Sebastian Prignitz

Sebastian Prignitz (* 6. Mai 1980 in Oldenburg) ist ein deutscher Klassischer Archäologe, Epigraphiker und Papyrologe.

Sebastian Prignitz besuchte 1986 bis 1999 die Grundschule und das Alte Gymnasium in Oldenburg und studierte vom Wintersemester 2000/01 bis 2006 Klassische Archäologie, Gräzistik und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Schon 2001 nahm er als Student in Xanten an seiner ersten Lehrgrabung teil, 2003 an Ausgrabungen auf dem Athener Kerameikos, 2004 bis 2010 in Kalapodi und 2004 bis 2006 in Milet. Er schloss das Studium zunächst mit dem Magister-Titel ab. Von 2002 bis 2006 arbeitete er als studentische Hilfskraft am Archäologischen Institut (Winckelmann-Institut) der Humboldt-Universität. Daran schloss sich von 2006 bis 2010 ein Promotionsstudium mit epigraphischem Schwerpunkt an der Humboldt-Universität an. Thema der Dissertation war Corpus der Bauinschriften von Epidauros. Die frühen Abrechnungen. Die Arbeit wurde mit dem Reisestipendium 2011/12 der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts bedacht. Prignitz war ab Dezember 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter für die epigraphischen Lemmata des Projekts „Der Neue Overbeck“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft, seit September 2010 hatte er einen Werkvertrag der Inscriptiones Graecae der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Von Mai bis Juli 2011 führte ihn eine Kampagne zur Aufnahme der Inschriften nach Olympia. Er war von Oktober 2012 bis Dezember 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Inscriptiones Graecae, im Jahre 2014 Stipendiat am Institute for Advanced Study in Princeton. Seit Januar 2016 ist er Projektleiter an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien.[1]

Forschungsschwerpunkte von Prignitz sind Künstlerinschriften, die Bauinschriften von Epidauros sowie Inschriften aus Kalapodi, Olympia und der Argolis, Region Korinth sowie die pergamenische Kunst und Philosophie. In Vorbereitung ist eine Neuedition der Parthenoninventare.[2]

Publikationen (Auswahl)

  • Die Francksen’sche Vasensammlung im Stadtmuseum Oldenburg. Zu den kultur- und literarhistorischen Hintergründen der mythologischen Motive und Szenen. Oldenburger Stadtmuseum, Oldenburg 1999, 2. Auflage 2000 (Museumsführer Stadtmuseum Oldenburg).
  • Der Pergamonaltar und die pergamenische Gelehrtenschule. (= Schriften des Winckelmann-Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin, Band 7), Arenhövel, Berlin 2008, ISBN 978-3-922912-68-2.
  • mit Christoph Prignitz: Dichter auf dem Weg ins Unpolitische. Bernstein, Bonn 2011, ISBN 978-3-939431-47-3.
  • mit Günter Poethke und Veit Vaelske: Das Aktenbuch des Aurelios Philammon. Prozessberichte, Annona militaris und Magie in BGU IV 1024–1027. (= Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete, Beiheft 34), de Gruyter, Berlin-Boston 2012, ISBN 978-3-11-028276-4.
  • Bauurkunden und Bauprogramm von Epidauros (400–350). Asklepiostempel, Tholos, Kultbild, Brunnenhaus. (= Vestigia, Band 67), Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-65820-4 (Rezension im Bryn Mawr Classical Review).

Weblinks

Anmerkungen

  1. Epidauros. Abgerufen am 28. Januar 2018 (englisch).
  2. Research Spotlight: Sebastian Prignitz / News / The American School of Classical Studies at Athens. Abgerufen am 28. Januar 2018.