Selenologie

Falschfarbenbild des Mondes. Die Farben kennzeichnen geologisch unterschiedliche Strukturen und Gebiete.

Selenologie (aus dem Griechischen: „Mondforschung“) ist das Teilgebiet der Astrogeologie, das sich mit dem Erdmond befasst, also mit der Entstehung, dem inneren Aufbau, den formenden Prozessen und der Zusammensetzung des Mondes. Alternativ zu Selenologie spricht man auch von Lunargeologie, Mondgeologie oder einfach Geologie des Mondes.[1]

Begriffsgeschichte

Der Begriff wurde im 19. Jahrhundert gebildet in Anlehnung an die Unterscheidung von Geographie und Geologie, damals noch rein erdbezogene Wissenschaften. Man sprach also von der Selenologie als Entsprechung der irdischen Geologie, im Gegensatz zur Selenographie, die entsprechend der Geographie sich mit der Untersuchung der Oberflächenstrukturen des Mondes und der Erstellung von Mondkarten befasste.[2] Heute wird der Begriff nur noch selten verwendet. Zudem bezeichnet er auch die „Mondkunde“ oder „Mondwissenschaft“ ganz allgemein, vor allem im angelsächsischen Raum wird Selenology in dieser allgemeineren Bedeutung (lunar sciences) verwendet.

Siehe auch

Literatur

  • Wolf von Engelhardt: Die Geologie des Mondes. In: Naturwissenschaften. Bd. 69, Nr. 9 (September 1982). Springer, Berlin & Heidelberg 1982. S. 405–419, ISSN 0028-1042

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Herbert Bucksch: Wörterbuch Geotechnik − Dictionary Geotechnical Engineering. Bd. 2: Deutsch – Englisch. Gabler, 1998, S. 453, online
  2. Heinrich Wilhelm Josias Thiersch: Die Physiognomie des Mondes. Versuch einer Deutung derselben im Anschluss an die Arbeiten von Mädler, Nasmyth und Carpenter Nördlingen 1879, S. 5

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Moon - False Color Mosaic.jpg
Diese Falschfarbenfotografie ist aus 15 Bildern des Mondes, die durch drei Farbfilter mit der Kamera der Galileo-Sonde während der Durchquerung des Erde-Mond-Systems am 8. Dezember 1992 aufgenommen wurden, zusammengesetzt. Als diese Ansicht aufgenommen wurde, war die Sonde 425.000 Kilometer vom Mond und 69.000 Kilometer von der Erde entfernt. Die Falschfarbendarstellung erleichtert die Interpretation der Oberflächenzusammensetzung des Mondes. Regionen, die rot erscheinen, sind im Allgemeinen Hochlandgebiete, während blaue bis orangefarbene Schattierungen alte vulkanische Lavaflüsse der Mare anzeigen. Blauere Mare enthalten mehr Titan als die orangefarbenen Regionen. Das Mare Tranquilitatis, als dunkelblaue Fläche auf der rechten Seite zu erkennen, enthält mehr Titan als das Mare Serenitatis, eine etwas kleinere kreisförmige Fläche, die sich unmittelbar oben links an das Mare Tranquilitatis anschließt. Blaue und orangefarbene Gebiete, die viel von der linke Seite des Mondes in dieser Darstellung bedecken, stellen viele einzelne Lavaflüsse im Oceanus Procellarum dar. Dei kleine purpurnen Gebiete nahe der Bildmitte sind pyroklastische Ablagerungen, die bei explosiven vulkanischen Eruptionen entstanden. Der junge Krater Tycho, mit einem Durchmesser von 85 Kilometer ist deutlich am unteren Rand des Fotos zu sehene, wo Teile der Mondscheibe fehlen.