Serben in Deutschland
Der Begriff Serben in Deutschland ist nicht eindeutig definiert. Teilweise werden damit diejenigen Einwohner Deutschlands gemeint, die sich als ethnische Serben verstehen. Sie können Staatsbürger Deutschlands, Serbiens, eines anderen Nachfolgestaates Jugoslawiens oder eines weiteren Staates sein. In einem anderen Verständnis kann es sich um in Deutschland lebende Staatsbürger oder frühere Staatsbürger Serbiens, oder Serbiens und Montenegros handeln, unabhängig von der Ethnie, der sie sich zurechnen. Dies können auch ethnische Ungarn, Albaner, Rumänen und Bosniaken oder Angehörige weiterer Minderheiten Serbiens sein.
Die meisten Serben, die in Deutschland leben, zog es in den 1960er und 1970er Jahren als arbeitssuchende Immigranten oder Gastarbeiter aus Jugoslawien hierher. Weitere Serben – beziehungsweise serbische Staatsbürger – kamen nach Deutschland als Flüchtlinge während der Jugoslawienkriege (von 1991 bis 2001) oder als Asylsuchende aus dem Kreise der Roma.
Anzahl
Für das Jahr 2011 hat das Statistische Bundesamt die Zahl von 197.984 serbischen Staatsangehörigen in Deutschland herausgegeben.[1] Nachdem Ende 2009 die Visumspflicht für serbische Staatsbürger in Europa abgeschafft wurde, ist die Anzahl serbischer Staatsbürger bis zum Jahre 2014 auf 220.908 angestiegen.[2] Der sprunghafte Anstieg zwischen 2011 und 2014 lässt sich auch durch die hohe Anzahl von asylsuchenden Roma erklären, die, sofern sie aus Serbien kommen, die serbische Staatsbürgerschaft besitzen.
In deutschen Bundesländern
Die Regionen mit den größten Anteilen an serbischstämmiger Bevölkerung befinden sich in und um Frankfurt am Main, München und Stuttgart. Angaben des Statistischen Bundesamtes vom 31. Dezember. 2014[3]
Anzahl der Serben in deutschen Bundesländern | ||||||
Nr. | Bundesland | Personen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
1. | Baden-Württemberg | 40.940 | ||||
2. | Bayern | 31.868 | ||||
3. | Berlin | 12.649 | ||||
4. | Brandenburg | 1.323 | ||||
5. | Bremen | 2.621 | ||||
6. | Hamburg | 7.278 | ||||
7. | Hessen | 23.871 | ||||
8. | Mecklenburg-Vorpommern | 851 | ||||
9. | Niedersachsen | 19.191 | ||||
10. | Nordrhein-Westfalen | 62.982 | ||||
11. | Rheinland-Pfalz | 7.408 | ||||
12. | Saarland | 1.202 | ||||
13. | Sachsen | 1.998 | ||||
14. | Sachsen-Anhalt | 1.549 | ||||
15. | Schleswig-Holstein | 2.947 | ||||
16. | Thüringen | 2.230 |
Die Serben stellen in Deutschland nach den Türken, Italienern, Polen, Griechen, Kroaten, Rumänen und Russen mittlerweile die zwölftgrößte nicht-deutschstämmige Bevölkerungsgruppe.[1]
Bekannte Serben in Deutschland
- Dušan Vasiljević, Fußballspieler
- Dušan Gruden, Ingenieur, Umweltreferent
- Dejan Ilic, Manager, Geschäftsführer
- Anica Dobra, Schauspielerin, Trägerin des Bayerischen Filmpreises
- Andrej Ćilerdžić, serbisch-orthodoxer Bischof, erster in Deutschland geborener Mönch der Serbischen Kirche
- Gojko Mitić, Schauspieler, DEFA-Filmstar („DDR-Winnetou“)
- Milena Preradovic, Unternehmerin, Fernsehmoderatorin (serbische Abstammung väterlicherseits)
- Mladen Krstajić, Sportler, Fußball-Bundesliga
- Mira Beham, Journalistin, Kommunikationswissenschaftlerin, Dozentin der Journalisten-Akademie München
- Svetislav Pešić, Basketballtrainer und ehemaliger Profispieler
- Nikola Sarić, Maler
Weblinks
Einzelnachweise
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Anzahl der im Ausländerzentralregister gemeldeten Staatsbürger des im Titel beschriebenen Landes relativ zur allen in Deutschland gemeldeten Staatsbürgern dieser Nationalität auf Kreisebene. Stichtag 31.12.2021