Schwerzenbach

Schwerzenbach
Wappen von Schwerzenbach
Wappen von Schwerzenbach
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk:Uster
BFS-Nr.:0197i1f3f4
Postleitzahl:8600 Dübendorf
8603 Schwerzenbach
UN/LOCODE:CH SWB
Koordinaten:692222 / 249051
Höhe:443 m ü. M.
Höhenbereich:432–457 m ü. M.[1]
Fläche:2,62 km²[2]
Einwohner:5135 (31. Dezember 2021)[3]
Einwohnerdichte:1960 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
27,1 %
(31. Dezember 2021)[4]
Gemeindepräsident:Martin Hermann (FDP)
Website:www.schwerzenbach.ch
Panorama von Schwerzenbach, im Hintergrund der Greifensee
Panorama von Schwerzenbach, im Hintergrund der Greifensee

Panorama von Schwerzenbach, im Hintergrund der Greifensee

Lage der Gemeinde
Karte von SchwerzenbachZürichseeGreifenseePfäffikerseeBezirk BülachBezirk DielsdorfBezirk HinwilBezirk HorgenBezirk MeilenBezirk PfäffikonBezirk ZürichDübendorfEgg ZHFällandenGreifensee ZHMaurMönchaltorfMönchaltorfSchwerzenbachUsterVolketswilWangen-Brüttisellen
Karte von Schwerzenbach
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Schwerzenbach ist eine politische Gemeinde im Bezirk Uster des Kantons Zürich in der Schweiz.

Geographie

Die nördlich des Greifensees befindliche Gemeinde liegt östlich der Stadt Zürich an der Grenze zum Zürcher Oberland. Der Chimlibach durchquert Schwerzenbach und mündet in den Fluss Glatt.

Geschichte

Reformierte Kirche Schwerzenbach

Im Mittelalter gehörte Schwerzenbach zur Herrschaft Greifensee, die den Grafen von Rapperswil gehörte und später an die Herren von Landenberg und die Grafen von Toggenburg überging. 1402 übernahm der Zürcher Stadtstaat die gesamte Herrschaft Greifensee und damit auch Schwerzenbach. Seit dem Untergang des Alten Zürich in der Revolution von 1798 ist Schwerzenbach eine eigene Gemeinde im Kanton Zürich. Sie gehörte zuerst zum Distrikt Uster, ab 1815 zum Oberamt Greifensee und ist seit 1831 Teil des Bezirks Uster.

Die Legende des heiligen Einhard berichtet von einem Schwerzenbacher Lokalheiligen, der bei der alten Kirche begraben sein soll. 1444, im Alten Zürichkrieg, zerstörten die Schwyzer die Kirche. Das Recht den Pfarrer einzusetzen, die sogenannte Kollatur der Kirche Schwerzenbach stand bis ins Jahr 1834 dem Kloster Einsiedeln zu, obwohl die Gemeinde schon 1524 zum reformierten Glauben gewechselt hatte. 1812 wurde die Kirche abgerissen und 1813 die heutige Kirche eingeweiht.

Bis ins 17. Jahrhundert lebten die meisten Schwerzenbacher ausschliesslich von den Erzeugnissen der Landwirtschaft, ab dem 18. Jahrhundert zusätzlich von der in Heimarbeit betriebenen Spinnerei und Weberei. Zur Ansiedlung von Industrie kam es trotz der 1856 eröffneten Bahnstation nicht. Einzig ein Seidenfabrikationsgeschäft etablierte sich. Schwerzenbach war daher bis vor vier Jahrzehnten ein Bauerndorf.

Historisches Luftbild von 1920, aufgenommen aus 800 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
Ansicht von der Glatt
Der Ausfluss der Glatt aus dem Greifensee
Der Greifensee bei Schwerzenbach, im Hintergrund das benachbarte Städtchen Greifensee

Wappen

Blasonierung

In Gold ein schwarzer Querbach, belegt mit einem silbernen Fisch.

Ein eigenes offizielles Wappen führt die Gemeinde erst seit den Bemühungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich und deren Wappenkommission Anfang der 1930er Jahre. 1932 zeigte der Stempel der Gemeinderatskanzlei noch den Zürcher Schild. Nach langer Suche fand man das alte Siegel des Gemeindeammanns von 1844. Es zeigt auf blauem Grund einen waagrechten schwarzen Bach mit einem silbernen Fisch und gab die Vorlage für das heutige Wappen ab.

Bevölkerung

Die Nähe zur Stadt Zürich und zu Uster führt nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Bauboom, der das ursprünglich nur 400 Einwohner zählende Dorf auf über das zehnfache anwachsen liess. Im Verlaufe des Baubooms verlagerte sich das Zentrum vom alten Dorfkern bei der Kirche zur Bahnstation in Richtung Volketswil, wo die Neubau-Siedlung "Im Vieri" alleine fast 500 neue Bewohner brachte.[5]

Kirchen

Am 31. Dezember 2011 gehörten 35,2 Prozent der Bevölkerung zur Evangelisch-reformierten Kirche und 28,2 Prozent zur Römisch-katholischen Kirche.[6]

Die Reformierte Kirche Schwerzenbach wurde in den Jahren 1812–1813 in klassizistischem Stil errichtet. Die römisch-katholische Zentrum St. Gabriel befindet sich im Haus zum Wiesenthal, das 1803 erstellt wurde und seit dem Jahr 2000 als katholisches Pfarreizentrum benutzt wird.

Die evangelischen Freikirchen sind in Schwerzenbach durch die spanischsprachige «Iglesia Cuerpo de Cristo de Remar Internacional» vertreten, die zugleich als internationales sozialdiakonisches Hilfswerk tätig ist.[7]

Verkehr

Der Bahnhof Schwerzenbach ist durch die S-Bahn Zürich mit folgenden Linien angebunden:

Politik

Gemeindepräsident ist Martin Hermann (FDP, Stand Juli 2022).[8]

Mitglieder des Schwerzenbacher Gemeinderats (2022–2026)
NameAmtsantrittFunktionPartei
Martin Hermann2022Gemeindepräsident / PlanungFDP
Ivar Schmutz2022Finanzenglp
Esther Borra-Wegmann2014Hochbau / Liegenschaftenparteilos
Christiane Dasen2022Sozialesglp
Beat Schüpbach2018Tiefbau / Werkparteilos
Rahel Hofmann-Meyer2014GesellschaftFDP
Reto Haltinner2018SicherheitCVP

Dialekt

Der zürichdeutsche Dialekt von Schwerzenbach gehört zu den Oberländer Mundarten.

Sehenswürdigkeiten

Städtepartnerschaft

Die permanenten Kontakte erfolgen auf drei Ebenen:

  • Exekutive: Gemeinderat Schwerzenbach und Stadtrat Aizpute
  • Organisation: Partnerschaftsverein Pro Aizpute in Schwerzenbach und Freunde von Schwerzenbach in Aizpute
  • Persönlich: Es hat sich ein Netz von direkten persönlichen Kontakten ausgebildet

Persönlichkeiten

Literatur

  • Hans Martin Gubler: Kunstdenkmäler der Schweiz Band 66 "Die Kunstdenkmäler des Kanton Zürich Band 3: Die Bezirke Pfäffikon und Uster" Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1978, ISBN 3-7643-0991-1, S. 510–521.
  • Beat Frei: Schwerzenbach. Eine lange Geschichte. Gemeinde Schwerzenbach, Schwerzenbach 2004, ISBN 3-033-00285-4.

Weblinks

Commons: Schwerzenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
  5. Kanton Zürich, Gemeinde Schwerzenbach, Privater Gestaltungsplan „im Vieri“, Planungsbericht gemäss Art. 47 RPV, (PDF, 10S.; 154 kB), auch: imvieri.ch.
  6. http://www.statistik.zh.ch/internet/justiz_inneres/statistik/de/aktuell/mitteilungen/2012/bev_2011.html (abgerufen am 27. Februar 2012)
  7. Archivierte Kopie (Memento vom 19. November 2011 im Internet Archive) (abgerufen am 29. Februar 2012).
  8. Schwerzenbach Online: Behörden. Abgerufen am 30. Juni 2022.
  9. Artikel über die Gemeindepartnerschaft auf der Homepage Schwerzenbachs abgerufen am 17. Juni 2020.

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