Schwabthal

Schwabthal
Koordinaten: 50° 3′ 53″ N, 11° 4′ 16″ O
Höhe: 347 m ü. NHN
Einwohner:133 (2014)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1978
Postleitzahl:96231
Vorwahl:09573

Schwabthal ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels.

Geographie

Schwabthal liegt etwa sieben Kilometer südöstlich von Bad Staffelstein am Fuß der Weißjurahochfläche östlich des Maintals. Das Dorf wird vom Tiefentalbach, der in die Döritz mündet, Richtung Westen durchflossen. Die Staatsstraße 2204 führt an Schwabthal vorbei.

Schwabthal ist geprägt durch den Tourismus mit einer Vielzahl von Hotels, Gasthöfen, Ferienwohnungen sowie Gästezimmer mit etwa 400 Betten und die Rehabilitationsklinik Lautergrund der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg mit rund 180 Betten.[2]

Geschichte

Spuren keltischer Siedlungen befinden sich um Schwabtal. Das Dorf wurde erstmals zum Jahr 1065 im Bamberger Domnekrolog von 1285 bis 1287 bei der Jahrtagstiftung des Bamberger Bischofs Gunther bezüglich seiner Güter „in Swaptal“ für die Dombrüder erwähnt.[3]

1801 gehörte die Landeshoheit, der Zent, die Dorf-, Gemeinde- und Flurherrschaft dem Lichtenfelser Amt des Bamberger Fürstbischofs. Die Einwohner waren nach Uetzing eingepfarrt. Schwabthal als unterer Teil und der Nachbarort End als oberer Teil bildeten ein Dorf. Dieses bestand aus einem Gemeindehirtenhaus und 33 Lehen, davon 17 des Klosters Langheim. Darunter befanden sich zwei Mühlen am Trebitzbach (heute Döritzbach).[3]

1862 erfolgte die Eingliederung der Landgemeinde Schwabthal, bestehend aus den vier Orten End, Kaider, Kümmersreuth und Schwabthal, in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein. 1871 hatte das Dorf Schwabthal 87 Einwohner und 43 Gebäude. Die katholische Schule und Kirche befanden sich im 1,2 Kilometer entfernten Frauendorf.[4] 1900 umfasste die Landgemeinde Schwabthal eine Fläche von 1141,90 Hektar, 365 Einwohner, von denen alle katholisch waren, und 73 Wohngebäude. 78 Personen lebten in Schwabthal in 18 Wohngebäuden.[5]

1925 lebten 78 Personen in 18 Wohngebäuden,[6] 1950 waren es 98 Einwohner und 14 Wohngebäude, die zuständige evangelische Pfarrei befand sich in Staffelstein.[7] Weitere Gemeindeteile auf Schwabthaler Gemarkung wurden die 1950 neu mitgeteilte Ansiedlung Tiefenthal und die 1958 von der Landesversicherungsanstalt Berlin eröffnete Heilstätte Schwabthal für Tuberkulosekranke, heute Rehabilitationsklinik Lautergrund der Deutschen Rentenversicherung. 1961 hatte die Heilstätte Schwabthal 169 Einwohner und 11 Wohngebäude.[8]

Bei der Volkszählung am 27. Mai 1970 zählte der Ort Schwabthal 62 und die Gemeinde 545 Einwohner.[9] Am 1. Oktober 1970 wurde die Gemeinde Frauendorf eingegliedert, die bei der Volkszählung 146 Einwohner hatte.[9]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst und Schwabthal in den Landkreis Lichtenfels eingegliedert. Am 1. Januar 1978 folgte die Eingemeindung nach Staffelstein. Im Jahr 1987 hatte das Dorf 98 Einwohner sowie 28 Wohngebäude.[10]

Sehenswürdigkeiten

In der Bayerischen Denkmalliste sind für Schwabthal sechs Baudenkmäler aufgeführt.

Weblinks

Commons: Schwabthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. VGN GmbH (Hrsg.): Nahverkehrsplan, Vorbereitung der Angebotsanalyse, Tischvorlage. 2. September 2015, S. 11 (Tischvorlage (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive)).
  2. bad-staffelstein.de
  3. a b Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 332 f.
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1120, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1119 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1001 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 736 (Digitalisat).
  9. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 164 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 318 (Digitalisat).

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