Seeschlacht bei Fehmarn (1715)

Seeschlacht bei Fehmarn (1715)

Die gestrandete schwedische Flotte
Datum13. Apriljul. / 24. April 1715greg.
OrtFehmarnbelt, zwischen Deutschland und Dänemark
Ausgangdänischer Sieg
Konfliktparteien

Schweden 1650 Schweden

Danemark Dänemark

Befehlshaber

Schweden 1650 Carl Wachtmeister

Danemark Christian Gabel

Truppenstärke
4 Linienschiffe
2 Fregatten[1]
8 Linienschiffe
4 Fregatten[1]
Verluste

353 Tote
1.626 Gefangene und Verwundete
1 Schiff versenkt
5 Schiffe geentert[1]

65 Tote
224 Verwundete[1]

Die Seeschlacht bei Fehmarn war ein Seegefecht im Großen Nordischen Krieg. Am 13. Apriljul. / 24. April 1715greg. trafen in der Meerenge zwischen den Inseln Fehmarn und Lolland ein dänisches Seegeschwader unter der Führung des Schoutbynacht (Konteradmiral) Christian Carl Gabel und eine schwedische Flottille unter dem Befehl von Schoutbynacht Carl Hans Wachtmeister aufeinander. Die dänisch-norwegische Flottille gewann das Gefecht.

Hintergrund

Der schwedische Konteradmiral Carl Hans Wachtmeister hatte im Frühjahr 1715 die Order, die Nachschubrouten der Dänen nachhaltig zu stören. Sein Flaggschiff war das Linienschiff Prinsessan Hedvig Sophia.

1715 kontrollierte das Königreich Dänemark-Norwegen alle drei Passagen in die Weltmeere. Besonders im Öresund kam es immer wieder zu kleineren Gefechten und Schiffskaperungen.

Das dänische Marineoberkommando stellte nach Bekanntwerden der Überfälle eine Flottille zusammen. Nachdem Brandschatzungen auf der Insel Fehmarn gemeldet wurden, schickten die Dänen ihre Schiffe in diese Gewässer.

Während die Flotte im westlichen Ostseeraum kreuzen und nach der Flottille von Wachtmeister Ausschau halten sollte, erhielt Fregattenkapitän Peter Wessel (später als Tordenskiold bekannt) vom Oberkommando den Befehl, sich direkt in Richtung Fehmarn zu bewegen und diese Gewässer abzusuchen.

Am 22. April entdeckte Wessel die schwedische Flotte vor Fehmarn. Er drehte sofort bei und informierte seine Vorgesetzten über Stärke und Anzahl der schwedischen Schiffe.

Beteiligte Schiffe

Dänisch-Norwegisches Geschwader

  • Prinz Christian, 76 Kanonen, das Flaggschiff
  • Prinz Carl, 54 Kanonen, Linienschiff
  • Prinz Wilhelm, 54 Kanonen, Linienschiff
  • Delmenhorst, 50 Kanonen, Linienschiff
  • Fünen, 50 Kanonen, Linienschiff
  • Island, 50 Kanonen, Linienschiff
  • Laaland, 50 Kanonen, Linienschiff
  • Høyenhald, 30 Kanonen, Fregatte
  • Raa, 34 Kanonen, Fregatte
  • Løvendals Galley, 18 Kanonen, Fregatte

Schwedisches Geschwader

  • Hedvig Sophia, 80 Kanonen, Linienschiff, das Flaggschiff
  • Nordstern, 76 Kanonen, Linienschiff
  • Södermanland, 56 Kanonen, Linienschiff
  • Göteborg, 50 Kanonen, Linienschiff
  • Vita Örn, 30 Kanonen, Fregatte
  • Falken, 26 Kanonen, Fregatte

Die Schlacht

Nachdem Wachtmeister die dänische Flotte entdeckt hatte, entfernte er sich aus der Bucht von Fehmarn. Am 24. April standen sich beide Flottillen gegenüber, die großen Kriegsschiffe in vorderster Front.

Mit dem Beginn der Schlacht befahl Konteradmiral Gabel besonders das Flaggschiff Hedvig Sophia unter Feuer zu nehmen. Bereits mit der ersten Breitseite wurde das schwedische Flaggschiff schwer getroffen. Angeschlagen versuchte sich Wachtmeister durch die feindlichen Linien zu schlagen, um in Richtung Schweden zu fliehen. Diese Versuche misslangen und die schwedische Flotte zog sich zurück.

Nach der Schlacht hatten die Schweden etwa 700 Tote und Verwundete, außerdem war das Flaggschiff kaum noch manövrierfähig. Alle Schiffe hatten schwere Treffer erhalten, so dass Wachtmeister davon ausgehen musste, eine weitere Schlacht nicht gewinnen zu können. Auch die Munition für die Kanonen war weitgehend aufgebraucht.

Durch ungünstige Winde blieb der schwedischen Flotte nur die Flucht nach Westen in die Kieler Bucht. Wachtmeister plante, die Vita Örn, eine neu in Dienst gestellte schnelle Fregatte, in die Heimat zu schicken. Als die Fregatte für den Fluchtversuch aus dem Verband ausbrach, wurde Kapitän Wessel beordert, das Schiff für die dänische Krone zu kapern.

Am Morgen des 25. April drehte die Vita Örn in Richtung Südosten ab und fuhr zurück zu ihrem Verband, da sie Wessels Schiff nicht abschütteln konnte.

Die restliche Flotte segelte in der Kieler Bucht, ohne Aussicht auf erfolgreiche Flucht oder Hilfe aus der Heimat. Wachtmeister wollte alle fünf Schiffe versenken, damit sie nicht in die Hände der dänischen Feinde fielen. Der schwedische Konteradmiral gab der Flotte den Befehl, allen Ballast sowie Munition und Kanonen abzuwerfen, um die Schiffe so weit wie möglich in Ufernähe zu bringen. Hier wollte er die Schiffe auf Grund laufen lassen und versenken.[2]

Hans Wachtmeister versenkte seinen Admiralsdegen in der Ostsee. Im Logbuch stehen die Worte: „Nachdem du mir solches Unglück bereitet hast, sollst du weder von mir noch von jemand anderem getragen werden.“

Ein ähnlicher Degen wurde 2011 bei den archäologischen Untersuchungen in der Kieler Bucht gefunden. Ob es der Degen von Wachtmeister ist, kann nicht bewiesen werden.

Nachdem Wessel den Plan der Versenkung aller schwedischen Schiffe erkannt hatte, schickte er eine Depesche an den Konteradmiral mit neuen Befehlen. Er musste zusehen, wie die Schiffe von den Schweden auf Grund gesetzt wurden. Als Wachtmeister das dänische Schiff entdeckte, ließ er die weiße Flagge hissen, um Zeit zu gewinnen.

Wessel schickte einen Brief im Namen Konteradmiral Gabels, der den schwedischen Kommandanten aufforderte, das Versenken der Schiffe zu beenden. Anderenfalls würden alle Schweden getötet. Nachdem Wachtmeister den Brief gelesen hatte, ließ er das Feuer einstellen und begab sich an Bord des dänischen Schiffes, um sich Wessel zu ergeben. Wessel brachte den Konteradmiral auf das dänische Flaggschiff, wo die Kapitulation zwischen den beiden Konteradmiralen ausgehandelt wurde.

Der Hergang der Schlacht ist durch die Logbücher der beteiligten Schiffe und andere Dokumente bis hin zum Munitionsverbrauch detailliert dokumentiert.

Die Folgen

Peter Wessel

Für seine Beteiligung an den Kämpfen erhielt Peter Wessel im Juni das Kommando über die Vita Örn. Der Schoutbynacht Christian Gabel wurde zum Vizeadmiral ernannt. Der schwedische Konteradmiral Wachtmeister verblieb in dänischer Gefangenschaft, durfte sich aber innerhalb der Landesgrenzen frei bewegen. Er schrieb wegen der verlorenen Seeschlacht an den schwedischen König ein Entschuldigungsschreiben. Als er aus der Gefangenschaft entlassen wurde, tat er in der schwedischen Kriegsmarine ohne Rangverlust weiter Dienst.

Die Dänen erlangten durch diesen Sieg endgültig die Vormachtstellung in diesem Teil der Ostsee.

Literatur

  • Guthorm Kavli: I Tordenskiolds Kjølvann. 1990, ISBN 82-516-1352-3
  • Jørgen H. Barfod: Den Danske Flådes Historie 1660–1720 Niels Juels flåde. 1997, ISBN 87-00-30226-0
  • Lars Ericson Wolke: Sjöslag och rysshärjningar: kampen om Östersjön under stora nordiska kriget 1700–1721. Stockholm (2011), ISBN 978-91-1303042-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Ericson: Sjöslag och rysshärjningar. Norstedts, Stockholm (2011), ISBN 978-91-1-303042-5
  2. Wachtmeister, Karl Hans. In: John Rosén (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 1. Auflage. Band 17: V–Väring. Gernandts boktryckeri, Stockholm 1893, Sp. 21–21 (schwedisch, runeberg.org).

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Viseadmiral Peter Wessel Tordenskjold (1690 - 1720) (3610418617).jpg
Autor/Urheber: Municipal Archives of Trondheim from Trondheim, Norway, Lizenz: CC BY 2.0

Trondheims største sønn - fra Byantikvarens lysbildesamling.

Maleri av Balthasar Denner (1719).

Peter Wessel Tordenskiold, født 1690, død 1720, født i Trondheim, dansk-norsk sjøoffiser, sønn av rådmann Jan Wessel. I 1704 rømte han hjemmefra i Frederik 4s følge, kom til København 1704 og drog til sjøs, ble sjøkadett 1709. Under Den store nordiske krig ble han underløytnant og sjef på snauen «Ormen». I 1712 fikk han kommandoen over «Løvendals Galei», en fregatt med 20 kanoner. Samme år deltok han i sjøslaget ved Rügen, hvor en svensk transportflåte ble ødelagt, og han ble forfremmet. Han førte så en tid konvoier mellom Nederland og Norge. Pga. sin snarrådighet, dristighet og hell pådrog han seg både kritikk og misunnelse. Han ble stilt for krigsrett, men ble frifunnet og forfremmet til kaptein 1714. I april 1715 var han med på seieren over svenskene ved Kolberg red, hindret fienden i å ødelegge sine skip og erobret fregatten «Hvita Örn» med 30 kanoner, som han nå ble sjef for. For dette ble han av Frederik 4 adlet under navnet Tordenskiold. Utnevnt til kommandør 1716, da han gjennomførte sin mest berømte bedrift. 8. juli 1716 angrep han en svensk transportflåte i Dynekilen, erobret ni krigsfartøyer og fem transportskip og ødela sju andre; dette førte til at Karl 12 oppgav beleiringen av Fredriksten.

Tordenskiold ble nå utnevnt til sjef for den danske Kattegateskadren, men i 1717 mislyktes han i angrepet på Strömstad og festningen Nya Älvsborg ved Göteborg; en krigsrett frikjente ham for å ha handlet uansvarlig. 1718 ble Tordenskiold sjef for Østersjøeskadren, og ble etter Karl 12s fall utnevnt til schoutbynacht (kontreadmiral). Under angrepet på Sverige 1719 var han sjef for den sterke flåteavdeling som blokkerte Göteborg, og i juli samme år klarte han å ødelegge en svensk flåte i Marstrand og erobret festningen Karlsten (se Tordenskiolds soldater). Et nytt, stort anlagt angrep på Göteborg og festningen Nya Älvsborg (aug. 1719) mislyktes imidlertid, men han ble likevel forfremmet til viseadmiral. Etter fredsslutningen 1720 drog han utenlands, og i november ble Tordenskiold drept i en duell i Hildesheim (nær Hannover) med den livlandske oberst J. A. Staël von Holstein, som hadde vært i svensk krigstjeneste. Flere omstendigheter ved denne duellen er fremdeles uklare. Tordenskiolds lik ble brakt til Holmens kirke i København. Først 275 år etter hans død, i 1995, ble den kirkelige seremonien rundt gravferden gjennomført.

Tordenskiolds ettermæle har vært preget av hans eventyrlige liv. Han var utvilsomt en dyktig sjøstrateg, som ved siden av Niels Juel regnes som Danmark-Norges største sjøhelt. I tillegg gav hans karriere grobunn for en rik folkelig tradisjon, og flere vandresagn og viser er knyttet til hans navn. På gården Ringve ved Trondheim, der han vokste opp, er det innredet et museum. Statuer av Tordenskiold finnes ved Holmens kirke i København, utført av H. V. Bissen (1863–66); en kopi av denne står ved Vor Frues Kirke i Trondheim. Tordenskiold-statuen i Kristiania, utført av A. Ender, ble avduket 1901, øvrige statuer i Stavern (G. Vigeland) og Horten (A. Svor). I 1958 ble det avduket en minnestein på duellstedet. Det finnes minst ti samtidige portretter. Tordenskiolds liv og død er behandlet dikterisk av bl.a. Holder Drachmann, Jacob B. Bull og Adam Oehlenschläger.

Kilde: Store Norske Leksikon, forfatter Magnus A. Mardal.

Om maleren Balthasar Denner:

Denner ['dænər], Balthasar, tysk Portrætmaler, f. 1685 i Hamburg, d. 1749 i Rostock. D. blev som Barn Krøbling, gav sig tidlig til at tegne; først da han 1707 kom paa Akademiet i Berlin, kom der Fart i hans kunstneriske Undervisning. Snart blev han en Berømthed. Bekendtskabet med Grevinde Reventlow (for hvem han aarlig malede et Billede, mod at hans Fader, Mennoniterpræsten, til Gengæld skulde have Lov til at prædike paa hendes Jordegods aabnede ham Vej til Hofferne, det Holstein-Gottorp'ske, det danske Hof (1717 malede han Kongen i Husum, dvælede 10 Maaneder i Kbhvn, malede 1734 i Altona Christian VI, portrætterede Tordenskjold, o. s. fr.), det Braunschweig-Wolfenbüttel'ske, det eng. (fra 1721 til c. 1728 var England Hovedopholdsstedet) m. fl.; en Tid levede han i Amsterdam og Hamburg; i de senere Aar var det især det mecklenburgske Hof, der holdt ham fast (i Schwerins Mus. findes saaledes bl. a. 46 ufuldendte Arbejder af D.). D. blev den typiske Repræsentant for det minutiøse Maleri i de »smaa« Hollænderes Fodspor; ingen kunde som han lupe-agtigt fint gengive hver en Rynke, hver Hudfold, hvert Haar i Pelsværket, det hele glat udpenslende. Portrætfaget var hans Hovedvirksomhed; han imødekom her saa udmærket Smagen for fot. Virkelighed (det fortælles om »Hovedet af en gl Kone« - det ene af de to berømte Billeder i Wiens Hofmus.; det andet: Pendant'en »Hoved af en gl Mand« - at Kejser Karl VI selv gemte Nøglen til Rammeskrinet; han havde ogsaa givet 4700 Gulden for det). Nyere Tider finder hans slidsomme Detaillering aand- og karakterløs. Foruden Portrætter malede han Blomster- og Frugtstykker; ogsaa Historiemalerier (mest fra Ungdomstiden). Talrige Mus. ejer Billeder af D.; Kunstmus. i Kbhvn: Kunstnerens Datter, Glyptoteket: Selvportræt, andre i Frederiksborg Mus., Moltke's Galeri, Gaunø-Samlingen m. v.

Kilde: Salmonsens Konversationsleksikon, artikkelforfatter A. Hk.


Se flere Tordenskjold-bilder:

Tordenskjoldutstillingen ved Trondhjems 900-årsjubileum (1897)

Tordenskjolds huggert og sabel (1713)

Tordenskjolds pistol og generalene Bang og von Kroghs æressabler

Utkast til bronsestatue av Tordenskjold


Tordenskjolds vise

Jeg vil synge om en helt, like kjent ved fjord og belt, om en herre kjekk og bold, om den tapre Tordenskjold.

Mens i vuggen han lå svøpt, Peter Wessel var han døpt, på Fregattens skansevoll fikk han navnet Tordenskjold.

Atten barn gikk frem på rad hos hans far i Trondhjems stad døtre seks og sønner tolv, men kun én ble Tordenskjold.

Nål i hånd han hadde fått, men det våben var for smått. På kanoner fikk han hold; "De går an!" sa Tordenskjold.

En gang på den svenske strand gikk han med sitt fold i land ryttere bak knaus og koll lurte der på Tordenskjold.

En dragon stakk hånden frem; men han trakk den aldri hjem. Han ham trodde i sin vold, "Den gang ei!"; sa Tordenskjold.

Tordenskjold i sjøen sprang, kulene omkring ham sang; gjennom bølgen dyp og kold svømte Peter Tordenskjold.

Tordenskiold han var polisk, gikk omkring og solgte fisk, fienden bak sin egen voll

narret blev av Tordenskjold.
Naval Ensign of Sweden.svg
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Swedish war flag and naval ensign ↑

Adoption: Dates back to the mid-1600s. Described in law on November 6, 1663. Current design: June 22, 1906

Design: Blue with a yellow Scandinavian cross that extends to the edges of the flag. Overall ratio, including the tails, is 1:2
Seeschlacht auf der Kolberger Heide (1715).jpg
Die gestrandete schwedische Flotte bei der Schlacht auf der Kolberger Heide (Seeschlacht bei Fehmarn, 1715)