Schwegen

Schwegen
Swegen (niederdeutsch)Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Gemeinde Loxstedt
Koordinaten: 53° 25′ 4″ N, 8° 34′ 15″ O
Höhe: −1 m ü. NHN
Fläche:1,86 km²[1]
Einwohner:227 (30. Jun. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte:122 Einwohner/km²
Eingemeindung:15. Juli 1968
Eingemeindet nach:Stotel
Postleitzahl:27612
Vorwahl:04744
Schwegen (Niedersachsen)

Lage von Schwegen in Niedersachsen

Schwegen in der Gemeinde Loxstedt

Schwegen (niederdeutsch Swegen) ist eine Ortschaft der Einheitsgemeinde Loxstedt im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.

Geografie

Lage

Schwegen liegt an der südlichen Gemeindegrenze und wird durch den kleinen Fluss Drepte begrenzt.

Nachbarorte

Holte
Gemarkung LandwürdenKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtHahnenknoop
NeuenlandeStotel

(Quelle:[3])

Geschichte

Bodenfunde aus der mittleren Steinzeit deuten auf Besiedlung dieser Gegend hin. Es wurde ein Urnenfriedhof mit Schriftzeichen der alten Germanen entdeckt. Auch eine frühgeschichtliche Feuerstelle wurde gefunden.

Der ursprüngliche Ort Schwegen dürfte im 12. Jahrhundert entstanden sein. Damals gehörte die Gegend zur Grafschaft Stotel. Im Geldregister des Amtes Hagen werden 1580 zwei herrschaftliche Meierhöfe genannt. Der Name Schwegen „sweiga“ wird aus dem friesischen hergeleitet und bedeutet „Viehhof mit dazugehörigem Weideplatz“.

Ein gefundenes Ritterschwert von 1200 bis 1400 lässt vermuten, dass das Schwert aus der Schlacht vom 26. Juni 1233 stammt, die zwischen dem Erzbischof Gerhard I. von Bremen und den Osterstadern stattfand. Das Schwert befindet sich im Focke-Museum in Bremen.

Eingemeindungen

Am 15. Juli 1968 wurde Schwegen nach Stotel eingemeindet. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde die Gemeinde Stotel aufgelöst und beide Orte wurden Ortsteile der neugebildeten Einheitsgemeinde Loxstedt.[4]

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerQuelle
191047[5]
192542[6]
193339[6]
193940[6]
195071[1]
195640[1]
20102190[7]
20152270[8]
20192270[2]

Politik

Gemeinderat und Bürgermeister

Auf kommunaler Ebene wird die Ortschaft Schwegen vom Loxstedter Gemeinderat vertreten.

Ortsvorsteher

Der Ortsvorsteher von Schwegen ist Kuno Kück (CDU).[9] Die Amtszeit läuft von 2016 bis 2021.

Geschichte des ersten Ortsvorstehers

Am 2. Juli 1974 wurde Ernst-Aubert Danne zum Ortsvorsteher bestimmt. Im Jahre 1976 wurde Herr Danne in den Loxstedter Gemeinderat gewählt und war 20 Jahre als Mitglied in den Ausschüssen für Feuerwehr- und Sportangelegenheiten tätig. In der Zeit von 1981 bis 1986 übte er das Amt des 1. Stellvertretenden Bürgermeisters aus.

Im Mai 2006 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik verliehen. Diese Auszeichnung erhielt er für seine dreißigjährige Arbeit als Ortsvorsteher, seiner Ratsmitgliedschaft in Loxstedt und seine Arbeit in den Ausschüssen der Sportvereine und Feuerwehren, sowie für weitere Verdienste für die Öffentlichkeit.

Wappen

Der Entwurf des Kommunalwappens von Schwegen stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[10]

Wappen von Schwegen
Blasonierung:Gespalten, vorn in Rot ein goldener Bischofsstab, hinten in Silber eine rote Moltebeere an grünen Stiel mit grünem stilisierten, fünflappigen Blatt.“[10]
Wappenbegründung: Der Bischofsstab erinnert daran, dass Schwegen 1248 vom Grafen Gerbert von Stotel dem Erzbischof Gerhard II. von Bremen verkauft worden ist. Die in Deutschland seltene Moltebeere kommt als eiszeitliches Relikt in der Gemeinde vor und steht dort unter Naturschutz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmale

Vereine und Verbände

  • Die Freiwillige Feuerwehr Schwegen wurde 1933 gegründet und sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene.
  • Der Turn- und Sportverein Langendammsmoor e. V. wurde 1925 gegründet und trägt wesentlich zu den Aktivitäten in der Ortschaft bei. Folgende Sparten werden durchgeführt: Damengymnastik, Jazzdance, Fitnessgruppe, Fußball, Tischtennis, Märchenaufführungen von Kindern und die Speeldeel Langendammsmoor.
  • Der Schützenverein Neuenlandermoor e. V. wurde 1926 gegründet und hat schon mit vielen Ehrungen und Urkunden auf sich aufmerksam gemacht. Mit vielen Veranstaltungen im Jahresrhythmus trägt der Verein zum Dorfgeschehen bei.

Die örtlichen Vereine und die Freiwillige Feuerwehr begannen 1977 sich für die Gemeinsamkeiten innerhalb der Ortschaft zu arrangieren. Sie tragen einen wesentlichen Anteil zu gemeinsamen Feiern und Aktivitäten bei.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Neun landwirtschaftliche Betriebe prägen die Ortschaft. Ein Betrieb betreibt ein Lohnunternehmen für die Landwirtschaft sowie die Schneeräumung im Hafengebiet von Bremerhaven.

Ein Meisterbetrieb für Heizung-, Sanitär- und Abwassertechnik ist ansässig. Ebenso eine Zimmerei für die Montage von Dachstühlen und Fachwerkhäusern, sowie den Innenausbau mit Holzdecken und Vertäfelungen. Eine Tischlerei für Treppenbau und Möbelanfertigung und ein Landschaftsgärtner mit Baumschulverkauf sind vorhanden. Eine Gaststätte im Ort bietet mit dem Saalbetrieb die Ausrichtung von Familienfeiern an.

Bildung

In der Ortschaft befinden sich keine Schule mehr. Die Grundschule befindet sich in Stotel, weiterführende Schulen in Loxstedt. Die Geschichte des Schulwesens soll hier dennoch dargestellt werden.

Nachzuweisen ist der Schulunterricht für die ansässigen Kinder ab dem Jahre 1839 im Privathaus des Carl Bohle in Neuenlandermoor. Im Jahre 1849 wurde ein Schulhaus erworben und 1891 ein Schulsaal gebaut. Viele Lehrer unterrichteten nacheinander in dem einklassigen Raum. Um 1900 drückten in der Klasse 56 Kinder die Schulbank. Um 1964 waren es nur noch 39 Schulkinder. Im Jahre 1967 wurde die hiesige Schule geschlossen. Seitdem fahren die Kinder mit dem Schulbus nach Stotel und Loxstedt.

Verkehr

Die Ortschaft wird durch die Kreisstraße 54, die von der Landesstraße 135 südwestlich abbiegt, erschlossen. Die Ortsteile Krehlen, Langendammsmoor und Neuenlandermoor mit Kluster werden von der Bundesautobahn 27 durchschnitten und die Straße führt über eine Brücke in den Ortsteil Schwegen. Nach Reepen führt ein kleiner Wirtschaftsweg. Nach Bramstedtermoor gelangt man ebenfalls auf einem Wirtschaftsweg. Die Weiterführung der Kreisstraße durch die Ortschaft Büttel ermöglicht eine Durchfahrt durch den Wesertunnel zur Gemeinde Stadland und bei Holte eine Auffahrt auf die Bundesautobahn 27.

Innerhalb der Ortschaft gibt es keine Verkehrsanbindung durch öffentliche Verkehrsmittel. Es verkehren nur Schulbusse. Der nächste öffentliche Busverkehr befindet sich an der Landesstraße 135 bei Hahnenknoop in Richtung Bremerhaven und Hagen.

Des Weiteren ist der Ort über ein Anruf-Sammel-Taxi an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden.

Literatur

  • Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 18 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB; abgerufen am 23. Oktober 2019]).

Weblinks

Commons: Schwegen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 193 (Digitalisat).
  2. a b Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt. In: Webseite Gemeinde Loxstedt. 30. Juni 2019, abgerufen am 4. September 2019.
  3. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, abgerufen am 7. Juli 2020.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 249.
  5. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 7. Juli 2020.
  6. a b c Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde (Siehe unter: Nr. 75). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt 2010–2013. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Gemeinde Loxstedt. 31. Dezember 2013, archiviert vom Original am 8. März 2014; abgerufen am 4. September 2019.
  8. Einwohnerzahlen der Gemeinde Loxstedt 2014–2017. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Gemeinde Loxstedt. 30. Juni 2017, archiviert vom Original am 6. September 2017; abgerufen am 4. September 2019.
  9. Ortsvorsteher von Schwegen. In: Webseite Gemeinde Loxstedt. Abgerufen am 13. April 2019.
  10. a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).

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Wappen Loxstedt.png
Wappen von Loxstedt in Niedersachsen, Deutschland. Gültig seit 20. September 1985
CUX-Loxstedt-Schwegen.svg
Autor/Urheber: Darth Obno using Creative Commons Files by CWitte and Open Street Map, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Karte von Schwegen in der Gemeinde Loxstedt, Landkreis Cuxhaven, Deutschland