Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins
Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins (DAV) e. V. (DAV Leipzig) | |
---|---|
![]() | |
Zweck: | Förderung des Bergsteigens und alpiner Sportarten, Erhaltung der Bergwelt, Erweiterung der Kenntnisse über die Gebirge |
Vorsitz: | Toni Werner (1. Vorsitzender),[1] Alfred Tölke (2. Vorsitzender), Erhard Faust (Schatzmeister) |
Gründungsdatum: | 31. Mai 1869[2] |
Mitgliederzahl: | 5337 (Stand: 31. Dezember 2021)[3] |
Sitz: | Leipzig, Sachsen |
Website: | DAV-Leipzig.de |
Die Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins (DAV) e. V. (kurz DAV Leipzig) ist mit 5337 Mitgliedern (Stand: 31. Dezember 2021)[3] einer der größten Vereine Leipzigs und die drittgrößte Sektion Ostdeutschlands und Sachsens nach dem Sächsischen Bergsteigerbund und der Sektion Dresden. Die Sektion Leipzig gehört nach der Mitgliederanzahl zu den hundert größten Sektionen des Deutschen Alpenvereins.
Gründung der Sektion
Bereits kurz nach der Gründung des Deutschen Alpenvereins in München wurde in Leipzig am 31. Mai 1869[2] durch Ernst Robert Osterloh und weitere zehn Bergfreunde die Leipziger Sektion gegründet. Dies war damals die vierte Gründung einer Sektion nach München, Wien, Lienz und die erste, die im Flachland gegründet wurde. Heute ist sie die zweitälteste Sektion des DAVs nach München, da Wien und Lienz heute dem ÖAV angehören.
Aus einer Gruppe von 35 Mitgliedern des Österreichischen Touristenclubs und weiteren Leipzigern, die der Sektion Hall in Tirol des Alpenvereins als auswärtige Mitglieder angehörten, wurde 1907 als weitere Leipziger Sektion die Sektion Jung-Leipzig des mittlerweile den Namen Deutsch und Österreichischer Alpenverein führenden Verbandes gegründet.[4]
1945 wurde der Alpenverein samt aller Sektionen durch den Alliierten Kontrollrat verboten. Eine Neugründung wurde in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. späteren DDR nicht gestattet. 1953 gründeten in den Westen geflohene Mitglieder die Sektion neu, indem formal der Sitz nach Wuppertal verlegt wurde (ab 1970 München unter dem Namen Sektion Leipzig in München). Nach der Wende in der DDR wurde am 29. Dezember 1989 die Sektion Leipzig unter anderem von Ansgar Müller auch in Leipzig neu gegründet[5] und trat am 25. Mai 1990 dem Deutschen Alpenverein bei.
Die Sektion Leipzig in München benannte sich 1995 in Sektion Sulzenau (nach der von ihr betriebenen Sulzenauhütte). 2008 schloss sie sich als Ortsgruppe der Sektion Leipzig an.
Sektionsvorsitzende
Eine chronologische Übersicht über alle Präsidenten der Sektion seit Gründung.[6][7]
Sektion Leipzig 1869 bis 1953 | Vorsitzende der sitzverlagerten Sektion Leipzig (1953 bis 2007) Sektion Leipzig Sitz in Wuppertal 1953 bis 1970 Sektion Leipzig in München 1970 bis 1996 Sektion Sulzenau vorm. Leipzig in München 1996 bis 2007 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
|
- Anmerkung
Mitglieder
Jahr | Mitglieder |
---|---|
1869 | 26 |
1900 | 1.060 |
1925 | 1.985 |
1939 | 1.099 |
1990 | 200 |
2010 | 2.072 |
2018 | 4.082 |
2021 | 5.337 |
Hütten der Sektion
- Dessauer Hütte, 288 m, gemeinschaftlicher Betrieb und Nutzung durch die DAV-Sektionen Bergfreunde Anhalt Dessau und Sektion Leipzig.
- Karl-Stein-Hütte, 140 m
- Sulzenauhütte, 2191 m (erbaut 1926–1927)
Ehemalige Hütten
- Rifugio Mandrone, auch „Mandronhütte“, 2442 m (heute: CAI-Società degli Alpinisti Tridentini)
- Grasleitenhütte, 2165 m (heute: Autonome Provinz Bozen – Südtirol)
- Rifugio Ciampedie, auch „Ciampediehaus“ oder „Ciampedie-Hütte“, 1998 m (heute: CAI-Società degli Alpinisti Tridentini)
- Rifugio Vajolet, auch „Vajolethütte“[8], erbaut 1897 (seit 1923: CAI-Società degli Alpinisti Tridentini)
- Lenkjöchlhütte, 2603 m, erbaut 1885–1887 (heute: Autonome Provinz Bozen – Südtirol)
- Schwarzensteinhütte, 2922 m, erbaut 1894 (heute: Autonome Provinz Bozen – Südtirol)[9]
Klettergebiete und Kletteranlagen
- Klettergebiete[10]
- Leipziger Kletterschule
- Hohburger Berge
- Kletteranlagen[10]
- Kletterfelsen K4
- Kletteranlage Feuerwehrturm
- Kletterturm Mockau
- Kletterhalle No Limit
- Boulderhalle Bloc No Limit
- Kletterschule felsenfest / Artistenkombinat Leipzig e.V.
- KOSMOS Boulderhalle
Bekannte Mitglieder
- Hans Meyer Verlagsbuchhändler (Meyers Konversations-Lexikon), Erstbesteiger des Kilimandscharo.
- Moritz Voigt
- Wilhelm Pückert
- Rudolf Lavant
- Georg Domizlaff
- Heinrich Siber
- Ansgar Müller
- Albert Bolte
Literatur
- Zur Geschichte der Leipziger Alpenvereinssektionen bis 1945. Ein Beitrag zum 150jährigen Jubiläum der Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins. Von Ansgar Müller. Leipzig 2019, 79 Seiten. ISBN 978-3-00-062678-4
- 150 Jahre Bergsteigen in Leipzig. Von Hartmut Halang, Matthias Ladusch, Ansgar Müller, Andreas Wappler. Leipzig 2020, 420 Seiten.
Weblinks
- Sektion Leipzig
- Sektionsschriften der Sektion Leipzig (Digitalisate der Bibliothek des DAV)
- Sektion Leipzig im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol (temporär offline)
Einzelnachweise
- ↑ Vorstandssitzung Sektion Leipzig 05. August 2020. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins, ehemals im Original; abgerufen am 17. Januar 2021. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- ↑ a b DAV-Leipzig.de: Vereinsgeschichte, abgerufen am 13. September 2022
- ↑ a b Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins, Deutscher Alpenverein, alpenverein.de, abgerufen am 29. Juni 2022
- ↑ 125 Jahre Sektion Leipzig. (PDF) In: dav-bibliothek.de. Abgerufen am 6. Juni 2020.
- ↑ Deutschlands älteste Flachlandsektion wächst und wächst. In: Leipziger Volkszeitung. 3. Juni 2019, abgerufen am 10. Juli 2021.
- ↑ Festschrift 125 Jahre Sektion Leipzig 1869 bis 1994. (PDF) In: Alpenverein Bibliothek. S. 31 – 33, abgerufen am 14. Juli 2022.
- ↑ 150 Jahre Bergsteigen in Leipzig. Von Hartmut Halang, Matthias Ladusch, Ansgar Müller, Andreas Wappler. Seite 389 bis 391.
- ↑ RifugioVajolet.com: Geschichte der Rifugio Vajolet
- ↑ Historisches-Alpenarchiv.org: Eigentümer/Erbauer (Hütten/Wege)
- ↑ a b DAV-Leipzig.de: Klettergebiete und Kletteranlagen