Selig Pinchas Bamberger

Selig Bamberger

Selig Bamberger (jiddisch הרב פינחס (זליג) הלוי במברגרhaRaw Pinchas (Selig) Bamberger, auch Selig Pinchas Halevi Bamberger; geboren am 7. November 1872 in Lengnau; gestorben am 9. August 1936 in Hamburg[1]) war ein Rabbiner und jüdischer Gelehrter in Hamburg, der eine ganze Reihe grundlegender Bücher über das Judentum ins Deutsche übersetzte. Er erwarb einen Doktortitel in diesem Bereich an der Universität Berlin.

Leben und Wirken

Vereinigte Alte und Neue Klaus im Hinterhof der Rutschbahn 11, Grindelviertel, in der Bamberger lehrte[2][3]

Selig Bamberger wurde im Monat Cheschwan in Lengau, im Schweizer Kanton Aargau als Sohn des Rabbiners Shlomo Bamberger (שלמה במברגר) und von Lea geb. Adler geboren; Seligmann Bär Bamberger war sein Großvater. 1895 erwarb er seinen philosophischen Doktortitel an der Universität Heidelberg mit seiner wissenschaftlichen Ausgabe des Kommentars von Maimonides zum Mischnatraktat Challa, die auch seine Übersetzung ins Deutsche enthielt.

1896 wurde er von dem Vorsitzenden des Beth Midrasch, dem Rabbiner Esriel Hildesheimer in Berlin, zum Rabbiner ordiniert.

Ab 1900 arbeitete er als Rabbiner an den Hamburger Synagogen Alte Klaus (הקלויז הישן) und Neue Klaus (הקלויז החדש). Er lehrte auch am Lehrhaus der Synagogengemeinschaft und war Av Beth Din, Vorsitzender des Beth Din („Rabbinatsgericht“). Diese Aufgaben erfüllte er 36 Jahre lang bis zu seinem Tod. Daneben publizierte er.

Er verstarb im August 1936 in Hamburg und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Langenfelde in Hamburg – neben seiner ersten Frau – begraben. 1989 wurden seine sterblichen Überreste neben dem Grab seiner zweiten Frau auf dem Jüdischen Friedhof am Ölberg in Jerusalem beigesetzt.

Übersetzungen und Herausgeberschaft

  • Kommentar des Raschi zur Tora (פירוש רש"י לתורה) (Digitalisat)
  • Sidur sefat emet – Gebetbuch der Israeliten. („Sprache der Wahrheit“ סידור - שפת אמת) (Digitalisat)
  • Gesänge für den Schabbat (זמירות לשבת)
  • Gebetbuch für die Festtage/1/2: Gebetbuch für das Peßachfest (הגדה של פסח): Band I: Peßachfest (1. und 2. Tag); Band II: Peßachfest (7. und 8. Tag); mit sorgfältigst revidiertem Texte// Heidenheim, Wolf. - Frankfurt a. M. (Rödelheim): Lehrberger, [ca. 1910]
  • Seligmann Baer, Pinchas Halevi Bamberger: Seder ha-ḳinot le-tish ah be̕ av: im megilat ̕Eikha ve-ḳri̕ at ha-Torah ve-ha-ḳrovot ve-kol ha-tefilot; le-fi minhag ha-̕ ashkenazim. Goldschmidt, Basel 2002, ISBN 3-85705-052-7 (hebräisch: סדר הקינות לתעה באב : עם מגלת איכה וקריאת התורה והקרובות וכל התפלות : לפי מנהג האשכנזים.).
  • Kizzur Schulchan Aruch (קיצור שולחן ערוך) (Digitalisat)
  • Machzor 1953, Gebetbuch für die Festtage, herausgegeben von Wolf Heidenheim, übersetzt von Rabbiner Dr. Selig Pinchas Halevi Bamberger. Viktor Goldschmidt Verlag, Basel.

Literatur (Auswahl)

  • Michael Brocke, Julius Carlebach (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner. Band II/1, 2009.
  • Esriel Hildesheimer, Mordechai Eliav: Das Berliner Rabbinerseminar 1873-1938: seine Gründungsgeschichte – seine Studenten. Hrsg.: Chana Schütz, Hermann Simon (= Schriftenreihe des Centrum Judaicum). Hentrich & Hentrich, Berlin 2008, ISBN 978-3-938485-46-0.

Einzelnachweise

  1. Sterberegister StA Hamburg 3, Nr. 392/1936.
  2. http://juedische-geschichte-online.net/stadtplan/orte
  3. http://synagoge-rutschbahn.de/Geschichte.html

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הרב פינחס זעליג במברגר
Synagoge (ehemals) Alte und Neue Klaus Rutschbahn 11 in Hamburg-Rotherbaum (1).jpg
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Synagoge (ehemals) Vereinigte Alte und Neue Klaus im Hof des Grundstücks Rutschbahn 11a in Hamburg-Rotherbaum. Die Synagoge wurde 1905 eingeweiht, Architekt war Semmy Engel. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Mehr zur Geschichte der Synagoge unter dem folgendem Link: http://synagoge-rutschbahn.de/Geschichte.html