Schumschu

Schumschu
NASA-Bild von Schumschu
links die Insel Paramuschir, rechts die Südspitze Kamtschatkas
GewässerPazifischer Ozean
InselgruppeKurilen
Geographische Lage50° 44′ N, 156° 19′ O
Schumschu (Oblast Sachalin)
Länge29,5 km
Breite19,9 km
Fläche388 km²
Höchste Erhebung189 m
Einwohnerunbewohnt
Hauptort(Baikowo)
Luftbild mit Flughafen und Ortschaft Baikowo.

Schumschu (russisch Шумшу; jap.占守島, Shumushu-tō) ist die nordöstlichste Insel der Kurilen. Administrativ gehört sie zur russischen Oblast Sachalin.

Geographie

Schumschu liegt nur knapp 2 Kilometer nordöstlich von Sewero-Kurilsk auf der Insel Paramuschir – getrennt durch einen engen Sund, der Zweiten Kurilenstraße – sowie 11 km südwestlich vom Kap Lopatka, der Südspitze der asiatischen Halbinsel Kamtschatka, von der sie durch die Kurilenstraße getrennt wird. Die Insel ist knapp 30 km lang, bis zu 20 km breit und weist eine Fläche von 388 km² auf. Schumschu erreicht mit 189 m über dem Meer eine im Vergleich zu anderen Inseln der Kurilen nur geringe Höhe. Die Landschaft ist geprägt vom Marschland mit zahlreichen kleinen Seen.

Geschichte

Schumschu war ursprünglich vom Volk der Ainu bewohnt, wurde wegen ihrer Nähe zum Festland jedoch schon im 18. Jahrhundert von russischen Jägern und (Pelztier-)Händlern aufgesucht. Die ersten verlässlichen Informationen lieferten Danila Anzyferow und Iwan Kosyrewski 1711. 1855 wurde die Insel durch den Vertrag von Shimoda zu russischem Territorium, 1875 wurde sie durch den Vertrag von Sankt Petersburg wieder zu japanischem Gebiet. Wegen ihrer direkten Nähe zu Russland wurde die Insel stark befestigt, u. a. wurde der Luftwaffenstützpunkt Kataoka errichtet, der später in Baikowo umbenannt wurde. Am 18. August 1945, drei Tage nach dem Gyokuon-hōsō, wurde Schumschu als erste der Kurilen-Inseln von der Sowjetunion angegriffen und nach schweren Kämpfen am 21. August eingenommen. Seit 1946 gehört sie zum sowjetischen bzw. seit 1991 zum russischen Staatsgebiet. Japan gab 1951 im Friedensvertrag von San Francisco alle Ansprüche auf die Insel auf. Stützpunkt und Ortschaft Baikowo an der Westküste sind heute verlassen.

Siehe auch

Literatur

  • G. Gilbo: Sprawotschnik po istorii geografitscheskich naswani na pobereschje SSSR. Ministerstwo oborony Soiusa SSR, Glaw. upr. nawigazii i okeanografii, 1985, S. 397. (russisch)

Weblinks

Commons: Schumschu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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214 1438 Shumshu Baykovo wiki.jpg
Autor/Urheber: Victor Morozov, Lizenz: CC BY 2.5
Shumshu island. Abandoned Baikovo village and old japanese airport.
Relief Map of Sakhalin Oblast.svg
Физическая карта Сахалинской области
  • Проекция — равноугольная
  • Стандартная параллель — 51°19′4,13″ с.ш.
  • Параметры шаблона (координаты краёв):
| top    = 55
| bottom = 43
| left   = 141
| right  = 157
Shumshu.jpg
Shumshu, Kuril Islands