Serenade für Flöte, Violine und Bratsche (Beethoven)
Die Serenade für Flöte, Violine und Bratsche D-Dur op. 25 von Ludwig van Beethoven (1770–1827) ist spätestens 1801 entstanden.
Entstehung, Druck und Arrangement als op. 41
Häufig wird das Jahr 1801 als Entstehungsjahr der Serenade op. 25 genannt, stilistische Merkmale legen allerdings die Möglichkeit nahe, dass zumindest Entwürfe auf Beethovens Bonner Zeit zurückgehen und erst später in Wien zur heute bekannten Fassung ausgearbeitet wurden. 1801 bot Beethoven die Serenade dem Verleger Giovanni Cappi an, der das Werk Anfang 1802 druckte. Entstehungsanlass und Uraufführungsdatum sind unbekannt.[1]
Im Dezember 1803 erschien im Verlag Hoffmeister & Kühnel in Leipzig ein Arrangement der Serenade für Flöte bzw. Violine und Klavier, wahrscheinlich von Franz Xaver Kleinheinz stammend, der auch andere Werke Beethovens für Klavier und Begleitinstrumente arrangierte. Diese Version wurde durch Beethoven ausdrücklich autorisiert. An den Verleger Hoffmeister und Kühnel schrieb er (Brief vom 22. Juli 1803): "Die Übersetzungen [der Serenaden op. 8 und op. 25] sind nicht von mir, doch sie sind von mir durchgesehen und ganz verbessert worden [...]"[2]. Dass dieser sie als eigenständiges Werk betrachtete – neben Stimmverlagerungen, Akkordfüllungen und Anpassungen bei Dynamik und Artikulation wurden im 3. Satz auch zwei Takte eingeschoben – wird durch die eigene Opuszahl 41 für dieses Arrangement belegt.[3]
Besetzung, Spieldauer und Charakterisierung
Beethovens Serenade in D-Dur op. 25 hat eine unübliche und kleine Besetzung, bestehend aus Flöte, Violine und Viola, verzichtet also auf eine eigentliche Bassstimme (Max Reger schuf gut 100 Jahre später mit op. 77a und 141a zwei Serenaden in gleicher Besetzung).
Die Spieldauer der Serenade liegt zwischen etwa gut 20 bis 25 Minuten. Sie orientiert sich an dem Muster von Mozarts großen Serenaden. Diese haben schnelle Ecksätze, deren erster gern einen Marschcharakter aufweist, wenigstens einen langsamen Satz sowie zwei oder mehr Menuette (bei Beethoven stehen dafür ein Menuett und zwei scherzoartige Sätze). Das Werk ist sechssätzig:
- Entrata. Allegro
- Tempo ordinario d‘un Menuetto
- Allegro molto
- Andante con Variazioni
- Allegro scherzando e vivace
- Adagio – Allegro vivace e disinvolto – Presto
Das einleitende Allegro ist mit „Entrata“ („Einzug“) betitelt und marschartig, wobei die einleitende Flöte ein Horn zu imitieren scheint.
Es folgt ein Menuett mit zwei Trios, das erste nur für Violine und Viola, das zweite mit solistischer Flöte über mandolinenartiger Begleitung der Streichinstrumente.
Das folgende Allegro molto in d-Moll und 3/8-Takt stellt quasi das erste Scherzo der Serenade dar. Der Scherzando-Charakter wird im Mittelteil beibehalten und durch den unerwarteten Moll-Dur-Kontrast unterstrichen.[4]
Der vierte Satz besteht aus einem Thema und drei Variationen mit Coda in G-Dur. Das Thema wird von den Streichern mit Doppelgriffen vorgestellt, die zusammen einen vierstimmigen Satz ausführen. Zu diesem tritt in den Repetitionen die oktavierende Flöte hinzu. Die Variationen lassen jeweils ein Instrument solistisch agieren.
Das folgende Allegro scherzando in D-Dur bildet das zweite Scherzo. Der Mittelteil unterscheidet sich jetzt im Charakter deutlich vom Hauptteil und bildet mit diesem einen Dur-Moll-Kontrast.[5]
Kürzester Abschnitt der Serenade ist ein Adagio in D-Dur, dessen Schluss auf einem Dominantseptakkord es als langsame Einleitung des Finales kennzeichnet. Dieses, mit Allegro vivace e disinvolto (etwa „ungezwungen“ oder „leger“) bezeichnet, bildet ein Rondo der Struktur A-B-A-C-A-B-A mit abschließender Presto-Coda. Das Hauptthema ist durch einen Rhythmus aus Sechzehnteln und punktierten Achteln charakterisiert.
Weblinks
- Werkbeschreibung von John Palmer bei AllMusic (englisch)
- Beethoven: Serenade D-Dur op. 25: Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
- Erstausgaben, Frühdrucke, Hörproben etc., Beethoven-Haus Bonn
- CD-Begleittext Hyperion CDA67526, Richard Wigmore, 2006
Einzelnachweise
- ↑ Vorwort Studien-Edition Henle HN 9370, Egon Voss, 2008
- ↑ Gabriele Busch-Salmen: Serenade D-Dur für Flöte, Violine und Bratsche op. 25. In: Albrecht Riethmüller [u. a.] (Hrsg.): Beethoven - Interpretationen seiner Werke. Band 1. Laaber-Verlag, Laaber 1994, ISBN 3-89007-305-0, S. 202.
- ↑ Vorwort Studien-Edition Henle HN 9340, Egon Voss, 2012
- ↑ Gabriele Busch-Salmen: Serenade für Flöte, Violine und Bratsche op. 25. In: Albrecht Riethmüller [u. a.] (Hrsg.): Beethoven - Interpretationen seiner Werke. Band 1. Laaber-Verlag, Laaber 1994, ISBN 3-89007-304-2, S. 206.
- ↑ Gabriele Busch-Salmen: Serenade für Flöte, Violine und Bratsche op. 25. In: Albrecht Riethmüller [u. a.] (Hrsg.): Beethoven - Interpretationen seiner Werke. Band 1. Laaber-Verlag, Laaber 1994, ISBN 3-89007-304-2, S. 207.
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Ludwig van Beethoven, aged twenty-six (1796). Design by G. Stainhauser; engraving by Johann Josef Neidl, executed for the publisher Artaria
Identifier: beethovencritica00indy (find matches)
Title: Beethoven; a critical biography
Year: 1913 (1910s)
Authors: Indy, Vincent d', 1851-1931
Subjects: Beethoven, Ludwig van, 1770-1827
Publisher: Boston, Mass., The Boston music company New York, G. Schirmer
Contributing Library: Boston Public Library
Digitizing Sponsor: Internet Archive
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Text Appearing Before Image:
onstructions in which recall those employed by K.Stamitz, Cannabich, and other musicians of the second rankbelonging to the Mannheim school. ^Only from to-dayonward, declares Beethoven to a friend, do I begin toknow how to write a quartet. With regard to the symphony he exercised equal reserve.Though familiar through early study with the art of instru-mentation, it Avas only after long delay that he approachedthe composition of a symphony; and yet this first attempt,despite the amazement or the protestations of his contem-poraries concerning the strangeness of the first measure,can in truth be viewed by us as merely an adroit imitationof Haydns last works of this kind.* And now let us leave Beethoven, the pupil of genius, (butwho, for all that, is as yet a good pupil,) to welcome upon * It is to this First Period that we must relegate the unpublishedsymphony about which the University of Jena has been making sucha pother, and whose genuineness has by no means been demonstrated. ( 24 )
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BEETHOVEN, AGED TWENTY-SIX (1796) Design by G. Stainhauser; engraving by J. Neidl, executed for thepublisher Artaria LUDWIG VAN BEETHOVEN the scene, with the year 1801, a different and entirely recon-stituted Beethoven. How was this transformation achieved? To what causescan we attribute it? These are questions to be taken up inthe musical part of the following chapter. 25 THE SECOND PERIOD Fkom 1801 TO 1815 IIIHIS LIFE The generosity displayed towards the youthful Beethovenby the noblemen of Vienna, has received no adequate recog-nition. The Lichnowsky family alone subscribed for thirty-two copies of the trios, Op. 1. Prince Carl presided at therehearsals of new works. The story goes that at the inter-minable rehearsal of Christ on the Mount of Olives the princehad lavish distribution made of refreshments, all sorts ofcold meats, etc., to the members of orchestra and chorus,in order to restrain their impatience. — It was a seriousmatter when Fidelio was taken in hand; there was a c
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