Schorberg (Solingen)
Schorberg Stadt Solingen Koordinaten: 51° 9′ 30″ N, 7° 1′ 39″ O | ||
---|---|---|
Höhe: | etwa 138 m ü. NHN | |
Postleitzahl: | 42699 | |
Vorwahl: | 0212 | |
Lage von Schorberg in Solingen |
Schorberg ist eine Ortslage zwischen den beiden Solinger Stadtteilen Merscheid und Aufderhöhe. An der Schorberger Straße befindet sich heute ein Gewerbegebiet, in dem unter anderem der Mobilitätsdienstleister Europa Service Autovermietung und die Solinger TÜV-Prüfstelle ansässig sind.
Lage und Beschreibung
Der Ort liegt an der nach ihm benannten Schorberger Straße auf einer Anhöhe südöstlich des Viehbachtales, die nur wenige Häuser umfassende Ortslage befand sich ursprünglich etwa in Höhe der Hausnummern 50 bis 60 in der Mitte der Schorberger Straße. Nördlich verläuft die Bahnstrecke Solingen–Remscheid, dahinter befinden sich das Industriegebiet Schmalzgrube sowie die Landesstraße 141n, die Viehbachtalstraße. Benachbarte Orte sind bzw. waren (von Nord nach West): Weckshäuschen, Merscheid, Schmalzgrube, Klein-Heipertz, Montanushof, Straßen, Greuel, Jammertal und Junkernhäuschen.
Geschichte
Schorberg ist seit dem frühen 19. Jahrhundert bezeugt.[1] Der Ort gehörte zur Honschaft Barl innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet ihn als Schurberg, ebenso wie die Preußische Uraufnahme von 1844. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort hingegen nicht verzeichnet.[2] In der Preußischen Neuaufnahme von 1893 ist er als Schorberg verzeichnet.
Der Ort gehörte zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde. 1815/16 lebten 18, im Jahr 1830 21 Menschen im als Weiler bezeichneten Wohnplatz.[3][4] Er lag in der Flur VII. Mankhaus. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zwei Wohnhäuser und ein landwirtschaftliches Gebäude. Zu dieser Zeit lebten zehn Einwohner im Ort, allesamt evangelischen Bekenntnisses.[3] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit zwei Wohnhäuser und zehn Einwohnern auf.[5] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden zwei Wohnhäuser mit 14 Einwohnern angegeben.[6] 1895 besitzt der Ortsteil zwei Wohnhäuser mit fünf Einwohnern.[7]
Zwischen 1865 und 1867 wurde vom projektierten Bahnhof Ohligs-Wald aus eine Stichstrecke der Eisenbahn bis zum neuen Bahnhof Weyersberg westlich der Solinger Altstadt trassiert. Diese verlief unmittelbar nördlich an Schorberg vorbei. Die Bahnstrecke konnte am 25. September 1867 dem Verkehr übergeben werden. Nach der Fertigstellung der Müngstener Brücke im Jahr 1897 wurde daraus die Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Solingen.[8]:113
Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Schorberg ein Ortsteil Solingens. Die noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts sehr dünn besiedelte Schorberger Straße wurde in der Nachkriegszeit in Richtung Klein-Heipertz und in Richtung Junkernhäuschen durch einige Wohnhäuser besiedelt. Die neue Wohnsiedlung am Zugspitzweg verband den Ort ab Ende der 1960er Jahre mit dem Nachbarort Straßen. Die Freiflächen zwischen den Wohnhäusern, teilweise auch die Talhänge nördlich von Schorberg, entwickelten sich ab Ende der 1960er Jahre zu einem Gewerbegebiet.[9] In einem großflächigen Bürokomplex am Schorberg war lange Zeit die bundesweit agierende Eventagentur Kogag[10] ansässig, die sich den Komplex nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach der Finanzkrise 2008/2009 mit anderen Firmen wie der Europa Service Autovermietung sowie einem Callcenter teilt.[11]
Quellen
- ↑ Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
- ↑ Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
- ↑ a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
- ↑ Heinz Rosenthal: Solingen. Geschichte einer Stadt. Band 3: Aus der Zeit von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Braun, Duisburg 1975, ISBN 3-87096-126-0
- ↑ Amtl. Stadtpläne ab 1948
- ↑ kogag - Aufstieg und Fall einer großen Agentur | eveosblog.de. In: eveosblog. 7. November 2011, abgerufen am 23. Dezember 2020 (deutsch).
- ↑ Anja Kriskofski: Kogag macht ganz klein weiter. In: Solinger Tageblatt. 3. Mai 2015, abgerufen am 23. Dezember 2020.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Reinhard Kraasch , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Stadtbezirke von Solingen
"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.