Seeadler Harbor

Seeadler Harbor
Seeadlerhafen (ehemaliger Name)
Los Negros Island und Seeadler Harbor
Los Negros Island und Seeadler Harbor

Los Negros Island und Seeadler Harbor

GewässerPazifischer Ozean
LandmasseManus
Geographische Lage2° S, 147° O
Seeadler Harbor (Papua-Neuguinea)
Seeadler Harbor (Papua-Neuguinea)
Breiteca. 8 km
Tiefeca. 12 km
InselnLos-Negros-Insel (am nordöstlichen Rand), Ndrilo und Koruniat (am nördlichen Rand), Butjo Mokau, Butjo Lang, Rara Islet (innerhalb der Bucht)
Karte von Manus – Seeadlerhafen im äußersten Nordosten der Insel
Luftaufnahme von Seeadler Harbor, ca. 1945. Die Los-Negros-Insel im Vordergrund.

Seeadler Harbor (auch Port Seeadler bzw. in der deutschen Kolonialzeit Seeadlerhafen) ist eine Bucht nördlich der Insel Manus. Es handelt sich dabei um die Hauptinsel der zu Papua-Neuguinea gehörenden Admiralitätsinseln im Bismarck-Archipel. Den nordöstlichen Rand des Hafens bildet die Los-Negros-Insel, die von der Insel Manus durch die Lonui-Passage getrennt ist. Den nördlichen Rand des Hafens bilden die Inseln Ndrilo und Koruniat.

Geschichte

Benannt ist die Bucht nach dem Schiff SMS Seeadler.[1] Im Januar 1900 hatte die deutsche Verwaltung eine Strafexpedition zu den Admiralitätsinseln geschickt, unter anderem den Korvettenkapitän Schack, der von Kokopo (damals Herbertshöhe) mit seinem Schiff die Insel anlief.

Am 25. Oktober 1911 wurde dort eine Regierungsstation des Deutschen Reiches errichtet.[2] Das Personal der Station bestand neben dem Stationsleiter aus einem Polizeimeister, einem Sanitätsgehilfen und 50 einheimischen Polizeisoldaten.[3] Als im August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, zerstörte die dort stationierte Einheit die Gebäude, noch bevor die Australier die Inseln besetzten.

Im April 1942 besetzten japanische Einheiten die Insel und bauten den Hafen aus. Im Rahmen der Operation Brewer, der Schlacht um die Admiralsinseln, wurde der Hafen von den Amerikanern besetzt. Sie bauten dort einen wichtigen Marine-Stützpunkt zur Eroberung der japanischen Festung Rabaul am nördlichsten Punkt der Insel Neubritannien und zur Eroberung der Philippinen. Auf der Insel wurde ein Luftwaffenstützpunkt eingerichtet und am Rand die Lombrum Seaplane Base.

Am 10. November 1944 kam es zu einer Katastrophe, als das Munitionsschiff USS Mount Hood explodierte, zahlreiche Matrosen tötete und einige Schiffe versenkte.

Nach dem Krieg wurde die Basis von den Amerikanern geräumt. In der Bucht finden sich aber noch Schiffswracks, die von den heftigen Kämpfen zeugen. Nach Sanierungsarbeiten ab 1950 wurde die Basis durch die Royal Australian Navy genutzt und zunächst HMAS Seeadler genannt, kurze Zeit später aber in HMAS Tarangau umbenannt.[4] Die Basis wird heute als Lombrum Naval Base von den Marinestreitkräften Papua-Neuguineas genutzt.

Literatur

  • Seeadlerhafen. In: Deutsches Kolonial-Lexikon. Band III, Leipzig 1920, S. 328.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Reche: Ergebnisse der Sudsee-Expedition 1908–1910. S. 38.
  2. Peter J. Hempenstall: Pacific Islanders under German rule. S. 157.
  3. Admiralitätsinseln. (Memento desOriginals vom 30. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de In: Deutsches Kolonial-Lexikon. Bd. I, Leipzig 1920, S. 12 ff.
  4. Peter Dennis, Jeffrey Grey, Ewan Morris, Robin Prior: The Oxford Companion to Australian Military History. 2. Auflage. Oxford University Press, South Melbourne 2008, ISBN 978-0-19-551784-2, S. 349f.

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Aerial view of Seadler Harbor c1945.jpg
Ships in Seeadler Harbour, Manus Island, in the Admiralty Islands, circa in 1945. Los Negros island is in the foreground.
Papua New Guinea relief location map.jpg
Autor/Urheber: Carport, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte von Papua-Neuguinea
Admiralty Islands Topography with labels.png
Topographical map of Admiralty Island in Papua New Guinea. Largest islands have been named. Created with GMT from publicly released SRTM data.