Schweinbach (Pommersfelden)

Schweinbach
Gemeinde Pommersfelden
Koordinaten: 49° 45′ 59″ N, 10° 51′ 55″ O
Höhe: 278–295 m ü. NHN
Einwohner:145 (Sep. 2021)[1]
Postleitzahl:96178
Vorwahl:09502
Kapelle St. Valentin

Schweinbach (fränkisch: Säubach[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pommersfelden im Landkreis Bamberg (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Durch das Dorf fließt der Rannengraben, ein rechter Zufluss der Reichen Ebrach. Südlich des Ortes speist er die Schweinbacher Teiche. Im Osten grenzt das Waldgebiet Ottental an. Dort befindet sich der Kratzberg (315 m ü. NHN). Ansonsten ist der Ort unmittelbar von Acker- und Grünland umgeben. Etwa einen Kilometer westlich liegt das Waldgebiet Weich, etwa einen Kilometer südlich befinden sich die Waldgebiete Gewächtelholz, Sechsmorgenschlag und Lindig.

Die Kreisstraße BA 24/ERH 17 verläuft nach Wind (1,7 km nordwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2254 bei Zentbechhofen (1,7 km südöstlich). Die Kreisstraße BA 55/ERH 16 verläuft nach Aisch (5,5 km südlich).[3]

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1109 als „Sûinaha“. 1296 hatte das Bamberger Stift St. Theodor Besitz in Schweinbach erworben. 1363 erwarben die Truchseß von Pommersfelden dort ein Gut und die Vogtei. 1545 besaßen sie einen großen Hof und drei Güter. 1733 war das Kloster Fulda Lehnsherr von Schweinbacher Gütern. Belehnt wurden damit die Herren von Schönborn.

Bei Schweinbach gab es eine Burg der Ministerialen von Cratz. Im Lehenbuch des Stifts St. Theodor, das zwischen 1556 und 1576 entstanden ist, wurde die Burg noch erwähnt. Nach deren Zerstörung verlegten sie ihren Sitz nach Sambach.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schweinbach 16 Anwesen und ein Gemeindehaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Bechhofen aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schlüsselau. Grundherren waren das Hochstift Bamberg (Kastenamt Bechhofen (Theodorische Verwaltung): 4 Höfe, 1 Tropfhaus; Kastenamt Schlüsselau: 2 Hufen, 1 Gut, 1 Gütlein; Domkapitel Bamberg: 1 Hof), die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden (3 Sölde).[4] 1802 gab es im Ort 17 Untertansfamilien.[5] 1804 gingen die Schönborn’schen Güter an die Grafen von Nassau über.[2]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Schweinbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sambach und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Sambach zugewiesen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden drei Anwesen dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848).[6]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Schweinbach am 1. Mai 1978 in Pommersfelden eingegliedert.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 25: Katholische Kapelle Sankt Valentin
  • Haus Nr. 28: Bauernhaus
  • Kruzifix

Einwohnerentwicklung

Jahr001819001861001871001885001900001925001950001961001970001987002018
Einwohner121108116115117119163109106112158
Häuser[7]222221232326
Quelle[8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][1]

Religion

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und war ursprünglich nach St. Peter und Paul (Schnaid) gepfarrt, danach zur neu gebildeten Pfarrei St. Leonhard (Zentbechhofen).[4] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Maria und Johannes (Pommersfelden) gepfarrt.[15]

Literatur

Weblinks

Commons: Schweinbach (Pommersfelden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Unsere Gemeinde und seine Ortsteile (Memento des Originals vom 22. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pommersfelden.de auf der Website pommersfelden.de
  2. a b c G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 120.
  3. Schweinbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 83.
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 260.
  6. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 134.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 113 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 992 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 925 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 147 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 290 (Digitalisat).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Schweinbach Kruzifix 190679.jpg
(c) Reinhold Möller, CC BY-SA 4.0
Kruzifix in Schweinbach bei Pommersfelden
Schweinbach Kapelle 190677.jpg
(c) Reinhold Möller, CC BY-SA 4.0
Katholische Kapelle St. Valentin in Schweinbach bei Pommersfelden