem Volk: Er verkündete in einer Radiobotschaft die Kapitulation Japans und entsagte unter dem Druck der Amerikaner gleichzeitig seinem Anspruch auf göttliche Abstammung, um den Weg für eine neue friedliche und demokratische Gesellschaftsordnung freizumachen. Aufgrund des hohen Ansehens des Kaisers wurde, anders als in Italien, die Abschaffung der Monarchie nicht erwogen; der Tennō verlor zwar in der neuen Verfassung fast alle politischen Mitspracherechte, blieb aber in seinen restlichen 44 Regierungsjahren hoch respektiert.

In der zweiten Hälfte der Nachkriegszeit gelang Japan ein Wirtschaftswunder, welches das der Bundesrepublik Deutschland überstieg und Japan in den 1980er Jahren bis zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt erhob.

Seit seinem Tod trägt Hirohito nach japanischem Brauch auch selbst den Namen Shōwa. Der Shōwa-Zeit ging die Taishō-Zeit voraus, es folgte die 1989 beginnende Heisei-Zeit.

Wichtige Ereignisse

Politische und militärische Ereignisse

Kulturelle und sportliche Ereignisse

Umrechnung in den Gregorianischen Kalender

Shōwa-Jahr123456789101112131415161718192021
Gregorianischer Kalender192619271928192919301931193219331934193519361937193819391940194119421943194419451946
Shōwa-Jahr222324252627282930313233343536373839404142
Gregorianischer Kalender194719481949195019511952195319541955195619571958195919601961196219631964196519661967
Shōwa-Jahr434445464748495051525354555657585960616263
Gregorianischer Kalender196819691970197119721973197419751976197719781979198019811982198319841985198619871988

Weblinks

Commons: Shōwa-Zeit – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Japanlink: Shôwa Zeit – 1925-1989. In: www.japanlink.de. Archiviert vom Original am 12. Juli 2009; abgerufen am 31. März 2021 (englisch).
  2. 「昭和」の由来は何ですか? – „Wie ist der Ursprung vom Namen Showa?“ meijijingu.or.jp, archiviert vom Original am 12. November 2011; abgerufen am 24. September 2011 (japanisch).
  3. Bernhard Karlgren: The Book of Documents. In: The Museum of Far Eastern Antiquities, Bulletin Nr. 22, Stockholm, 1950, S. ??