Solothurner Filmtage

Eröffnung der 57. Solothurner Filmtage (2022)
Eröffnungsfilm «Moskau, einfach!» der 55. Solothurner Filmtage (2020) in der Reithalle

Die Solothurner Filmtage sind das bedeutendste Filmfestival für den Schweizer Film. Sie präsentieren seit 1966 jährlich in der letzten Januarwoche in Solothurn im Programm «Panorama Schweiz» eine repräsentative Auswahl von Schweizer Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen. In Gesprächsrunden und Podiumsveranstaltungen diskutieren das Publikum und die Filmbranche über die gezeigten Filme und die Schweizer Filmkultur. Mit jährlich über 60'000 Eintritten zählen die Solothurner Filmtage zu den renommiertesten Kulturveranstaltungen der Schweiz. Der «Prix de Soleure» der Solothurner Filmtage gilt als einer der bedeutendsten Schweizer Kulturpreise. Neben den zwei Hauptsponsoren Swiss Life und Swisscom wird die Werkschau des Schweizer Films von der Hauptmedienpartnerin SRG SSR, der öffentlichen Hand und zahlreichen weiteren Partnern unterstützt.

Sektionen

Das Filmprogramm der Solothurner Filmtage ist in Sektionen mit verschiedenen Themen aufgeteilt. Dazu gehören das übergeordnete Programm «Panorama Schweiz», das «Rencontre», welches sich einem Ehrengast widmet, der jährlich wechselnde «Fokus» sowie das filmhistorische «Histoires du cinéma suisse».[1] Ausserdem wurde 2024 das Gefäss «SO PRO» für Industry-Events geschaffen.

Mit eigenen Veranstaltungen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schweizer Filminstitutionen und Filmverbänden findet während der Filmtage ein vielfältiges Rahmenprogramm wie Informationsveranstaltungen, Spezialvorführungen für Kinder sowie themenspezifische Podiumsgespräche und Workshops zu Fragen der Schweizer Filmkultur bzw. Filmwirtschaft statt. Diese Veranstaltungen greifen gezielt aktuelle Themen der Schweizer Filmkultur auf und richten sich an die Filmschaffenden und das filminteressierte Publikum.

Panorama Schweiz

Das Programm «Panorama Schweiz» ist das Herzstück der Solothurner Filmtage und präsentiert eine Auswahl aktueller Schweizer Produktionen aus allen Sprachregionen, aller Genres und Längen. Das Programm zeigt das vielfältige Filmschaffen in der Schweiz und umfasst Dokumentar-, Spiel-, Experimental-, Kurz- und Animationsfilme sowie Musikclips. Viele Filmvorführungen sind begleitet von Gesprächen mit den Filmschaffenden.

Panorama Langfilme

Drei Wettbewerbe geben dem «Panorama» einen kompetitiven Rahmen: Eine Fachjury vergibt den «Prix de Soleure» für einen gesellschaftspolitischen Film. Das Publikum wählt aus den nominierten Filmen seinen Publikumsliebling und vergibt den «Prix du Public». Mit dem Preis «Visioni», den ebenfalls eine Jury vergibt, werden erste oder zweite Werke ausgezeichnet.[2]

Panorama Kurzfilme

Jedes Jahr entsteht in der Schweiz eine Vielzahl von kurzen und mittellangen Filmen im professionellen Produktionskontext. Im «Panorama Kurzfilme» ist eine reiche Auswahl aktueller Werke aller Genres zu sehen. Es finden zwei Publikums-Wettbewerbe statt: der Animationsfilmwettbewerb und die Kürung des besten Kurzfilms. Ausserdem werden die Nominierungen für den Best Swiss Video Clip bekanntgegeben.[3]

Rencontre

Das Spezialprogramm «Rencontre» würdigt jedes Jahr eine Persönlichkeit des Schweizer Films, die auf ein bedeutendes und umfangreiches Werk zurückblicken kann. Das Programm zeigt ausgewählte Werke ihres Schaffens und ermöglicht eine persönliche Begegnung. Damit bieten die Solothurner Filmtage die Gelegenheit, einen vertiefenden Einblick in die Arbeit bekannter Schweizer Cineasten zu erhalten und diesen zu begegnen.

Bisher geehrte Persönlichkeiten

Jahrgeehrte Persönlichkeit
1996Alain Tanner
1997Reni Mertens und Walter Marti
1998Claude Goretta
1999Alexander J. Seiler
2000Jacqueline Veuve
2001T&C Film AG, Marcel Hoehn
2002Paul Riniker
2003Pio Corradi
2004Jean-Luc Bideau
2005Bruno Ganz
2006Maximilian Schell
2007Renato Berta
2008Walo Lüönd
2009Léa Pool
2010Niki Reiser
2011Ruth Waldburger
2012Marthe Keller
2013Silvio Soldini
2014Peter Liechti
201550 Jahre Solothurner Filmtage (Jubiläum)
2016Ursina Lardi
2017François Musy
2018Christoph Schaub
2019Bruno Todeschini
2020Heidi Specogna[4]
2021Villi Hermann[5]
2022Jürg Hassler[6]
2023Katarina Türler[7]
2024Studio GDS[8]: Claude Luyet, Georges Schwitzgebel, Daniel Suter[9]

Fokus

Seit 2012 präsentieren die Solothurner Filmtage das Spezialprogramm «Fokus» zu einem Themenschwerpunkt mit Schweizer und internationalen Filmen und Bezug zu aktuellen Entwicklungen. Im Fokus wird der Blick auf die aktuelle audiovisuelle Landschaft im In- und Ausland gerichtet, um neue Erzählweisen, Rahmenbedingungen, Produktions- und Vertriebsformen zu entdecken. Im Rahmen des «Fokus» finden zudem Podien und Workshops statt, die einen Austausch zwischen Experten und Publikum anregen sollen.

Histoires du cinéma suisse

«Histoires du cinéma suisse» ist das filmhistorische Programm der Solothurner Filmtage, das in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse mit einem thematischen Schwerpunkt durchgeführt wird.[10] Es präsentiert ausgewählte Werke aus der Schweizer Filmgeschichte und widmete sich in der Vergangenheit etwa dem Welterfolg der Bolex-Kamera, frühen Reisefilmen, den Schweizer Bergen als Filmkulisse oder den Filmpionierinnen der Schweizer Filmgeschichte.

Hommages

Die Solothurner Filmtage ehren prägende Schweizer Filmschaffende, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Bekannte oder Personen, die sich intensiv mit dem Filmschaffenden auseinandergesetzt haben, präsentieren einen ausgewählten Film, der stellvertretend für das Lebenswerk der verstorbenen Persönlichkeit steht.[11] Hommagen der vergangenen Jahre:

SO PRO

Die Solothurner Filmtage verstärken ihre Rolle als Kompetenzzentrum für den Schweizer Film. Unter dem Namen «SO PRO» bündeln sie das Angebot an Vernetzungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.[21] Während der Festivalwoche findet ein dreitägiges Treffen statt (Festivalfreitag bis -sonntag). Angeboten werden Pitching-Sessions, Labs, Podiumsdiskussionen und Workshops sowie ausgewählte thematische Debatten, die auch öffentlich zugänglich sind. Den Auftakt gestaltet das Migros-Kulturprozent Story Lab als Hauptpartner des Programms.

Preise und Ehrungen

Anlässlich der Solothurner Filmtage werden zahlreiche Preise verliehen. Die Auszeichnungen richten sich zum einen direkt an die Filmschaffenden und ihre Werke, ehren aber auch Persönlichkeiten im erweiterten Umfeld des Schweizer Films, die mit ihrem Engagement aktiv zum Erfolg des nationalen Filmschaffens beitragen.

Prix de Soleure – Jurypreis

Menschen und gesellschaftliche Fragen rund um das Zusammenleben sind die thematischen Schwerpunkte des Wettbewerbs «Prix de Soleure».[22] Er ehrt einen herausragenden Schweizer Kinofilm, der durch einen ausgeprägten Humanismus überzeugt und diesen in eindrucksvoller Weise filmisch darstellt. Die Auswahlkommission der Solothurner Filmtage nominiert jedes Jahr fünf bis zehn Filme. Eine jährlich neu zusammengesetzte Jury bestimmt den Gewinnerfilm. Der Preis ist mit 60'000 Franken dotiert. Er wird getragen vom Fonds «Prix de Soleure» sowie dem Kanton und der Stadt Solothurn. Die Preissumme geht je zur Hälfte an die Regie und die ausführende Produktion des ausgezeichneten Films.

Bisherige Preisträger

JahrPreisträger
2009No More Smoke SignalsFanny Bräuning
2010Im Garten der Klänge (Nel giardino dei suoni)Nicola Bellucci
2011Cleveland contre WallstreetJean-Stéphane Bron
2012Vol spécialFernand Melgar
2013Der ImkerMano Khalil
2014L’escaleKaveh Bakthiari
2015SpartiatesNicolas Wadimoff
2016Das Leben drehen – Wie mein Vater versuchte, das Glück festzuhaltenEva Vitija
2017Die göttliche OrdnungPetra Volpe
2018Des moutons et des hommesKarim Sayad
2019Immer und ewigFanny Bräuning
2020A la recherche de l’homme à la caméraBoutheyna Bouslama
2021Mare[23]Andrea Štaka
2022Wet Sand[24]Elene Naveriani
2023Until Branches Bend[25]Sophie Jarvis
2024Die AnhörungLisa Gerig

Prix du Public – Publikumspreis

Der Publikumspreis ist seit 2007 fester Bestandteil im Programm der Solothurner Filmtage. Das Publikum wählt aus den nominierten Filmen den Preisträger des «Prix du Public». Der mit 20'000 Franken dotierte «Prix du Public» wird von der Festival-Hauptsponsorin Swiss Life in Zusammenarbeit mit den Solothurner Filmtagen verliehen.

Bisherige Preisträger

JahrPreisträger
2007VitusFredi M. Murer
2008Das Geheimnis von MurkSabine Boss
2009Mama ist beim Friseur (Maman est chez le coiffeur)Léa Pool
2010Bödälä – Dance The RhythmGitta Gsell
2011SommervögelPaul Riniker
2012Die Wiesenberger – No Business like Show BusinessBernard Weber und Martin Schilt
2013More than HoneyMarkus Imhoof
2014NeulandAnna Thommen
2015Usfahrt OerlikePaul Riniker
2016LinaMichael Schaerer
2017Docteur JackBenoît Lange und Pierre-Antoine Hiroz
2018Der Klang der StimmeBernard Weber
2019Gateways to New YorkMartin Witz
2020Baghdad in my ShadowSamir (Regisseur)
2021BeytoGitta Gsell
2022Glück auf einer Skala von 1 bis 10 (Presque)[26]Bernard Campan und Alexandre Jollien
2023Amine – Held auf Bewährung[27]Dani Heusser
2024Echte SchweizerLuka Popadić

Visioni – Jurypreis

Mit dem Preis «Visioni» zeichnen die Solothurner Filmtage seit 2024 erste und zweite Werke von Schweizer Regisseuren aus. Er ersetzt damit den bisherigen «Opera Prima», der nur Erstlingswerke berücksichtigte. Juriert werden die Filme von nationalen und internationalen Fachpersonen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 20'000 Franken dotiert. Preisstifter des Visioni sind die Kulturfonds der Urheberrechtsgesellschaften Suissimage und SSA. Der Preis geht zu gleichen Teilen an die Regie und die ausführende Produktion.[28]

Bisherige Preisträger

JahrPreisträger
2021 (Opera Prima)Von Fischen und Menschen[29]Stefanie Klemm
2022 (Opera Prima)Pas de deux[30]Elie Aufseesser
2023 (Opera Prima)Foudre[31]Carmen Jaquier
2024 (Neu: Visioni)Autour du feuLaura Cazador und Amanda Cortés

Förderpreise

Talente/Talents

Der Wettbewerb «Talente/Talents» umfasst Kurzfilme von Studierenden in- und ausländischer Fachhochschulen und junger Autodidakten. Einige Beiträge wurden von Schweizer Produzenten mitbetreut.[32] Suissimage/SSA stiften den durch eine dreiköpfige Jury ausgerichteten Nachwuchspreis für den besten Kurzfilm im Wert von 10'000 Franken sowie den Publikumspreis für den besten Animationsfilm in einem Gesamtwert von 10'000 Franken.

Animationsfilmwettbewerb

Der Animationsfilmwettbewerb wird von der Schweizer Trickfilmgruppe (GSFA) kuratiert. Der Publikumspreis für den besten Animationsfilm (Gesamtwert 10'000 Franken) wird von Suissimage und SSA gestiftet und im Rahmen der Solothurner Filmtage verliehen.[33]

Bester Kurzfilm

Der Publikumspreis für den besten Kurzfilm im Wert von CHF 10’000.– wird von Suissimage und SSA gestiftet und an der «Soirée de clôture» verliehen.[34]

Best Swiss Video Clip

Im Rahmen der Solothurner Filmtage werden die mit je 2000 Franken dotierten Nominationen für den «Best Swiss Video Clip» bekannt gegeben. Mit dieser Förderung werden Musiker dabei unterstützt, noch stärker vom Publikum wahrgenommen zu werden. «Best Swiss Video Clip» ist eine Zusammenarbeit mit m4music, dem Popmusikfestival des Migros-Kulturprozents, und mit der Fondation Suisa. Die nominierten Clips gehen dann ins Rennen um den Hauptpreis, der jeweils im Frühling am Festival m4music verliehen wird.[35]

Perspectives Lab

Das «Perspectives Lab» richtet sich an Absolventen von Filmhochschulen. Das Angebot bietet den Nachwuchsfilmschaffenden die Möglichkeit, mit Branchenvertretern ihre Projektidee zu besprechen, und vernetzt sie gezielt mit nationalen und internationalen Branchenvertretern aus den Bereichen Produktion, Distribution, Filmkritik und Festivalprogrammation. Ausgewählte Filmschulabsolventen diskutieren ihre Filmidee mit den Experten in einem geschlossenen Rahmen und schaffen ein Netzwerk. Zwei der Projektideen erhalten Entwicklungsbeiträge im Wert von je 5000 Franken.[36]

Prix d’honneur

Mit dem seit 2002 verliehenen «Prix d’honneur» wird eine Schweizer Persönlichkeit geehrt, die in besonderer Weise die Schweizer Filmkultur geprägt hat. Er ist Zeichen der Wertschätzung für die vielfach im Verborgenen und ohne viel Aufsehen erbrachten Leistungen der Preisträger. Der «Prix d’honneur» ist mit 10'000 Franken dotiert und wird seit 2024 von der BK Atlantis Stiftung mit Sitz in Lüterswil getragen. Die BK Atlantis Stiftung bezweckt die Förderung von sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Projekten. Die Wahl erfolgt auf Vorschlag der Auswahlkommission der Solothurner Filmtage.[37]

Bisherige Preisträger

JahrPreisträger
2003Erich Langjahr, Drehbuchautor, Regisseur, Kameramann, Produzent und Verleiher
2004Hugues Ryffel, Kameramann
2005Freddy Buache, Vermittlerfunktion des Schweizer Films als Filmschaffender und Kritiker
2006Renato Berta, Kameramann
2007David Streiff, Kulturverwaltung
2008Matthias Kälin, Kameramann
2009Ilona Stamm, Verleih Stamm Film
2010Carlo Varini, Kameramann
2011Françoise Deriaz, Chefredaktorin Ciné-Bulletin
2012Christian Schocher, Regisseur und Kinobetreiber
2013Beki Probst, Kinobetreiberin
2014Martine Felber, Chef-Maskenbildnerin
2015Francine Pickel und Vincent Adatte, Zauberlaterne
2016Antoine Jaccoud, Drehbuchautor
2017Tiziana Soudani, Produzentin
2018Susanne Jauch, Szenenbildnerin
2019Giorgia De Coppi, Regieassistentin
2020Bea Cuttat, Filmverleiherin
2021Frank Braun
2022David Landolf und Judith Hofstetter, Kinemathek Lichtspiel
2023André Pinkus, Beleuchter[38]
2024Anne van Brée, Kostümbildnerin[39]

Nominierungen Schweizer Filmpreis

An der «Nacht der Nominationen» gibt das Bundesamt für Kultur die Nominationen für den Schweizer Filmpreis bekannt. Die 2008 von den Branchenverbänden gegründete Schweizer Filmakademie visioniert während der Solothurner Filmtage die eingereichten Filme und bestimmt in einer geheimen Wahl ihre Nominierten. Die Preisverleihung des Schweizer Filmpreises findet jeweils im folgenden März in Zürich statt.

Prix Swissperform – Schauspielpreis

Seit 2001 wird mit dem «Prix Swissperform» jährlich eine Hauptrolle, eine Nebenrolle, ein Nachwuchstalent sowie eine Spezialleistung in Schweizer Fernsehproduktionen ausgezeichnet.[40] Jede der vier Kategorien ist mit je 10'000 Franken dotiert. Der Preis wird von einer Jury aus Vertretern der Swissperform und der Solothurner Filmtage vergeben und von der Swissperform gestiftet.

Bisherige Preisträger

JahrPreisträger
2011Markus Fischer (Snakefilm GmbH) und Stefan Jägerfür den Film Hunkeler und der Fall Livius
2012Lea HadornWeibliche Hauptrolle in Liebe und andere Unfälle
Roland VouillozMännliche Hauptrolle in der Serie CROM
Marina GolovineWeibliche Nebenrolle in der Serie CROM
Peter WyssbrodMännliche Nebenrolle in Mord hinterm Vorhang
2013Marie LeuenbergerWeibliche Hauptrolle in Hunkeler und die Augen des Ödipus
Peter FreiburghausMännliche Hauptrolle in Nebelgrind
Virginie MeisterhansWeibliche Nebenrolle in L’heure du secret
Herbert LeiserMännliche Nebenrolle in Der Teufel von Mailand
2014Barbara Terpoorten-MaurerWeibliche Hauptrolle in Der Bestatter
Jonathan LoosliMännliche Hauptrolle in Dinu
Florence QuartenoudWeibliche Nebenrolle in Port d’attache
Leonardo NigroMännliche Nebenrolle in Oro verde
2015Véronique ReymondWeibliche Hauptrolle in A livre ouvert
Joel BasmanMännliche Hauptrolle in Ziellos
Wanda WylowaWeibliche Nebenrolle in Der Hamster
Nicola PerotMännliche Nebenrolle in Der Hamster
2016Rabea EggWeibliche Hauptrolle in Lina
Imanuel HummMännliche Hauptrolle in Verdacht
Claude-Inga BarbeyWeibliche Nebenrolle in Anomalia
Antoine Monot Jr.Männliche Nebenrolle in Tatort: Ihr werdet gerichtet
2017Noémie SchmidtWeibliche Hauptrolle in La lumière de l’espoir
Pasquale AleardiMännliche Hauptrolle in Gotthard
Liliane AmuatWeibliche Nebenrolle in Lotto
Mike MüllerSpezialpreis für die Hauptrolle in Der Bestatter
2018Stephanie JappWeibliche Hauptrolle in Private Banking
Marcus SignerMännliche Hauptrolle in Wilder
Anna SchinzWeibliche Nebenrolle in Private Banking
Karim BarrasMännliche Nebenrolle in Banking District
2019Anna PieriWeibliche Hauptrolle in Double vie
Thiebaud EvrardMännliche Hauptrolle in Double vie
Beat MartiMännliche Nebenrolle in Amur senza fin
Annina EulingSpezialpreis für die Hauptrolle in Weglaufen geht nicht
2020Lorena HandschinWeibliche Hauptrolle in Nr. 47
Roland VouillozMännliche Hauptrolle in Helvetica
Manuela BiedermannWeibliche Nebenrolle in Wilder
Stefan KurtSpezialpreis für die Rolle in Aus dem Schatten – eine Zeit der Hoffnung
2021Sarah SpaleSpezialpreis der Jury für ihre Arbeit in Wilder
Annina WaltBeste Darstellerin in Frieden
Dimitri StapferBester Darsteller in Frieden
Rachel BraunschweigBeste Nebendarstellerin in Tatort: Züri Brännt
2022Estelle BridetSpezialpreis der Jury für ihre Rolle in Sacha
Isabelle CaillatBeste Darstellerin in Cellule de Crise
Julian KoechlinBester Darsteller in Neumatt
Marlise FischerBeste Nebendarstellerin in Neumatt
2023David ConstantinBeste Hauptrolle in Tschugger
Clarina SierroBeste Nebenrolle in Hors Saison
Meryl MartyNachwuchspreis für ihre Rolle in Die Beschatter
Lale YavaşSpezialpreis für ihre Rollen in Die Beschatter und Neumatt II
2024Dominique DevenportBeste Hauptrolle in Davos 1917
Arcadi RadeffBeste Nebenrolle in Hartes Pflaster
Stéphane ErösNachwuchspreis für seine Rolle in Hartes Pflaster
Carol SchulerSpezialpreis der Jury für ihre Rollen in Tatort

Weitere Engagements

filmo

2019 lancierten die Solothurner Filmtage mit «filmo» die erste Online-Edition des Schweizer Films.[41] «filmo» bringt anerkannte Schlüsselwerke auf bestehende Video-on-Demand-Plattformen. Die Edition verschafft Filmklassikern mehr Sichtbarkeit im digitalen Raum und macht die Schweizer Filmgeschichte erlebbar – auch für jüngere Generationen. «filmo» wird laufend ausgebaut, bietet Bonusmaterial und ist in drei Landessprachen verfügbar. Ermöglicht wird das von den Solothurner Filmtagen initiierte Pionierprojekt durch Engagement Migros, den Förderfonds der Migros-Gruppe.

Locarno Filmfestival

Im August zeigt das Spezialprogramm «Panorama Suisse» im Rahmen des Locarno Film Festivals Höhepunkte des aktuellen Schweizer Filmschaffens.[42] Das «Panorama Suisse» ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Locarno Film Festival, den Solothurner Filmtagen und Swiss Films. Die Selektion der Filme verantwortet eine Kommission bestehend aus Vertretern der Solothurner Filmtage, der Schweizer Filmakademie und von Swiss Films. Das «Panorama Suisse» präsentiert eine Auswahl von zehn Schweizer Langfilmen, die im vorangehenden Jahr ihre nationale oder internationale Premiere gefeiert haben. Gezeigt werden Festivalerfolge sowie herausragende Filme, deren Kinostart noch bevorsteht. Die Filmvorführungen werden von den Solothurner Filmtagen begleitet.[43]

Cinetour

Seit 2008 veranstalten die Solothurner Filmtage gemeinsam mit der Hauptsponsorin die Cinetour.[44] Im Rahmen von geschlossenen Kundenveranstaltungen wird eine exklusive Auswahl von aktuellen Schweizer Kurzfilmen mit je einem Programm für die deutsche und einem für die französische Schweiz gezeigt. Jährlich finden so rund zehn Schweizer Kurzfilme die einzigartige Möglichkeit einer Kinoauswertung. Das kuratierte Kurzfilmprogramm wird seit 2022 durch eine Auswahl an Langfilmen ergänzt; ausserdem werden seitdem auch Familienfilme gezeigt.

Geschichte

Erstes Plakat der Filmtage (1966)

Die Solothurner Filmtage gehören zu den ältesten Filmfestivals der Schweiz und sind das wichtigste Festival für den Schweizer Film. 1966 organisierte die Filmgilde Solothurn eine Tagung mit dem Titel «Schweizer Film heute». Ziel dieses Anlasses war die Kreation neuer Ideen und Inspirationen für die jungen, unabhängigen Schweizer Filmschaffenden. Daraus bildete sich die Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF), welche als Verein die Filmtage organisiert.

Ab 1967 leitete Stephan Portmann das Festival, 1987 wurde er durch Ivo Kummer abgelöst. Nach der Berufung von Kummer zum Leiter der Sektion Film[45] des Bundesamts für Kultur (BAK) wurde Seraina Rohrer zu seiner Nachfolgerin gewählt.[46] Im April 2019 wechselte diese zur Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.[47] Danach übernahm die Schweizer Filmautorin Anita Hugi die Direktion der Solothurner Filmtage.[48][49] Die 57. Ausgabe 2022 wurde unter der interimistischen Co-Leitung bestehend aus Marianne Wirth und David Wegmüller (künstlerische Leitung) und Veronika Roos (administrative Leitung) durchgeführt. Damit war der Stein zum Wechsel einer einköpfigen Direktion in ein duales Führungssystem gelegt. 2022 übernahm Monica Rosenberg (administrative Leitung) zusammen mit Niccoló Castelli (künstlerische Leitung) die Führung der Solothurner Filmtage.[50]

Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage SGSF

Der 1967 gegründete Verein Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage (SGSF) ist die Trägerorganisation der Solothurner Filmtage. Ziel des politisch und konfessionell ungebundenen, nicht gewinnorientierten Vereins mit Sitz in Solothurn ist die Organisation der Solothurner Filmtage sowie die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung des Schweizer Films. Die Schweizerische Gesellschaft Solothurner Filmtage zählt im Jahr 2022 rund 400 Mitglieder.[51]

Auswahlkommission

Die Auswahlkommission setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Geschäftsleitung der Solothurner Filmtage sowie externen Fachleuten aus der Filmbranche. Letztere werden alle zwei Jahre neu berufen und stammen nach Möglichkeit aus den vier Sprachregionen der Schweiz. Die Auswahlkommission wird von der künstlerischen Leitung der Solothurner Filmtage geleitet und ist verantwortlich für die Selektion des Programms «Panorama Schweiz».[52]

Commons: Solothurner Filmtage – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sektionen. Abgerufen am 18. Mai 2022.
  2. Panorama Schweiz. Abgerufen am 2. Juni 2022.
  3. Preise und Jurys. Abgerufen am 8. Februar 2024.
  4. Spezialprogramm - Heidi Specogna ist Ehrengast der «Rencontre» an den Solothurner Filmtagen 2020. Abgerufen am 29. September 2022.
  5. Poetische Interventionen – Streifzug durch das filmische Werk von Villi Hermann. Abgerufen am 29. September 2022.
  6. Jürg Hassler: Engagement und Eigensinn. Abgerufen am 29. September 2022.
  7. Katarina Tuerler. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  8. Rencontre: Studio GDS. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  9. bas Blickpunkt:Film: Solothurner Filmtage feiern Genfer Animationsfilmstudio GDS. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  10. Histoires. Abgerufen am 2. Juni 2022.
  11. Hommagen. Abgerufen am 2. Juni 2022.
  12. Hommage an Friedrich Kappeler. Abgerufen am 3. Februar 2023.
  13. Hommage an Jean-Luc Godard. Abgerufen am 28. September 2022.
  14. Hommage an Alain Tanner. Abgerufen am 28. September 2022.
  15. Hommage an Andres Pfaeffli. Abgerufen am 29. September 2022.
  16. Hommage an Robert Richter. Abgerufen am 29. September 2022.
  17. Hommage an Karl Saurer. Abgerufen am 29. September 2022.
  18. Hommage an Jean-Louis Roy. Abgerufen am 29. September 2022.
  19. Hommage an Francis Reusser. Abgerufen am 29. September 2022.
  20. Brot im Kasten – Hommage an Marlies Graf Dätwyler. Abgerufen am 29. September 2022.
  21. Solothurner Filmtage «SO PRO»
  22. Prix de Soleure. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  23. Le Prix de Soleure 2021 attribué à "Mare", d'Andrea Staka. 26. Januar 2021, abgerufen am 6. Oktober 2022 (französisch).
  24. Laudatio Prix de Soleure 2022 – Wet Sand. Abgerufen am 30. September 2022.
  25. Medienmitteilung vom 25. Januar 2023. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  26. «Wet Sand», «Presque» und «Pas de deux» gewinnen die Filmpreise der 57. Solothurner Filmtage. Abgerufen am 30. September 2022.
  27. Medienmitteilung vom 25. Januar 2023. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  28. Opera Prima. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  29. Laudatio Opera Prima 2021 - Von Fischen und Menschen. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  30. Laudatio Opera Prima 2022 – Pas de deux. Abgerufen am 30. September 2022.
  31. Medienmitteilung vom 25. Januar 2023. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  32. Upcoming Talents. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  33. Trickfilm-Wettbewerb. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  34. Publikumspreis für den besten Kurzfilm. Abgerufen am 8. Februar 2024.
  35. Best Swiss Video Clip. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  36. Upcoming Lab. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  37. Prix d’honneur. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  38. Medienmitteilung vom 3. Januar 2023. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  39. bas Blickpunkt:Film: Solothurner Filmtage ehren Kostümbildnerin Anne van Brée. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  40. Prix Swissperform – Schauspielpreis. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2022; abgerufen am 23. Juni 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.solothurnerfilmtage.ch
  41. filmo - Home. Abgerufen am 7. Juli 2022.
  42. Locarno Film Festival. Abgerufen am 7. Juli 2022 (englisch).
  43. Panorama Suisse. Abgerufen am 7. Juli 2022 (englisch).
  44. Cinetour. Abgerufen am 6. April 2022.
  45. Ivo Kummer wird neuer Chef der Sektion Film des Bundesamtes für Kultur (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), Mitteilung des BAK, 7. Februar 2011.
  46. nzz.ch vom 26. Mai 2011, abgerufen am 12. Juli 2012.
  47. Solothurner Filmtage: Seraina Rohrer wechselt zu Pro Helvetia. Artikel vom 10. April 2019, abgerufen am 10. April 2019.
  48. Anita Hugi wird neue Direktorin der Solothurner Filmtage. Artikel vom 27. Juni 2019, abgerufen am 28. Juni 2019.
  49. Lory Roebuck: Hollywood ist hier sehr weit weg. Die Welt aber kommt an den Solothurner Filmtagen ganz nahe heran. In: Neue Zürcher Zeitung. 30. Januar 2020, abgerufen am 12. April 2020.
  50. Doppelspitze ist komplett: Regisseur Niccolò Castelli leitet neu die Solothurner Filmtage. In: srf.ch. 26. April 2022, abgerufen am 27. April 2022.
  51. Verein. Abgerufen am 3. Oktober 2022.
  52. Auswahlkommissionen. Abgerufen am 3. Oktober 2022.

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