Sebastian Festner

Sebastian Festner (* 30. Juni 1894 in Holzkirchen, Königreich Bayern; † 25. April 1917 bei Gavrelle, Frankreich) war ein deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg.

Militärdienst

(c) Bundesarchiv, Bild 183-2004-0430-501 / CC-BY-SA 3.0
Sebastian Festner (3. von links) bei der Jasta 11 des Freiherrn von Richthofen (im Flugzeug sitzend)

Festner begann seinen Militärdienst bei der Infanterie, bevor er nach einer Verwundung zu den kaiserlichen Luftstreitkräften im Oktober 1914 wechselte. Dort diente er als Mechaniker in verschiedenen Fliegerabteilungen. Zugeteilt der Fliegerersatz-Abteilung 7b (FEA) im Rang eines Gefreiten lernte er dort inoffiziell das Fliegen, bevor er 1916 die offizielle Pilotenausbildung bei der FEA 2b und FEA 5b absolvierte.[1] Er wurde im November 1916 der Jasta 11 unter dem Befehl von Manfred von Richthofen zugeteilt.[2] Seinen ersten Luftsieg errang er am 5. Februar 1917 gegen eine englische B.E.2.[3] Bis zum 16. April 1917 erzielte er als Pilot einer Albatros D.III[4] insgesamt zwölf Abschüsse, darunter auch jenen des britischen Piloten William Robinson, der zuvor für den Abschuss eines deutschen Luftschiffs über England das Victoria Cross erhalten hatte. Am 23. April 1917 wurde Festner für seine Leistungen mit dem Kreuz der Inhaber des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet.[5] Diese hohe Auszeichnung wurde während des Ersten Weltkriegs lediglich 17 Mal verliehen.[6]

Zwei Tage später stürzte seine Maschine unter ungeklärten Umständen zwischen den Orten Gavrelle und Bailleul im Département Somme im Niemandsland ab. Als Ursache wird Beschuss durch eine britische Sopwith Strutter oder durch Abwehrfeuer vom Boden aus vermutet. Da das Gebiet anschließend unter Artilleriebeschuss lag, wurden keine Versuche zur Bergung des Wracks oder des Leichnams unternommen, sodass Festner offiziell als vermisst gilt.

Zuletzt bekleidete Festner den Rang eines Vizefeldwebels.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Norman L. R. Franks: Above the Lines: The Aces and Fighter Units of the German Air Service, Naval Air Service and Flanders Marine Corps 1914 - 1918. London, 1993, ISBN 0948817739, Seite 105.
  2. Joachim Castan: Der Rote Baron: die ganze Geschichte des Manfred von Richthofen, S. 105 Online
  3. Detaillierte Liste seiner Abschüsse
  4. Greg VanWyngarden: Albatros Aces of World War 1. Teil 2, S. 29 Online
  5. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Nachtrag: Anhalt-Deutsches Reich, Register. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2004, ISBN 3-00-00-1396-2, S. 119.
  6. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 2: Limburg-Reuss. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 1997, ISBN 3-00-00-1396-2, S. 933.

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Bundesarchiv Bild 183-2004-0430-501, Jagdstaffel 11, Manfred v. Richthofen.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-2004-0430-501 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Diese Beschreibung ist tendenziös oder falsch: Fehler in der Bildbeschreibung: Das Jagdgeschwader I führte nicht den Namen "von Richhofen", auch nicht "amtlich".
Jagdstaffel 11, Manfred v. Richthofen

"Die berühmte Jagdstaffel 11 mit Manfred v. Richthofen am Steuer seines "Roten Flugzeuges". Aus dieser Jagdstaffel ist das Jagdgeschwader I, das amtlich den Namen "von Richhofen" führte, hervorgegangen. Während seines einjährigen Bestehens 1917/18 erfocht das Richthofen-Geschwader nicht weniger als 1.000 Siege. Rittmeister von Richthofen, Träger des Ordens Pour le Merite, war mit 25 Jahren Kommandeur des Geschwaders geworden, das an dem Frontabschnitt, wo es eingesetzt wurde, nach einem militärischen Ausspruch den Kampfwert mehrerer Divisionen besass."

Abgebildete Personen:

  • Richthofen (in der Albatros D.III). Von links nach rechts, stehend: unbekannt (möglicherweise Leutnant Karl Allmenroeder); Hans Hintsch; Vizfeldwebel Sebastian Festner; Leutnant Karl Emil Schaefer; Oberleutnant Kurt Wolff; Georg Simon; Leutnant Otto Brauneck. Sitzend: Esser; Krefft; Leutnant Lothar von Richthofen.(siehe http://cas.awm.gov.au/item/H12364)