Selenite (Stoffgruppe)

Selenite sind die Salze der Selenigen Säure H2SeO3. Die Salze enthalten als Anion das Selenit-Ion (SeO32−).

Die Selenige Säure ist eine zweiprotonige Säure. Daher existieren unter den Salzen die

  • Selenite (MI2SeO3), die auch normale, neutrale Selenite oder Diselenite genannt werden und
  • Hydrogenselenite (MIHSeO3), die auch als saure Selenite bezeichnet werden.

Die Säurestärke der Selenigen Säure (pKs-Werte von 2,62 und 8,32) ist schwächer als die der Schwefligen Säure.

Vorkommen

Einige Selenite sind als natürliche Bildungen in Form von Mineralen bekannt wie unter anderem

  • Ahlfeldit (wasserhaltiges Nickelselenit)
  • Bernardevansit (wasserhaltiges Aluminiumselenit)
  • Borzęckiit (wasserhaltiges Blei-Uranyl-Selenit)
  • Chalkomenit (wasserhaltiges Kupferselenit)
  • Chaméanit (Kupfer-Eisen-Arsen-Selenit)
  • Favreauit (wasserhaltiges Blei-Bismut-Kupfer-Selenit)
  • Haynesit (wasserhaltiges Uranyl-Selenit)
  • Mandarinoit (Eisenselenit)
  • Nestolait (wasserhaltiges Calciumselenit)
  • Nicksobolevit (Kupferselenit)
  • Marthozit (wasserhaltiges Kupfer-Uranyl-Selenit)
  • Zincomenit (Zinkselenit)

Verwendung

In der organischen Chemie wird Selenige Säure aufgrund ihrer oxidierenden Eigenschaften eingesetzt. Sie oxidiert beispielsweise Schwefelwasserstoff zu Schwefel oder Hydrazin zu Stickstoff.[1]

Einzelnachweise

  1. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100., verbesserte und stark erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 530.