Selpin

WappenDeutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten:53° 59′ N, 12° 30′ O
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis:Rostock
Amt:Tessin
Höhe:44 m ü. NHN
Fläche:33,1 km2
Einwohner:493 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:15 Einwohner je km2
Postleitzahl:18195
Vorwahl:038205
Kfz-Kennzeichen:LRO, BÜZ, DBR, GÜ, ROS, TET
Gemeindeschlüssel:13 0 72 097
Adresse der Amtsverwaltung:Alter Markt 1
18195 Tessin
Website:stadt-tessin.de
Bürgermeister:Uwe Töpper
Lage der Gemeinde Selpin im Landkreis Rostock
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Karte

Selpin ist eine Gemeinde im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Tessin mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet.

Geografie

Die Gemeinde Selpin liegt in flachwelligem Gelände südöstlich der oberen Recknitz im Quellgebiet der Warbel, eines kleinen Flüsschens, das in östlicher Richtung zur Trebel fließt. Das gesamte Gemeindegebiet von Selpin ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Wesselstorf. Selpin liegt in einem Dreieck zwischen den Kleinstädten Tessin, Laage und Gnoien.

Umgeben wird Selpin von den Nachbargemeinden Tessin im Norden, Walkendorf im Osten, Wardow im Süden sowie Cammin im Westen.

Zu Selpin gehören die Ortsteile Drüsewitz, Reddershof, Vogelsang, Wesselstorf und Woltow. Nahe bei Drüsewitz befand sich der NVA-Hauptgefechtsstand Tessin. Außerdem gibt es die Gemarkung Wilhelmshof, in der früher auch ein gleichnamiger Ortsteil lag. Davon zeugen heute nur noch einige wenige Mauerreste.

Geschichte

Selpin wurde erstmals 1399 urkundlich erwähnt. Im Dorf existierte bis 1929 ein 500 Hektar großes Gut. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde 1929 das Gut aufgesiedelt, es entstanden 14 Bauernhöfe.

Reddershof hieß vor 1860 Neuhof und war eine Meierei des Gutes Selpin, die zum Hauptgut Reddershof wurde. Letzter Besitzer war bis 1945 die Familie von Henke. Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Reddershof und Woltow in die Gemeinde Selpin eingegliedert.

Wesselstorf war eines der letzten Güter, welches die uradelige Familie von Bassewitz für ihr Besitztum erwarb. Einer ihrer ersten Vertreter vor Ort war Graf Henning[2] von Bassewitz (1839–1880), Hofmarschall. Das Rittergut hatte 1928 einen Umfang von 550 ha, und das dazugehörige Rittergut Drüsewitz mit Christianenhof 262 ha.[3] Letzter Gutsherr war Henning-Friedrich Graf von Bassewitz (1871–1945) aus der Familienlinie Prebberede.[4]

Sehenswürdigkeiten

Gutshaus Wesselstorf
  • Gutshaus mit Park in Wesselstorf
  • Gutshaus mit Park in Woltow
  • Burgwall Reddershof
  • Friedhof Drüsewitz (sogenannter Cholerafriedhof)

Siehe auch Liste der Baudenkmale in Selpin

Wirtschaft und Infrastruktur

Selpin liegt in einem landwirtschaftlich geprägten Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern. Derzeit gibt es in der Gemeinde neben Landwirtschaftsbetrieben auch mehrere mittelständische Unternehmen des handwerklichen Gewerbes.

Die Gemeinde verfügt über eine gut ausgebaute Infrastruktur. Selpin wird von der Bundesautobahn 20 durchquert, der nächste Anschluss ist Tessin. Die Anschlussstelle Laage der Bundesautobahn 19 ist 23 Kilometer entfernt. Der nächste Bahnhof befindet sich in etwa 10 km Entfernung in Tessin.

Das Straßennetz der Gemeinde ist Anfang der 2000er Jahre nahezu komplett erneuert worden. Seit dem Jahr 2021 verfügt die Gemeinde über ein leistungsfähiges Glasfasernetz zur Anbindung an das Internet. Außerdem wurde ein zusätzlicher Funkturm errichtet, der die Versorgung mit mobilen Diensten deutlich verbessert hat.

In der Gemeinde befindet sich eine moderne Kindertagesstätte. Die Freiwillige Feuerwehr hat zahlreiche aktive Mitglieder.

Commons: Selpin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Zöglingsverzeichnis I von IV. Zögling Sohn Adolf von Bassewitz-No.: 1511. Selbstverlag, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 347 f.
  3. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. Band IV. Niekammer’s Güter-Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 146–170 (g-h-h.de [abgerufen am 6. September 2021]).
  4. Walter v. Hueck, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker und Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel) 1973. In: Deutsches Adelsarchiv e. V.; bearbeitet unter Aufsicht des Ausschusses für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände (Hrsg.): GHdA (Genealogisches Handbuch des Adels) Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band VII, Nr. 18. C. A. Starke, 1973, ISSN 0435-2408, S. 6–9 (d-nb.info [abgerufen am 6. September 2021]).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Selpin in LRO.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Selpin, Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland.
English (en): Locator map of Selpin in district of Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Selpin dans l'arrondissement de Rostock dans Mecklembourg-Poméranie-Occidentale, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Selpin, Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Selpin во рамките на Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Selpin in de Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Selpin en Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Mecklenburg-Vorpommern, district of Rostock, Selpin ഭൂപടസ്ഥാനം.

Herrenhaus Wesselstorf.jpg
Autor/Urheber: Bassewitz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Herrenhaus Wesselstorf, Selpin (Mecklenburg-Vorpommern). Einer der frühesten schriftlichen Hinweise findet sich in kirchlichen Aufzeichnungen des Jahres 1232, in denen von der Abgabe des Zehnten an das Kloster Dargun durch die Dörfer Belitz und Woldelsowe (wahrscheinlich Wesselstorf) die Rede ist. Ab dem Jahr 1460 finden wir in den Archiven Beschreibungen der Gutsanlage und der jeweiligen Besitzverhältnisse, welche - was eher die Regel als die Ausnahme war - über die Jahrhunderte häufig durch Verkauf und Vererbung wechselten. Ungewöhnlich genug, finden wir seit 1460 bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts - unterbrochen nur von einem kurzen schwedischen Interregnum während des Dreißigjährigen Krieges - die Familie von Moltke (auch von Moltken) auf Gut Wesselstorf ansässig. Danach befand sich die Ritterschaft Wesselstorf neben einigen kurzzeitigen Zwischenbesitzern in den Händen der Familien von Bassewitz, von Grävenitz und wieder von Bassewitz, welche dann bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hier ansässig war. Danach ereilte Wesselstorf das seit 1945 für alle Gutsanlagen typische Schicksal: Flüchtlingseinquartierung und Verfall, später Umbau zum Zwecke der Nutzung für Mietwohnungen und öffentliche Einrichtungen wie Konsum, Kindergarten Veranstaltungsraum, Büros etc.. Die Garten- und Parkanlage verwilderte im Laufe der Jahre, wertvoller alter Baumbestand wurde einer wirtschaftlichen Nutzung zugeführt, die unmittelbare Umgebung des Hauses war geprägt durch die in der ländlichen DDR typische Selbstversorgerwirtschaft mittels Kleingärten. Die bis zur Wende weitgehend intakt gebliebene Gutsanlage wurde dann in den neunziger Jahren durch den Abriss vieler historischer Wirtschaftsgebäude weiter verändert; heute sind außer dem Gutshaus noch der unmittelbar neben diesem stehende Stall für die Reit- und Kutschpferde und die sich rechtwinklig anschließende Remise erhalten. Seit 1998 befinden sich das Gutshaus, die verbliebenen Wirtschaftsgebäude und wesentliche Teile des Parks wieder in Privatbesitz, das Ensemble wurde im Jahr 2000 in die Denkmalliste eingetragen. Im Gutshaus stehen Ferienwohnungen für Gäste zur Verfügung.