Schuddig Mundle
Die Schuddig Mundle ist eine Larve (Maske), die ihren höchsten Bekanntheitsgrad im südbadischen Raum findet und ein Element der traditionellen Elzacher Fasnachtstracht ist.
Sie besteht meist aus einem hölzernen, das Gesicht vollständig bedeckendem Teil und einem zum Teil sehr hohen, ausladenden Schmuckwerk als Kopfbedeckung.
Geschichte
Die Art dieser Masken findet ihren zeitlichen Ursprung im frühen 19. Jahrhundert. Die Larven entstanden vermutlich parallel im schwäbisch-alemannischen Raum und ostwestfälischen Rehme als Gesichtsbedeckung bei einem Christi-Himmelfahrts-Ritual auf der „Rehmer Insel“. Bei diesen Gelagen wurde stets auf Anonymität geachtet.
Etymologie
Der Begriff „schuddig“ geht sprachgeschichtlich möglicherweise auf „schurtig“ zurück, der alemannischen Bezeichnung für den Aschermittwoch („Schauertag“). Später ging der Begriff auf die Masken der Fastnacht über. Der Name Mundle stammt von dem Weber Edmund Kammerer (Spitzname: Der Mundle), welcher im 19. Jahrhundert in Elzach gelebt hat und diese Larve erstmals trug.
Verwendung
Der Schuttig ist die (Haupt-)Narrengestalt der Elzacher Fasnacht. Das Mundle ist hierbei einer von vielen Larventypen, welche von einem Schuttig getragen werden können. Im ostwestfälischen Raum ist die „Schuddig Mundle“ in ihrem traditionellen Sinn kaum noch anzutreffen und nahezu in Vergessenheit geraten. Nur wenige Exemplare derlei Masken sind in Heimatmuseen zu finden.
Literatur
- Schwedt, Blümcke: Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Theiss, Stuttgart 1984. ISBN 3-8062-0785-2
- Andreas Huneke, Rico Quaschny: Rehme: 1250 Jahre Orts- und Heimatgeschichte eines Minden-Ravensberger Dorfes. Verlag für Regionalgeschichte 2003. ISBN 3-89534-485-0
- SWR Filmproduktion: Der Narr isch frei zu dieser Stunde – Die Elzacher Fasnet (1986)
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