Schwäbisch Haller Bucht

FFH-Gebiet
„Schwäbisch Haller Bucht“
Mündung der Bibers in den Kocher

Mündung der Bibers in den Kocher

LageLandkreis Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland
KennungDE-6924-342
WDPA-ID555521752
Natura-2000-IDDE6924342
FFH-Gebiet7,949 km²
Geographische Lage49° 5′ N, 9° 44′ O
Schwäbisch Haller Bucht (Baden-Württemberg)
Schwäbisch Haller Bucht (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum11. Januar 2019
VerwaltungRegierungspräsidium Stuttgart
f6

Das FFH-Gebiet Schwäbisch Haller Bucht ist ein im Jahr 2004 durch das Regierungspräsidium Stuttgart nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-6924-342) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 30. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Schutzgebiet festgelegt.

Lage

Das rund 795 Hektar große FFH-Gebiet gehört zu den Naturräumen 108-Schwäbisch-Fränkische Waldberge und 127-Hohenloher und Haller Ebene innerhalb der naturräumlichen Haupteinheiten 10-Schwäbisches Keuper-Lias-Land bzw. 12-Neckar- und Tauber-Gäuplatten. Es liegt zwischen Schwäbisch Hall und Rosengarten und erstreckt sich über die Markungen dieser Stadt und von drei Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall:

Beschreibung und Schutzzweck

Es handelt sich um einen Talabschnitt des mäandrierenden Kochers oberhalb Schwäbisch Hall mit Umlaufbergen und Seitenklingen. Außerdem um Mähwiesen und Schafweiden am Stufenrand der Limpurger Berge sowie um Laubwald und Wiesen nordwestlich Schwäbisch Hall. Geschützt ist auch der Flusslauf der Bibers zwischen Michelfeld und Rosengarten.

Lebensraumtypen

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 30. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung)KurzbezeichnungHektar
3150Natürliche, eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamion oder HydrocharitionNatürliche nährstoffreiche Seen79,00
3260Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-BatrachionFließgewässer mit flutender Wasservegetation19,03
3270Flüsse mit Schlammbänken mit Vegetation des Chenopodion rubri p.p. und des Bidention p.p.Schlammige Flussufer mit Pioniervegetation1,00
6210Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)Kalk-Magerrasen34,00
6430Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen StufeFeuchte Hochstaudenfluren0,05
6510Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)Magere Flachland-Mähwiesen80,61
7220Kalktuffquellen (Cratoneurion)Kalktuffquellen0,11
9170Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum)Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald9,95
9180Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-AcerionSchlucht- und Hangmischwälder31,74
91E0Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)Auenwälder mit Erle, Esche, Weide19,13

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind nach der Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 30. Oktober 2018 (FFH-Verordnung) für das Gebiet gemeldet:

BildEU
Code
*Artwissenschaftlicher NameArtengruppe
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling1061Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-BläulingMaculinea nausithousSchmetterlinge
Bachneunauge1096BachneunaugeLampetra planeriFische
Bitterling1134BitterlingRhodeus amarusFische
Groppe1163GroppeCottus gobioFische
Kammmolch1166KammmolchTriturus cristatusAmphibien
Gelbbauchunke1193GelbbauchunkeBombina variegataAmphibien
Mopsfledermaus1308MopsfledermausBarbastella barbastellusSäugetiere
Bechsteinfledermaus1323BechsteinfledermausMyotis bechsteiniiSäugetiere
Großes Mausohr1324Großes MausohrMyotis myotisSäugetiere
Biber1337BiberCastor fiberSäugetiere

Zusammenhängende Schutzgebiete

Das FFH-Gebiet besteht aus mehreren Teilgebieten. Innerhalb des FFH-Gebiets liegt das Naturschutzgebiet 1218 - Kochertal zwischen Westheim und Steinbach einschließlich Klingenbach sowie Geiß- und Eselsklinge.

Der direkte Flusslauf des Kocher ist außerdem Teil des sich über fünf Landkreise erstreckende Europäischen Vogelschutzgebiets Jagst mit Seitentälern.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Schwäbisch Haller Bucht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
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Groppe aus dem Unterlauf des Rheins
Mündung der Bibers in den Kocher bei Rosengarten-Westheim mit Sedimentinsel aus N.jpg
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Mündung der Bibers (von rechts unten) in den Kocher (von rechts nach links) bei Rosengarten-Westheim. Die Bibers, 200 m weiter talauf noch mit Gefälle, lebhaft und insellos fließend, wirft bei Erreichen des hier träge dahinfließenden Kochers einen Teil ihrer Sedimentfracht ab, die erst wieder bei größerer Wasserführung des Kochers fortgeschwemmt wird. Blick nach SSE.
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Männliches Großes Mausohr (Myotis myotis) im Quartier (Brücke) Juli 2017 NRW
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male land phase Triturus carnifex from North Veluwe, the Netherlands. Triturus carnifex lacks the multiple white spots on the sides, seen in Triturus cristatus.
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Bombina variegata (ventral side) - Gelbbauchunke (Unterseite)
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