Septarie
Septarie ist ein Begriff aus der Geologie. Abgeleitet von lat. s(a)eptum (= Scheidewand) bezeichnet er Kalkkonkretionen in kalkhaltigen Tonen von teils erheblicher Größe.[1] In ihrem Inneren sind sie von radialen Spalten (Austrocknungs-Schrumpfungsrisse) durchzogen. Häufig scheiden sich in diesen Rissen Minerale wie Calcit ab (Septenbildung), aber auch andere Füllungsmineralien (zum Beispiel Siderit, Pyrit, Baryt oder Quarz) können vorhanden sein.
Im Zentrum von Septarien findet sich sehr häufig ein Nucleus aus ursprünglich organischem Material.[2]
Entstehung
Nach F. Lippmann (1955) geht die Entstehung von Septarien auf die Zersetzung von Organismen zurück. Demnach kommt es bei der Zersetzung organischen Materials zu Bildung von Ammoniak und Aminen, die im umliegenden Sediment zu einer pH-Wert-Erhöhung führen. Diese setze die Löslichkeit von Karbonaten herab, was zum Hinwandern und Abscheiden von Karbonaten am Fossil führe. Auf diese Weise entstehe im umliegenden Sediment eine Untersättigung an Karbonaten, die ihrerseits zum Hinwandern immer neuer karbonatischer Porenwasserlösungen führe. So können sich Septarien immer weiter vergrößern, bis die Zersetzung des organischen Materials, also die Ammoniakentstehung, beendet ist oder aber der Nachschub von Kalk versiegt.[1]
Vorkommen
Septarien sind weltweit zu finden und kommen üblicherweise in karbonatreichen Tonschiefern vor. Eine im mittleren Oligozän abgelagerte Schicht, der Septarienton, erhielt wegen des regelmäßigen Vorkommens von Septarien diesen Namen.
Nutzung
Septarien werden hauptsächlich kunstgewerblich genutzt. Aufgrund ihres im Anschliff oft attraktiven Musters werden große Exemplare beispielsweise zu Tischplatten oder Bücherstützen, kleinere etwa zu Broschen verarbeitet.
Galerie
Septarie aus dem Rupel des Tagebaus Amsdorf
Septarie. Bristol City Museum
Die Katiki Boulders in Neuseeland
Konkretionen am Bowling Ball Beach, Kalifornien, USA
- (c) Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0
Septarie vom Muddy Creek, Utah
Literatur
- Georg Wagner: Einführung in die Erd- und Landschaftsgeschichte. Verlag d. Hohenloheschen Buchhandlung F. Rau, Öhringen 1931, DNB 561012482.
Weblinks
- Angaben bei GemRocks (engl.)
- Angaben bei mineralienatlas.de
- Irna, 2006, Bildersammlung von kugelförmigen Septarien weltweit
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Sven Teschke, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Septarie aus Nordafrika
Septarian nodule in Bristol City Museum, Bristol, England. This is a local concentration of calcite, forming a hard lump in mudstone. Radiating shrinkage cracks have filled with veins of calcite. From the Middle Jurassic, Callovian Stage, Oxford clay, in Wiltshire, England.
Autor/Urheber: User:Jbo166, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Septarie im Rupelton des Tagebaus Amsdorf.
(c) Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0
Calcit, Geode_(Geowissenschaften)
- Fundort: Muddy Creek, Orderville, Kane County, Utah, Vereinigte Staaten (Fundort bei mindat.org)
Autor/Urheber: Keith Pomakis, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A septarian nodule on display as part of the Pinch Collection at the Canadian Museum of Nature in Ottawa, Ontario.
Autor/Urheber: Genet (Diskussion), Lizenz: CC BY-SA 4.0
New_Zealand_-_Shag_Point_-_Katiki_Boulders
Autor/Urheber: Brocken Inaglory (edited by Noodle snacks), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bowling Balls Beach in Mendocino county, California, USA. Concretions on Bowling Balls Beach (Mendocino County, California) were weathered out of steeply-tilted Cenozoic mudstone