Schwarzmühle (Weismain)
Schwarzmühle Stadt Weismain | |
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Koordinaten: | 50° 2′ N, 11° 12′ O |
Höhe: | 398 m |
Einwohner: | 1 (2018) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Eingemeindet nach: | Weismain |
Postleitzahl: | 96260 |
Vorwahl: | 09504 |
Schwarzmühle | ||
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Schmuckseite der Schwarzmühle. Im Vordergrund: Weismain mit Steinbrücke | ||
Lage und Geschichte | ||
Koordinaten | 50° 1′ 35″ N, 11° 11′ 56″ O | |
Standort | Deutschland | |
Gewässer | Weismain | |
Erbaut | 1728, auf Vorgängerbau | |
Stillgelegt | 1930 | |
Zustand | Mühlentechnik entfernt und Gebäude zum privaten Wohnhaus umgebaut | |
Technik | ||
Nutzung | Getreidemühle | |
Mahlwerk | Ehemals zwei Getreidemahlgänge | |
Antrieb | Wassermühle | |
Wasserrad | Bis 1930 zwei unterschlächtige Wasserräder |
Die Schwarzmühle[1] (ehemals auch Untere Mühle) ist eine ehemalige Getreidemühle im Kleinziegenfelder Tal und ein amtlich benannter Gemeindeteil der Stadt Weismain.
Das Gebäude der ehemaligen Mühle wird als geschütztes Baudenkmal beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege unter der Denkmalnummer D-4-78-176-139 geführt.[2]
Geschichte
Bau- und Nutzungsgeschichte
Wann die erste Mühle an dieser Stelle an der Weismain im Talgrund östlich von Großziegenfeld errichtet wurde, ist unklar. Die erste Nennung der Mühle erfolgte 1617 als die „Vnter Mühl“, mit dem Müller Hans Sterzer.[3] Es handelte sich dabei um einen Vorgängerbau des heute noch stehenden Mühlgebäudes. Das Adjektiv „unter“ bezieht sich auf die weiter flussabwärts gelegene Lage der Mühle, im Vergleich zu der ebenfalls zum Patrimonialgericht Kleinziegenfeld gehörigen Stoffelsmühle. Aus dem Jahr 1657 ist als Namen die „Unter Mühl“ und von 1713 „Die Schwarz Mühl“ mit ihrem Müller Andreas Will und dem Vorgänger Hans Hopfenmüller überliefert.[3] Das Farbadejektiv „schwarz“ im Mühlennamen könnte durch einen sehr dunklen Gebäudeteil wie ein Schieferdach oder durch die düstere, schattige Lage in dem dicht bewaldeten, engen Kleinziegenfelder Tal motiviert sein.[3]
Die Schwarzmühle in ihrer heutigen Form wurde 1728[1] von Johann Weis,[4] genannt „Schwarzmüller“,[5] als Getreidemühle errichtet. Ab spätestens 1770 gehörte das Mühlanwesen als markgräflich-brandenburgisch-bayreuthisches Lehen zum Kleinziegenfelder Rittergut des Karl Franz von Schaumberg.[3] Aus dem Jahr 1771 ist als Müllermeister Johann Weiß, vermutlich ein Sohn des Bauherren überliefert.[3] Im Jahr 1809 erhielt die Mühle die Steuerhausnummer 3 in der Gemeinde Kleinziegenfeld, die sie bis heute trägt. Der damalige Müller Johann Zenk war wie auch seine Vorgänger nur Lehensnehmer und den Freiherren von Schaumberg zehntbar.[3] Ab 1818 gehörte die Mühle als eigenständiger Ortsteil zur Gemeinde Kleinziegenfeld. Im Jahr 1850 wurde sie als mit „Eingehörungen und realer Mühlgerechtigkeit“, also mit Nebengebäuden und der Erlaubnis zum Betrieb der Mühle, bezeichnet.[1] Das Grundsteuerkataster von 1854 beschreibt die Mühlenanlage als „Wohnhaus mit Mahlmühle, Schneidmühle, Keller über der Straße, Scheuer, Stall, Schweineställe, Backofen, Hofraum und 31 Tagwerk Grund“.[6] Die Mühle verfügte bis 1930 über zwei Mahlgänge mit unterschlächtigen Wasserrädern zum Mahlen von Getreide.[1] Die Schneidmühle in einem Nebengebäude auf der anderen Seite des Mühlkanals[6] wurde bis in die 1950er Jahre betrieben.[1] Im Zuge der der Gemeindegebietsreform wurde die Schwarzmühle als Teil der Altgemeinde Kleinziegenfeld am 1. Januar 1978 nach Weismain eingemeindet, behielt aber den Status eines eigenständigen Stadtteils und ist daher bis heute amtlich benannter Gemeindeteil der Stadt Weismain.[7]
Einwohnerentwicklung
Die Tabelle gibt die Einwohnerentwicklung der Schwarzmühle anhand einzelner Daten wieder.
Jahr | Einwohner | Quelle |
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1864 | 6 | [8] |
1871 | 8 | [9] |
1875 | 8 | [10] |
1885 | 9 | [11] |
1900 | 8 | [12] |
1925 | 5 | [13] |
1950 | 6 | [14] |
1961 | 5 | [15] |
1970 | 5 | [16] |
1987 | 0 | [17] |
2018 | > 1 |
Architektur
Das ehemalige Mühlengebäude ist ein eingeschossiger Satteldachbau.[1] Am Nordgiebel befindet sich Zierfachwerk aus geschwungenen Andreaskreuzen und Säulenvorlagen. Die prachtvolle Eingangstür an der Nordseite verfügt über einen geohrten Rahmen und hohe Giebelschenkel.[1] Das Medaillon über dem Türsturz trägt die Inschrift „gebaut im Jahr Christi durch hans weiß. 1728“.[1] Ein Mühlrad ist nicht mehr vorhanden, durch den gemauerten Mühlkanal strömt aber noch Wasser.[1]
Siehe auch
Liste der Mühlen an der Weismain und der Krassach
Literatur
- Josef Urban: Kleinziegenfeld. In: Heimatgeschichtliche Zeitschrift für den Landkreis Lichtenfels, Band 10, Verlag Vom Main zum Jura, Eggolsheim 2001, S. 24–51
- Jutta Böhm: Mühlen-Radwanderung. Routen: Kleinziegenfelder Tal und Bärental, Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels, Weismain/Lichtenfels (Landkreis Lichtenfels), 2000 (52 S., zahlr. Ill., Kt.)
- Ingrid Weiskopf, Karin Raab-Aydin (Hrsg.): Burgkunstadt, Altenkunstadt, Weismain – Kunst und Kultur – Wissenswertes und Interessantes Gestern und Heute. Die Kulturmacher e. V., 2000
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Böhm (2000), S. 29
- ↑ Mühle, Kleinziegenfeld 3, geodaten.bayern.de, abgerufen am 29. Dezember 2012
- ↑ a b c d e f Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978-3-7696-6862-9, S. 137.
- ↑ Mühlen 2012. (Memento des Originals vom 21. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 131 kB) Tourist Information Oberes Maintal-Coburger Land, Lichtenfels 2012, S. 2
- ↑ Weiskopf; Raab-Aydin (2000), S. 193
- ↑ a b Urban (2001), S. 31
- ↑ Schwarzmühle in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 3. Juli 2017.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 907–908, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1081, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 142, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1029 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1077 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1113 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 958 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 705 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 163 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 319 (Digitalisat).
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Die Rautenflagge des Freistaates Bayern seit 1971. Das Seitenverhältnis ist nicht vorgegeben, Abbildung 3:5.
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Blick auf die Schwarzmühle im Kleinziegenfelder Tal. Im Vordergrund der natürliche Flusslauf der Weismain mit historischer Steinbrücke zum Anwesen der Schwarzmühle
Foto der Schwarzmühle im Kleinziegenfelder Tal um 1940. Rechts ist das abgebrochene Sägewerk zu sehen.