Seidingstadt

Seidingstadt
Gemeinde Straufhain
Koordinaten: 50° 19′ 58″ N, 10° 41′ 37″ O
Höhe: 306 m ü. NN
Einwohner:250 (2012)
Eingemeindung:1. Juli 1973
Eingemeindet nach:Streufdorf
Postleitzahl:98646
Vorwahl:036875
Evangelisch-lutherische Ortskirche aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts

Seidingstadt ist ein Ortsteil der Gemeinde Straufhain im Landkreis Hildburghausen in Thüringen.

Lage

Seidingstadt liegt im Heldburger Land an der Landesstraße 1134, die von Hildburghausen nach Heldburg führt. Von 1888 bis 1946 bestand eine Bahnverbindung nach Hildburghausen. Die Vorgebirgslandschaft wird durch das fränkische Klima günstig beeinflusst. Der Grenzwanderweg im Landkreis Hildburghausen geht auch durch die Gemarkung des Ortsteils.

Geschichte

Jagdschloss Seidingstadt
Das Empfangs­gebäude des ehemaligen Bahnhofs Seidingstadt

Bereits am 3. Februar 799 wurde Seidingstadt erstmals urkundlich erwähnt.[1]

Der Dreißigjährige Krieg warf die Gemeinde stark in ihrer Entwicklung zurück. 1817 lebten in Seidingstadt 234 Personen, im Vergleich zu 250 Personen im Jahr 2012.

Seidingstadt war 1616 von Hexenverfolgung betroffen. Albrecht Rüdinger, Sohn von Anna Rüdinger aus Streufdorf, geriet in einen Hexenprozess und wurde enthauptet.[2]

Seidingstadt lag an der 1898 errichteten Bahnstrecke der Heldburger Bahn, die Hildburghausen mit dem Heldburger Land verband. Obwohl die Bahnstrecke 1946 als Reparationsleistung demontiert werden musste, ist das Empfangsgebäude des Bahnhofs erhalten geblieben. Darin erinnert heute ein Eisenbahnmuseum an die Schmalspurstrecke.

Das nicht mehr existierende Jagdschloss Seidingstadt gehörte einst dem Herzog von Sachsen-Hildburghausen. Die spätere Königin von Bayern, Therese, wurde darin geboren.

1993 wurde die Einheitsgemeinde Straufhain gebildet.[3]

Königin Therese von Bayern, geb. Therese von Sachsen-Hildburghausen, Aquarell von Nachtmann, 1840

Persönlichkeiten

Literatur

  • Norbert Klaus Fuchs: Das Heldburger Land–ein historischer Reiseführer. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-349-2
  • Hans Löhner: Das „Bimmelbähnle“ von Hildburghausen nach Lindenau-Friedrichstal : Eine Thüringer Schmalspurbahn ins Heldburger Land. Verlag Michael Resch, Neustadt/Coburg 2000, ISBN 3-9805967-5-3.
  • Paul Lehfeld: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft XXXI, Herzogthum Sachsen-Meiningen, Amtsgerichtsbezirke Heldburg und Römhild, 1904, Reprint, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, ISBN 978-3-86777-378-2

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 269
  2. Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Seidingstadt, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Egbert Friedrich: Hexenjagd im Raum Rodach und die Hexenprozessordnung von Herzog Johann Casimir (Schriften des Rodacher Rückert-Kreises, Heft 19), Rodach 1995, S. 192–236; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 237f.
  3. Webseite der Gemeinde Straufhain Abgerufen am 14. April 2012

Weblinks

Commons: Seidingstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Königin Therese von Bayern 1840.jpg
Königin Therese von Bayern, Aquarell und Deckfarben, 23 x 18,7 cm.
Jagdschloss Seidingstadt.jpg
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Jagdschloss Seidingstadt

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Ehemaliger Bahnhof, heute Bahnhofsmusuem, in Seidingstadt, OT von Straufhain, Landkreis Hildburghausen
Seidingstadt-Ev-Kirche.jpg
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Ev. Kirche aus Anfang des 18. Jahrhunderts in Seidingstadt, OT von Straufhain, Landkreis Hildburghausen