Seeschlacht am 13. Prairial
Schlacht vom 1. Juni 1794,
Philippe-Jacques de Loutherbourg, 1795
Die beiden Flaggschiffe im Gefecht.
Links die Queen Charlotte, rechts die Montagne.
Datum | 1. Juni 1794 |
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Ort | ca. 400 Seemeilen westlich von Ouessant (engl.: Ushant) im Atlantischen Ozean |
Ausgang | britischer taktischer Sieg französischer strategischer Sieg |
Konfliktparteien | |
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Befehlshaber | |
Richard Howe | |
Truppenstärke | |
25 Linienschiffe | 26 Linienschiffe |
Verluste | |
287 Tote | 1.500 Tote |
Ersten Koalitionskrieges (1792–1797)
1792
Verdun – Thionville – Valmy – Lille – Mainz (1792) – Jemappes
1793
Aldenhoven I – Namur – Neerwinden – Mainz (1793) – Famars – Valenciennes (1793) – Arlon (1793) – Hondschoote – Meribel – Avesnes-le-Sec – Pirmasens – Toulon – Fontenay-le-Comte – Cholet – Lucon – Trouillas – Dünkirchen – Le Quesnoy – Menin I – Wattignies – Weißenburg I – Biesingen – Kaiserslautern I – Weißenburg II
1794
Boulou – Landrecis – Menin II – Mouscron – Tourcoing – Tournai – Kaiserslautern II – San-Lorenzo de la Muga – 13. Prairial – Fleurus – Kaiserslautern III – Vosges – Aldenhoven II
1795
Cornwallis’ Rückzug – Genua – Hyeres – Handschuhsheim – Mainz (1795)
1796
Loano – Montenotte – Millesimo – Dego – Mondovi – Lodi – Borghetto – Castiglione – Mantua – Siegburg – Altenkirchen – Wetzlar – Kircheib – Kehl – Kalteiche – Friedberg – Malsch – Neresheim – Sulzbach – Deining – Amberg – Würzburg – Rovereto – Bassano – Limburg – Biberach I – Emmendingen – Schliengen – Arcole
1797
Fall von Kehl – Rivoli (1797) – St. Vincent – Diersheim – Santa Cruz – Neuwied – Camperduin
Die Seeschlacht am 13. Prairial zwischen der französischen Revolutionsflotte und der Royal Navy fand am 1. Juni 1794 statt. Sie wird von den Briten auch als „Glorreicher 1. Juni“ (engl.: Glorious First of June) bezeichnet. Die Franzosen bezeichneten die Schlacht nach dem republikanischen Kalender, da die Schlacht am 13. Tag des Monats Prairial (dem „Wiesenmonat“) stattfand.
Hintergrund
Aufgrund der Lebensmittelknappheit in Frankreich kaufte die französische Regierung in den USA große Mengen an Getreide. Aufgabe der britischen „Channel Fleet“ (Kanalflotte) mit 26 Linienschiffen unter Admiral Richard Earl Howe war es, den aus der Chesapeake Bay (Nordamerika) kommenden französischen Geleitzug mit über 100 Frachtschiffen abzufangen und zu vernichten. Der französische Admiral Villaret de Joyeuse sollte mit seiner Flotte von ebenfalls 26 Linienschiffen den Konvoi westlich von Ouessant empfangen und sicher nach Brest geleiten. An Bord seines Flaggschiffes war auch der Marinekommissar des Wohlfahrtsausschusses, Jeanbon St. André, der die Priorität der Lebensmittellieferung durchsetzen sollte.[1]
Vorgeschichte
Bereits am 28. Mai kam es zwischen den britischen Linienschiffen, HMS Bellerophon (74 Kanonen), HMS Russell (74), HMS Marlborough (74) und HMS Thunderer (74) und dem französischen Dreidecker Révolutionnaire (114) zu einem Gefecht. Das französische Schiff wurde dabei so schwer beschädigt, dass es in den Heimathafen geschickt wurde.
Am 29. Mai lagen sich beide Flotten in Schlachtlinie gegenüber. Howe befahl den Durchbruch durch die französische Linie. Den Befehl konnten aber nur wenige seiner Schiffe befolgen, da die Briten in Leestellung lagen. Dennoch wurden dabei einige französische Linienschiffe schwer beschädigt, und die Franzosen brachen den Kampf ab. Die Indomptable (80) musste nach Brest geschleppt werden.
Am 30. und 31. Mai verhinderte Nebel die Fortsetzung des Kampfes. Villaret lockte die britischen Schiffe hinter sich her, während der Konvoi ungesehen den Schauplatz der Kämpfe der Vortage passierte. Die Franzosen konnten ihre Verluste durch Schiffe des Geleitschutzes ersetzen. Am Abend des 31. Mai kamen die beiden Flotten wieder in Sichtnähe, doch Howe vermied ein Nachtgefecht.
Die Schlacht
Am Morgen des 1. Juni trafen beide Flotten in Schlachtlinie auf Westkurs wieder aufeinander. Britische Schiffe – diesmal in Luvstellung – durchbrachen die französische Linie. In erbitterten Nahkämpfen erlitten beide Flotten schwere Verluste. Villaret gelang es nach einem mehrstündigen Zweikampf seines Flaggschiffes Montagne mit der Queen Charlotte, dem Flaggschiff Howes, sich dem Gefecht zu entziehen. Er konnte einen Teil seiner Schiffe neu sammeln und wieder eine Schlachtlinie bilden. Dabei wurden jedoch acht französische Linienschiffe vom Gros abgeschnitten und mussten die Flagge streichen. Eines davon konnten die Franzosen später wieder zurückerobern. Die Vengeur du Peuple war nach einem vierstündigen Gefecht mit der Brunswick so schwer beschädigt, dass sie schließlich sank. Am frühen Nachmittag brach Villaret endgültig den Kampf ab und zog sich nach Brest zurück. Einige entmastete Schiffe musste er in Schlepp nehmen. Acht britische Schiffe waren schwer beschädigt, davon die Marlborough und die Defence entmastet, weshalb Howe von einer Verfolgung der Franzosen absah. Er brauchte mehrere Tage, um die eroberten Schiffe zu sichern.
An Bord der Tremendous gebar Mrs. Daniel Mackenzie einen Jungen, Daniel Tremendous Mackenzie, dem später die Naval General Service Medaille verliehen wurde, in Anerkennung seiner Anwesenheit während der Schlacht (mit der Kategorie „Baby“).
Fazit
Mit sechs eroberten Linienschiffen konnte Howe den taktischen Sieg in der Schlacht für sich beanspruchen; strategisch konnten die Franzosen ihr Ziel erreichen, den Getreidetransport durch die Blockade zu bringen.
Im Verlauf der Schlacht zeigte sich, dass die Flotte des revolutionären Frankreich, geschwächt durch die Säuberungsaktionen im Offizierskorps und die gegenüber der neuen Regierung unloyale Haltung der verbliebenen meist adligen Offiziere, der britischen Flotte taktisch und vom Ausbildungsstand her unterlegen war.
Grafiken
Literatur
- Helmut Pemsel: Weltgeschichte der Seefahrt. Band 6: Seeherrschaft. Teil 2: Seekriege und Seepolitik von 1650 bis 1914. Koehler, Hamburg 2005, ISBN 3-7822-0838-2.
- Noel Mostert: The Line upon a Wind: The Greatest War Fought at Sea Under Sail 1793–1815. Vintage Books, London 2007, ISBN 978-0-7126-0927-2 (englisch).
- William Laird Clowes: The Royal Navy, A History from the Earliest Times to 1900. Band IV. Chatham Publishing, London 1997, ISBN 1-86176-013-2 (englisch).
- William James: The Naval History of Great Britain. Band II. Conway Maritime Press, London 2002, ISBN 0-85177-906-9 (englisch).
Weblinks
Einzelnachweise
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Map of the location of the naval battle on June 1, 1794 between the British Royal Navy and the French Navy
This is the White Ensign used by the Royal Navy of the Kingdom of Great Britain from 1707 until 1800. Updated version, more accurate.
Autor/Urheber:
Seeschlacht am 13. Prairial
Plan zur Seeschlacht am 13. Prairial (engl.: Glorious First of June)
(c) Photograph by Rama, Wikimedia Commons, Cc-by-sa-2.0-fr
Flag of the French navy during the Revolution. Plain white flag, with the French tricolore on the top-left honour quadrant. Used from 1790 to 15 February 1794. (preceeded by File:Naval Ensign of the Kingdom of France.svg, succeeded by File:Civil and Naval Ensign of France.svg)