Schule von Isfahan

Schule von Isfahan (persisch مکتب فلسفی اصفهان maktab-e falsafi-e Eṣfahān) ist ein von Henry Corbin und Seyyed Hossein Nasr geprägter Sammelbegriff für eine Reihe zwölferschiitischer Denker des ausgehenden 16. und 17. Jahrhunderts, die sich um eine Synthese der unterschiedlichen Strömungen bemühten.[1] Die Isfahaner Schule – nach dem persischen Ort Isfahan (Esfahan), der Hauptstadt der Safawiden benannt – war von großem Einfluss auf Kunst und Philosophie im Iran.

Geschichte

Als geistiger Gründer und zentrale Figur der Schule gilt Mir Damad (persisch: میرداماد; † 1632). Ihm ist es „unter anderem zu verdanken, dass die theologische Hochschule in Isfahan zum Zentrum der rationalen islamischen Wissenschaften wurde“.[2]

Wichtige Vertreter der Isfahaner Schule waren:

  • Mir Damad († 1632)
  • Mulla Sadra (1571–1640)
  • Bahauddin Amili (1547–1621)
  • Mir Findiriski (1560–1640)
  • Muhsin Faiz Kaschani (1598/9–1680)
  • Abdurrazzaq Lahidschi († 1661)
  • Qadi Sa'id Qummi (1639–1691)

Zitat

„Die Gründer der Isfahaner Schule sind Mir Damad und seine Zeitgenossen, darunter Mir Fenderesky und Scheich Baha'i. Ihre Schüler Mulla Sadra, Rajab Ali Tabrizi, Mir Sayyed Ahmad Alavi, Hossein Khansari, Fayyaz Lahidji und Mirza Rafi'e Nayini können als die zweite Generation betrachtet werden. Die zweite Gruppe wiederum hatte ihre eigenen Schüler, die die dritte Generation darstellen, darunter Fayz Kashani, Jamal Khansari, Ghazi Sa'id Qomi, Ismail Khatounababi, Mohammad Sadeq Ardestani, Mulla Hassan Anbani und Fazel Hindi. Die Isfahaner Schule überdauerte sogar den afghanischen Angriff auf Isfahan. Die Wiederbelebung durch Khajou'i, Bidabadi und Akhound Nouri beschränkte sich nicht nur auf Isfahan, sondern begann auch Anhänger in anderen Städten zu finden, wie Qazvin, Täbris, Maschhad, Nadschaf, Ghom und Teheran.[3]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Sabine Schmidtke: Theologie, Philosophie und Mystik im zwölferschiitischen Islam des 9./15. Jahrhunderts: die Gedankenwelten des Ibn Abī Ǧumhūr al-Aḥsāʾī (um 838/1434-35 – nach 906/1501). Brill, Leiden 2000, S. 1 Anm. 3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. german.irib.ir: Mirdamad (Memento vom 5. Dezember 2011 im Internet Archive) (Sendemanuskript des IRIB vom 28. November 2011)
  3. isph.ir: The First International Conference on Isfahan School of Philosophy (abgerufen am 7. April 2013): „The founders of Isfahan schools are Mir Damad and his contemporaries including Mir Fenderesky and Sheik Baha’i. Their pupils, Mulla Sadra, Rajab Ali Tabrizi, Mir Sayyed Ahmad Alavi, Hossein Khansari, Fayyaz Lahidji, Mirza Rafi’e Nayini could be considered as the second generation. The second group, in turn, had their own pupils who represent the third generation; including Fayz Kashani, Jamal Khansari, Ghazi Sa’id Qomi, Ismail Khatounababi, Mohammad Sadeq Ardestani, Mulla Hassan Anbani and Fazel Hindi. The Isfahan school continued even after the Afghan attack on Isfahan. Khajou’i, Bidabadi and Akhound Nouri made it flourish again not confining itself only to Isfahan but also starting to find its proponents in other cities such as Qazvin, Tabriz, Mashhad, Najaf, Qom and Tehran.“
Schule von Isfahan (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
مکتب فلسفی اصفهان; Isfahaner Schule; Schule von Isfahan; 伊斯法罕学派; School of Isfahan; École d'Ispahan; Исфаһан мектебі; maktab-e falsafi-e Eṣfahān