Severin Jensen
Severin Jensen (* 1723 in Kopenhagen; † nach 1809 wohl in Mitau oder Italien) war ein dänischstämmiger Architekt. Ab 1772 war er Hofarchitekt beim Herzog Peter von Kurland im Herzogtum Kurland und Semgallen und ab 1796 kurländischer Gouvernements-Architekt.
Leben und Werk
Über Jensens Ausbildung ist nichts bekannt. Nach 1751 war er unter Luigi Vanvitelli am Bau des Palazzo Reale in Caserta beteiligt. Vermutlich 1764 kam er nach Kurland; Anfang 1766 trat er als Bauconducteur in den Dienst von Herzog Ernst Johann von Biron.
Jensen unterstützte ab 1764 Bartolomeo Francesco Rastrelli beim Bau von Schloss Rundāle in Lettland sowie bei Schloss Jelgava in der kurländischen Hauptstadt Jelgava. Nach dem Tod Rastrellis 1772 wurde Jensen dessen Nachfolger als Hofarchitekt.
Von 1773 bis 1775 baute Severin Jensen in Jelgava das Witwenpalais der Zarin Anna Iwanowna zur Academia Petrina um.[1] Der Ort hatte durch deren Hofhaltung eine gewisse Bedeutung erlangt. Die Academia Petrina war die älteste höhere Bildungseinrichtung in Lettland.[2] 1803 zog er nach Italien.[3]
Jensens Arbeiten „zählen zu den wichtigsten Beispielen frühklassizistischer Architektur im mittleren Baltikum“.[4]
Academia Petrina-Projekt (1774)
Literatur
- Julius Döring, Wilhelm Neumann: Jensen, Severin. In: Lexikon Baltischer Künstler. Jonck & Poliewsky, Riga 1908, S. 76–77 (Textarchiv – Internet Archive).
- Steffen Stolz: Jensen, Severin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. K. G. Saur, Berlin / Boston 2017. (Nur mit Zugangsberechtigung degruyter.com Abgerufen am 3. Mai 2018).
- Jensen, Severin. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 18: Hubatsch–Ingouf. E. A. Seemann, Leipzig 1925, S. 319.
Weblinks
- Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Jensen (Gensen, Gens), Severin. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
Einzelnachweise
- ↑ Bildkatalog: Treppenhaus der Academia Petrina in Jelgava (Mitau). herder-institut.de, abgerufen am 28. Mai 2019.
- ↑ Karl-Otto Schlau: Mitau im 19. Jahrhundert: Leben und Wirken des Bürgermeisters Franz von Zuccalmaglio (1800-1873). Harro von Hirschheydt, Wedemark-Elze 1995, S. 109.
- ↑ Julius Döring, Wilhelm Neumann: Jensen, Severin. In: Lexikon Baltischer Künstler. Jonck & Poliewsky, Riga 1908, S. 76–77 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ AKL (Lit.)
Personendaten | |
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NAME | Jensen, Severin |
KURZBESCHREIBUNG | dänischstämmiger Architekt |
GEBURTSDATUM | 1723 |
GEBURTSORT | Kopenhagen |
STERBEDATUM | nach 1809 |
STERBEORT | unsicher: Mitau |
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Kroņvircavas muižas "Kavalieru māja"
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Scan from Johann Christoph Brotze's book Sammlung verschiedner Liefländischer Monumente.
Aufriß des Academischen Gimnasium = Gebäudes in Mitau [die Ansicht; die Gravüre].