Schwanenservice

Das für den sächsischen Premierminister Heinrich Graf von Brühl gefertigte Schwanenservice ist ein Hauptwerk der barocken Meißener Porzellankunst.

Nach mehrjährigen Probearbeiten schufen die Meißener Modeleure Johann Joachim Kändler, Johann Friedrich Eberlein und Johann Gottlieb Ehder, zwischen 1737 und 1742 das aus über 2200 Einzelteilen bestehende Prunkservice. Niemals zuvor war ein Service in diesem Umfang und mit einem solchen verschwenderischen Reichtum an plastischer Gestaltung geschaffen worden.

Das namengebende Hauptcharakteristikum des Service ist die Reliefdekorgestaltung: Der Tellerspiegel ist als flache Seemuschel gestaltet, in der ein schwimmendes Schwanenpaar, andere Wasservögel und Schilf dargestellt sind. Hervorzuheben sind ebenfalls ein opulenter Tafelaufsatz für Gewürze und Früchte, zahlreiche Tafelleuchter sowie Prunkterrinen. Zahlreiche Serviceteile zeigen Figuren der griechisch-römischen Mythologie, z. B. Glaukos oder die auf einem Delphin reitende Galateia. Nahezu alle Serviceteile tragen an sichtbarer Stelle das Allianzwappen des Grafen Brühl und seiner Gemahlin, der Gräfin Franziska Kolowrat-Krakowsky.

Literatur

  • Karl Berling: Das Brühlsche Schwanenservice. In: Belvedere 10, 1925, S. 80–85.
  • Otto Walcha: Meissner Porzellan. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Verlag der Kunst, Dresden 1986, 8. Aufl., ISBN 3-364-00012-3.
  • Ulrich Pietsch (Hrsg.): Schwanenservice. Edition Leipzig, Berlin 2000, ISBN 3-361-00517-5.

Weblinks

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Teller Schwanenservice.jpg
Teller, Schwanenservice
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Allianzwappen Brühl / Kolowrat-Krakowsky
J. J. Kaendler Terrine aus dem Schwanenservice, 1738, Lustheim-1.jpg
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Terrine mit Galathea, aus dem Schwanenservice, Johann Joachim Kändler, 1738, Meißener Porzellanmuseum im Schloss Lustheim, Oberschleißheim
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Salznapf aus dem Schwanenservice, Johann Friedrich Eberlein, 1738, Meißener Porzellanmuseum im Schloss Lustheim, Oberschleißheim