Serres-Morlaàs

Serres-Morlaàs
StaatFrankreich
RegionNouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)Pyrénées-Atlantiques (64)
ArrondissementPau
KantonPays de Morlaàs et du Montanérès
GemeindeverbandNord Est Béarn
Koordinaten43° 20′ N, 0° 15′ W
Höhe245–349 m
Fläche4,24 km²
Einwohner782 (1. Januar 2018)
Bevölkerungsdichte184 Einw./km²
Postleitzahl64160
INSEE-Code
Websitewww.serres-morlaas.fr

Rathaus von Serres-Morlaàs

Serres-Morlaàs ist eine französische Gemeinde mit 782 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Pays de Morlaàs et du Montanérès (bis 2015: Kanton Morlaàs).

Der Name der Gemeinde ist gascognischen Ursprungs, bedeutet „Hügel“ und knüpft an die geografische Lage auf einer Erhöhung über dem Tal des Luy de Béarn an.[1]

Die Bewohner werden Serres-Morlanais und Serres-Morlanaises genannt.[2]

Geographie

Serres-Morlaàs liegt ca. 10 km nordöstlich und damit im urbanen Einzugsbereich von Pau in der historischen Provinz Béarn.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Morlaàs
MorlaàsNachbargemeindenMorlaàs
Sendets

Serres-Morlaàs liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Der Luy de Béarn durchquert das Gebiet der Gemeinde. Der Lannot und die Gouttere de Babachette, Nebenflüsse des Luy de France, entspringen in Serres-Morlaàs.[3]

Geschichte

Die Geschichte reicht weit zurück, wie Fundamente belegen, die auf Luftaufnahmen identifiziert wurden, sowie aufgrund einer Ansammlung von Kieselsteinen im Boden. Im Mittelalter war es eine Grundherrschaft von eher kleinerer Größe, die der Komturei des Malteserordens von Caubin und Morlaàs unterstand, die die Gerichtsbarkeit im Dorf ausübte. In der Volkszählung im Jahre 1385 wurden fünf Häuser gezählt, und das Dorf gehörte zur Bailliage von Pau.[1][4]

Toponyme und Erwähnungen von Serres-Morlaàs waren:

  • Serre-Morlaas (1385, Volkszählung im Béarn),
  • Serra-Morlas (gegen 1540, réformation de Béarn, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts, B. 791, Blatt 112),
  • Serre morlaas (1750, Karte von Cassini),
  • Serres Morlaàs (1793, Notice Communale),
  • Serres-Morlaas (1801, Bulletin des lois) und
  • Serres-Morlàas (1863, Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées).[4][5][6]

Einwohnerentwicklung

Nach dem Beginn der Aufzeichnungen wuchs die Gemeinde, und ihre Größe erreichte ein Niveau von rund 300 Einwohnern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das bis zur Jahrhundertwende approximativ gehalten wurde. In der Folge sank die Zahl der Einwohner auf rund 200 in den 1940er Jahren. Seitdem befindet sich die Gemeinde in einer starken Wachstumsphase.

Jahr196219681975198219901999200620092018
Einwohner222282382525554639679697782
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7][8]

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Saint-Martin

Wirtschaft und Infrastruktur

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[11]
Gesamt = 66

Bildung

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 66 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[12]

Verkehr

Serres-Morlaàs wird durchquert von den Routes départementales 38 und 538 und wird von einer Anruf-Buslinie des Busnetzes Idelis angefahren, das Pau und die Agglomeration bedient.

Die Autoroute A64, genannt La Pyrénéenne, durchquert ebenfalls das Gemeindegebiet, allerdings ohne direkte Ausfahrt zum Ort. Allerdings befindet sich ein Autobahnparkplatz auf dem Gebiet der Gemeinde. Die am nächsten gelegene Ausfahrt 11 ist ca. 10 km entfernt.

Persönlichkeiten

Pierre-Marie Théas, geboren am 14. September 1894 in Barzun, gestorben am 3. April 1977 in Pau, war Bischof von Montauban und von Tarbes und Lourdes. Seine Familie lebte in Serres-Morlaàs. Während der Deutschen Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg hat er sich als Bischof von Montauban öffentlich in Hirtenbriefen gegen die Verfolgung und Deportation der Juden eingesetzt. Er wurde von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Royallieu bei Compiègne, (Département Oise), verbracht. Wegen der heranrückenden Alliierten als Geisel gehalten, entkam er im Sommer 1944 im Gegensatz zu vielen Insassen der Deportation. 1969 bekam er für seine Verdienste den Ehrentitel Gerechter unter den Völkern. Nach dem Krieg engagierte sich Pierre-Marie Théas für eine rasche Entlassung deutscher Kriegsgefangener und die deutsch-französische Aussöhnung in der Pax-Christi-Bewegung, dessen Präsident er bis 1950 war.[13]

Weblinks

Commons: Serres-Morlaàs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b http://visites.aquitaine.fr/serres-morlaas (Link nicht abrufbar)
  2. Pyrénées-Atlantiques Gentilé (fr) habitants.fr. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  3. Ma commune : Serres-Morlaàs (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  4. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 160. 1863. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  5. David Rumsey Historical Map Collection France 1750 (en) David Rumsey Map Collection: Cartography Associates. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  6. a b Notice Communale Serres-Morlaàs (fr) EHESS. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  7. Populations légales 2006 Commune de Serres-Morlaàs (64520) (fr) INSEE. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  8. Populations légales 2014 Commune de Serres-Morlaàs (64520) (fr) INSEE. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  9. Nouvelle-Aquitaine: Église Saint Martin à Serres-Morlaàs (64160), la Mairie de Serres-Morlaàs, sa commune et son village. In: annuaire-mairie.fr. Abgerufen am 20. Juli 2019 (französisch).
  10. Eglise paroissiale Saint-Martin (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  11. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Serres-Morlaàs (64520) (fr) INSEE. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  12. École maternelle et élémentaire (fr) Nationales Bildungsministerium. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  13. Martin Willing: Théas, Pierre-Marie. Blattus Martini - Kevelaerer Enzyklopädie. Abgerufen am 17. Dezember 2017.

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