Selbstständige gemischte Brigade

Eine Selbstständige Gemischte Brigade (japanisch 独立混成旅団dokuritsu konsei ryodan) war in der Organisationsstruktur des Kaiserlich Japanischen Heeres ein Sonderverband, der in der Größenordnung zwischen einer Division (ca. 15.000 Mann) und einem Regiment (ca. 3.500 Mann) lag und verschiedene Waffengattungen umfasste.

Geschichte

Offiziell eingeführt wurden solche Brigaden 1934. Nach Beginn des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges wurden etwa hundert Selbstständige Gemischte Brigaden (SGB) zur Überwachung und Aufrechterhaltung der Ordnung in den besetzten Gebieten aufgestellt.[1] Die bis dahin mit diesen Aufgaben betrauten Divisionen konnten dadurch herausgelöst und an anderen Fronten eingesetzt werden. Aufgrund ihrer flexiblen Einsatzmöglichkeiten nahm die Zahl der Brigaden gegen Kriegsende zu. Einige dieser Brigaden wurden später in Divisionen umgewandelt.

Gliederung

Eine Selbstständige Gemischte Brigade hatte ungefähr 5.000 bis 11.000 Mann[1] und bestand meistens aus vier oder fünf Infanteriebataillonen, denen je nach Einsatzgebiet und Situation eine Fernmeldeeinheit oder auch Pionier-, Panzer- und Artillerieeinheiten hinzugefügt wurden. Die SGB war dadurch in der Lage, selbstständig Feldzüge und Einsätze durchzuführen.

Der übergeordnete Großverband einer Selbstständigen Gemischten Brigade war eine Armee, Regionalarmee oder auch Hauptarmee. Die Brigade wurde in der Regel von einem Offizier im Range eines Rikugun shōshō (Generalmajor) kommandiert.

Literatur

  • Victor Madej: Japanese Armed Forces Order of Battle, 1937–1945. Game Publishing, 1981, OCLC 833591372, OCLC 833591376.
  • Gordon Rottman: „Japanese Army in World War II, The South Pacific and New Guinea, 1942–43“ Osprey Publishing, 2005, ISBN 978-1-8417-6870-0
  • Philip Jowett: „The Japanese Army 1931–45 (1)“ Osprey Publishing, 2002, ISBN 978-1-8417-6353-8
  • Gordon Rottman: „Japanese Army in World War II, Conquest of the Pacific“ Osprey Publishing, 2005, ISBN 978-1-8417-6789-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Rottman „Japanese Army in World War II, The South Pacific and New Guinea“, S. 18