Segnende Priesterhände

Segnende Priesterhände als Symbol auf Grabsteinen jüdischer Friedhöfe weisen auf die Abkunft aus dem aaronidischen Priestergeschlecht der Kohanim hin. Diese waren im Tempel für die Darbringung der Opfer zuständig und sprachen den Segen über das Volk. Bei diesem Segen, der sich bis heute in der Synagoge erhalten hat, erhebt der Kohen die Hände in der charakteristischen Fingerhaltung: Daumen, sowie Ring- und kleiner Finger, werden von Zeigefinger mit Mittelfinger abgespreizt (🖖). Die Geste wird als Nachbildung des Buchstabens Sin des hebräischen Alphabets interpretiert, das den ersten Buchstabens des Wortes (El) Shaddai (der Allmächtige) abbilden soll.[1] Die Abbildung der segnenden Hände ist an Gräbern der Angehörigen des Priestergeschlechts zu finden. Da die Zugehörigkeit zum Priesterstamm über die männliche Linie vererbt wird, ist das Symbol bei Frauen eher selten anzutreffen.

Sonstiges

In dem Fernsehfranchise Star Trek ist der jüdische Priestersegen auch bekannt als vulkanischer Gruß, eingeführt vom jüdisch erzogenen Leonard Nimoy.

Als Emoji ist 🖖 in Unicode mit dem Code U+1F596 berücksichtigt und daher in UTF sowie als HTML-Entität darstellbar.[2]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Segnende Priesterhände – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joel S. Kaminsky, Joel N. Lohr: The Torah: A Beginner’s Guide. Oneworld Publications, 2011, ISBN 978-1-78074-094-2 (https://books.google.com/books?id= hYwjYCfS3b4C [abgerufen am 27. Mai 2016]).
  2. „🖖“ U+1F596 Erhobene Hand mit gespreizten Mittel- und Ringfinger Unicode-Zeichen. In: compart.com. Abgerufen am 22. Oktober 2020.

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Linz(Rhein)Jüdischer Friedhof416.JPG
Autor/Urheber: Reinhardhauke, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Jüdischer Friedhof in Linz am Rhein, Grabstein: Leopold Cahn (1845–1890)