Sd.Kfz. 10
Sd.Kfz. 10 – leichter Zg.Kw. 1t (D 7) | |
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Sd.Kfz. 10 in Russland | |
Basisinformation | |
Hersteller | Demag, Adler, Saurer, Büssing-NAG |
Modell | D 7 |
Produktionszeit | 1938–1944 |
Varianten | Verschiedene Aufbauten |
Vorgängermodell | D 6 |
Besatzung | 2 + 6 |
Technische Daten [1] | |
Eigengewicht | 3,4 t |
Nutzlast | 1,5 t |
Länge | 4,75 m |
Breite | 1,84 m |
Höhe | 1,62 m |
Radstand | 1470 mm |
Spurweite | 1630/1580 mm |
Wendekreis | 9,0 m |
Bodenfreiheit | 325 mm |
Steigfähigkeit | 24° |
Watfähigkeit | 700 mm |
Motor | Maybach:
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Drehmoment | 2800/min |
Leistung |
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Geschwindigkeit | 65 km/h (Straße) |
Verbrauch | 40 l/100 km |
Kraftstoffvorrat |
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Reichweite |
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Getriebe | Maybach SRG 102128H Variorex |
Elektrik | Bosch EJD 1,8/12 |
Bereifung | 6,00/20 |
Besonderheit | Überschreitet 1500 mm Kettenbreite 240 mm |
Das Sonder-Kraftfahrzeug 10 (leichter Zugkraftwagen mit 1 Tonne Anhängelast – le. Zgkw. 1 t) war ein leichtes deutsches Halbkettenfahrzeug, das gegen Ende der Weimarer Republik von der Reichswehr als Zugmittel für leichte Artilleriegeschütze geplant und während des Zweiten Weltkrieges von der Wehrmacht verbreitet an allen Fronten eingesetzt wurde.[2]
Geschichte
Die Entwicklung eines leichten schnellen Halbkettenfahrzeuges begann Anfang der 1930er Jahre im Auftrag der Reichswehr bei der Deutschen Maschinenbau AG (DEMAG in Wetter (Ruhr)). Dieses war von Anbeginn als Zugmittel für leichte Artilleriegeschütze wie der 2-cm-Flak 30 (bzw. 2-cm-Flak 38) oder 7,5-cm-leichtes Infanteriegeschütz 18 sowie die 3,7-cm-PaK 36 geplant und sollte dabei auch die Geschützmannschaft transportieren können.
Aufgrund des bei der Vorführung erfolgreichen Prototyps wurde 1934 der Demag die Entwicklung zum Serienmodell übertragen. Diese dauerte bis 1937, die Fertigung begann noch im gleichen Jahr mit dem Typ D6 (Demag 6), der bis 1938 gebaut wurde. Danach wurde ab demselben Jahr nur noch der Typ D7 mit dem 90 PS- und ab 1940 mit dem 100 PS-Motor gefertigt. Das Fahrzeug konnte in seiner endgültigen Ausführung acht Soldaten mitführen.
Bis 1939 war Demag der einzige Hersteller, danach kamen andere Unternehmen als Lizenznehmer hinzu. Diese waren:
- Büssing-NAG, Werk Berlin-Oberschöneweide
- Österreichische Saurer Werke, Wien
- Mühlenbau und Industrie AG (MIAG), Braunschweig
- Maschinenfabrik Niedersachsen Hannover (MNH), Hannover-Wülfel
- Adlerwerke, Frankfurt am Main
- MWC (Mechanische Werke Cottbus GmbH, Tochterunternehmen der Phänomen Werke, Zittau)
Eine Besonderheit des Sd.Kfz. 10 ist der geringe Rollwiderstand, der nur 5 % höher als der eines vierrädrigen Fahrzeuges ausfiel. Daher ist die Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h ein für Kettenfahrzeuge hoher Wert.
Das halbautomatische Maybach-Variorex-Vorwählgetriebe mit sieben Vorwärts- und drei Rückwärtsgängen war für die damalige Zeit sehr modern und dabei einfach zu bedienen. Motor und Getriebe zeichneten sich durch große Zuverlässigkeit aus.
1939 wurde aus dem Sd.Kfz. 10 Version D7 der leichte Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 250 abgeleitet. Um 1939 wurden 12 Stück D7 an Schweden verkauft, dorthin kamen zwischen 1939 und 1944 auch 142 Stück 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18, die mit dem Fahrzeug gezogen werden konnte.
Der le. Zgkw. 1 t kam während des Zweiten Weltkrieges bei der Wehrmacht bis zuletzt verbreitet an allen Fronten zum Einsatz. Einige Fahrzeuge wurden an die verbündete Armee des Königreichs Rumänien abgegeben und in der Folge vor allem an der Ostfront zum Ziehen der eigenen Geschütze verwendet.
Insgesamt wurden von 1937 bis 1944 etwa 17.500 Exemplare beider Versionen hergestellt.
Varianten
- Sd.Kfz. 10 – Leichter Zugkraftwagen 1 t
- Sd.Kfz. 10/1 – Leichter Gasspürkraftwagen
- Sd.Kfz. 10/2 – Leichter Entgiftungskraftwagen
- Sd.Kfz. 10/3 – Leichter Sprühkraftwagen
- Sd.Kfz. 10/4 – Leichte Selbstfahrlafette 2 cm Flak 30 auf Fahrgestell Zugkraftwagen 1 t
- Sd.Kfz. 10/5 – Leichte Selbstfahrlafette 2 cm Flak 38 auf Fahrgestell Zugkraftwagen 1 t (zum Teil mit gepanzerter Kabine)
Ausländische Nachbauten
Wenig bekannt ist, dass Schweden während des Zweiten Weltkrieges eine Nachbaulizenz erwarb. Bei Volvo entstanden ca. 100 Stück des Volvo HBT und offiziell beim schwedischen Heer „Geschütz-Zugmaschine m/43“ genannten Fahrzeugs, das bis auf einen anderen Motor (von Volvo) und dementsprechend eine andere Motorhaube seinem deutschen Vorbild glich.[3]
Erhaltene Fahrzeuge
Heute befinden sich noch etwa 60 D7 im Besitz von privaten Sammlungen und Museen, wovon etwa die Hälfte restauriert bzw. fahrbereit ist.
Technische Daten
Typ D7 (1938–1944)
- Leergewicht: 3,4 t
- Nutzlast: 1,5 t
- Zulässiges Gesamtgewicht: 4,9 t
- Gesamtlastzug: 6,71 t
- Zulässige Anhängelast: 1 t
- Übliche Anhängelast bis 1,8 t
- Zugkraft am Haken: 2,7 t
- Länge/Breite/Höhe: 4,75 m / 1,93 m / 1,62 m (mit Verdeck 2 m)
- Kettenbreite: 240 mm
- Kettenteilung: 160 mm
- Kettenlänge: 6,56 m
- Ketten-Bodenauflagelänge: 1,36 m
- Radsturz: 3°
- Vorspur: 12 mm (≈1,25°)
- Reifengröße der Vorderräder: 6,00-20 (Gelände)
- Bodenfreiheit: 32,5 cm
- Grabenüberschreitfähigkeit: 1,5 m
- Hindernisüberkletternfähigkeit: 0,4 m
- Wattiefe: 0,7 m
- Wendekreis (um die Fahrzeugmitte): 9 m
- Kraftstoffverbrauch Liter/100 km: 34 auf Straße, 67 im Gelände
- Motor, Tankinhalt, Fahrbereich Typ D7, Ausführung A: Maybach NL 38 TRKM, 3,8 l Hubraum, 90 PS bei 2800/min – 90-l-Tank; 240 km auf Straße / 120 km im Gelände
- Motor, Tankinhalt, Fahrbereich Typ D7, Ausführung B: Maybach HL 42 TRKM, 4,2 l Hubraum, 100 PS bei 2800/min – 110-l-Tank; 300 km auf Straße / 150 km im Gelände
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 45 km/h
- Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
Siehe auch
Literatur
- Francesco Cortellini: Leichter Zugkraftwagen 1t, Sd.Kfz. 10 Demag D7 – Photofile/Zeitgeschichte (= Kit Militär Modell Journal. Nr. 1). NMC Nürnberger Modell-Literatur, Nürnberg 2004, DNB 023265477, S. 20–26.
- Werner Oswald: Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr. Motorbuch Verlag, 2004, ISBN 3-613-02370-9.
- Chris Bishop (Hrsg.): Waffen des zweiten Weltkriegs : eine Enzyklopädie. über 1500 Waffensysteme: Handfeuerwaffen, Flugzeuge, Artillerie, Kriegsschiffe, U-Boote. Dt. Erstausg. Auflage. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-5385-9 (Originaltitel: The Encyclopedia of weapons of World War II : the comprehensive guide to over 1,500 weapons systems, including tanks, small arms, warplanes, artillery, ships, and submarines. 1998. Übersetzt von Neumann & Nürnberger).
- Hartmut Pfeffer: Phänomen/Robur - Geschichte eines Kraftfahrzeugwerkes und Dokumentation seiner Erzeugnisse 1888/1991. Band 1, Eigenverlag 2001.
- Walter J. Spielberger: Die Halbkettenfahrzeuge des deutschen Heeres 1909-1945. In: Militärfahrzeuge. 3. Auflage. Band 6. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-87943-403-4.
- Reinhard Frank: Zugkraftwagen der Wehrmacht. Dörfler Verlag, ISBN 3-89555-050-7.
- Jan Suermondt: Wehrmacht-Fahrzeuge - Restaurierte Rad- und Ketten-Kfz. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02513-2.
Weblinks
- Sd.Kfz. 10, Entwicklungsgeschichte, Daten, Typenübersicht, Einzelbeschreibungen bei kfzderwehrmacht.de
Einzelnachweise
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(c) Bundesarchiv, Bild 101I-031-2406-19 / Schelm / CC-BY-SA 3.0
(c) Bundesarchiv, Bild 183-L25668 / CC-BY-SA 3.0
Scherl Bilderdienst An der Sowjetfront: Auch aus den Seitenstrassen quellen die Kolonnen heraus und finden ihren Platz auf der Hauptvormarschstrasse trotz aller Überfüllung. PK-Wiebe, Juni 1941 6232-41
[Sowjetunion, 1 to-Zugmaschine, ausgerüstet zur Verlegung von Fernsprechkabeln](c) Bundesarchiv, Bild 183-H26408 / CC-BY-SA 3.0
Zentralbild, II.Weltkrieg 1939-1945, An der Ostfront 1945. Aus Oberschlesien zurückflutende deutsche Streitkräfte werden nach Breslau, das zur Festung erklärt wurde, zur Verteidigung der Stadt herangezogen. Unser Bild vom 2.2.1945 zeigt ankommende deutsche Einheiten. (Breslau wurde am 15.2. von den sowjetischen Truppen eingeschlossen und kapitulierte nach sinnlosem Widerstand am 6.5.1945). H 26 408
[Oberschlesien.- Rückzug deutscher Truppen. leichter Zugkraftwagen 1 t (Sd.Kfz. 10) mit aufgesessenen Soldaten und angehängtem Geschütz](c) Bundesarchiv, Bild 101I-055-1572-30 / Schweizer / CC-BY-SA 3.0
SdKfz 10/4 mit einer 20mm FlaK fährt im May 1940 durch ein französisches Dorf. Die Orte auf dem Verkehrsschid sind wahrscheinlich Fère-Champenoise und Euvy. Damit wäre der Ort, den die Fahrzeuge durchqueren vermutlich "Gourgançon"
Autor/Urheber: Matthias Holländer, Lizenz: CC0
German SdKfz 10 (WW II) at the Musée des Blindés in Saumur (France)