Schoppernau

Schoppernau
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Schoppernau
Schoppernau (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Vorarlberg
Politischer Bezirk:Bregenz
Kfz-Kennzeichen:B
Fläche:47,64 km²
Koordinaten:47° 19′ N, 10° 1′ O
Höhe:852 m ü. A.
Einwohner:946 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:20 Einw. pro km²
Postleitzahl:6886
Vorwahl:05515
Gemeindekennziffer:8 02 33
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Unterdorf 2
6886 Schoppernau
Website:www.schoppernau.at
Politik
Bürgermeister:Walter Beer (Schoppernauer Bürgerliste)
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020)
(12 Mitglieder)
Insgesamt 12 Sitze
  • Schoppernauer Bürgerliste: 12
Lage von Schoppernau im Bezirk Bregenz
Lage der Gemeinde Schoppernau im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)AlberschwendeAndelsbuchAuBezauBildsteinBizauBregenzBuchDamülsDorenEggEichenbergFußachGaißauHardHittisauHöchstHörbranzHohenweilerKennelbachKrumbachLangen bei BregenzLangeneggLauterachLingenauLochauMellauMittelbergMöggersReutheRiefensbergSchnepfauSchoppernauSchröckenSchwarzachSchwarzenbergSibratsgfällSulzbergWarthWolfurtVorarlberg
Lage der Gemeinde Schoppernau im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick von Westen auf Schoppernau mit der Üntschenspitze im Hintergrund
Blick von Westen auf Schoppernau mit der Üntschenspitze im Hintergrund
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Blick von Süden auf Schoppernau
Almabtrieb in Schoppernau
Die 1895 erbaute Jagdvilla Maund steht unter Denkmalschutz
Pfarrkirche im Barockstil
Geburtshaus von Franz Michael Felder
Talstation der Bergbahnen Diedamskopf

Schoppernau ist eine österreichische Gemeinde im Bundesland Vorarlberg mit 946 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).[1] Die Gemeinde liegt im Tal der Bregenzer Ach im hinteren Bregenzerwald und ist als Wintersportort überregional bekannt.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde Schoppernau ist eine Bregenzerwäldergemeinde und liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz östlich des Bodensees auf 852 Metern Höhe. Dabei liegt das Dorf am rechten Ufer der Bregenzer Ach als langgezogene reihendorfartige Siedlung. Unterhalb der erhöht gelegenen Pfarrkirche ist die Siedlung zum Haufendorf erweitert.

25,5 % der Gemeindefläche sind bewaldet, 36 % sind Teil der österreichischen Alpen. Insgesamt ist das Gemeindegebiet, dessen besiedelter Teil sich größtenteils in der Tallage der Bregenzer Ach befindet, geprägt von den Bergen des Bregenzerwald- und des Lechquellengebirges. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Schoppernau.

Ortsteile

Ortsteile der Gemeinde Schoppernau sind

  • Unterdorf
  • Mühlebündt
  • Mitteldorf
  • Halde
  • Riese
  • Siedlung
  • Oberdorf
  • Gräsalp
  • Holderstauden
  • Gschwend
  • Hinterm Stein
  • Niederau
  • Armengemach (jetzt nur noch ein Vorsäß)
  • (Eggele, Ortsteil von Au, mit dem Auto aber nur über Schoppernau erreichbar)

Nachbargemeinden

Schoppernau hat eine gemeinsame Gemeindegrenze mit fünf anderen Vorarlberger Gemeinden. Dies sind die Gemeinden Au, Mittelberg und Schröcken sowie die Marktgemeinde Bezau im Bezirk Bregenz und die Gemeinde Sonntag im Bezirk Bludenz. Nur knapp grenzt die Gemeinde am Diedamskopf nicht an Bizau. Die Gemeindegrenzen der beiden Gemeinden liegen hier teilweise nur wenige Meter voneinander entfernt, getrennt durch das Gemeindegebiet von Au.

Bezau
AuKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtMittelberg
Sonntag (BZ)Schröcken

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Schoppernau
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)−4,1−2,91,05,110,613,815,814,911,27,10,9−2,85,9
Mittl. Tagesmax. (°C)0,53,17,612,017,420,022,321,617,813,55,81,211,9
Mittl. Tagesmin. (°C)−7,7−7,0−3,20,54,98,210,310,07,03,2−2,4−6,01,5
Niederschlag (mm)135126161134172225265251175126149153Σ2072
Luftfeuchtigkeit (%)82,369,358,952,153,756,657,959,160,664,079,485,665
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Geschichte

Die Gemeinde Schoppernau taucht im 15. bis 17. Jahrhundert urkundlich auf als „Schapernow“ und „Schaupernaw“. Sie gehörte dem Gerichtsbezirk Bregenzerwald an und kam mit der Herrschaft Feldkirch 1390 an Österreich.

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg abwechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Schoppernau seit der Gründung 1861. 1910 war konkret geplant, die 1902 eröffnete Bregenzerwaldbahn von Bezau bis Schoppernau zu verlängern, dies scheiterte aber am Ausbruch des Ersten Weltkriegs.[2] Von 1945 bis 1955 war der Ort Teil der französischen Besatzungszone in Österreich. Zur Geschichte des Heilbads siehe Bad Hopfreben.

Bevölkerungsentwicklung


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen und Kapellen

Pfarrkirche Hl. Philippus und Jakobus
Um 1500 stand hier eine Kapelle. 1610 und 1682 erfolgten Neubauten und die heutige Kirche mit Turm wurde 1710 erbaut. 1796 erfolgte eine Neugestaltung durch Josef Anton Natter und Josef Simon Moosbrugger. 1956/1957 wurde die Kirche nochmals vergrößert und es wurde eine Orgelempore nach Plänen von Kaspar Albrecht eingebaut. Es finden sich Stuckdekor von Franz Michael Felder (1796) und Figuren von Christian Moosbrugger (1928). An der Südwand des Chores befindet sich ein Denkmal mit Profilportrait des Dichters Franz Michael Felder (1839–1869)
Armenseelenkapelle
erbaut gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der Himmelriese, im Jahr 2018 in Massivholzbauweise (Brettsperrholz) neu gebaut. Dabei wurden die fertigen Wände sowie der bereits zusammengebaute Dachstuhl mit kupfergedecktem Turm mit einem Hubschrauber auf das Fundament gesetzt. Der Neubau wurde zum größten Teil durch Freiwilligenarbeit sowie Spenden finanziert.
Die Pläne stammen von Zimmermeister Werner Moosbrugger[3]
Kapelle Hl. Maria
in Gräsalp
Kapelle Hl. Maria
Erbaut 1644 in Hinterhopfreben, wurde diese Kapelle 1912 nach Plan von Kaspar Felder vergrößert.
Kapelle Hl. Maria
in Schalzbach 1981 nach Plänen von Kaspar Felder erbaut.

Gemeindeamt

Dieses Gebäude wurde 1968/1969 von Jakob Albrecht erbaut und beherbergt heute das Franz-Michael-Felder-Museum.

Weitere historische Gebäude

  • Villa Maund
  • Geburtshaus von Franz Michael Felder

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahr 2003 existierten 28 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 130 Beschäftigten und 7 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtig Erwerbstätige waren es 395.

Die Landwirtschaft mit der Milchverarbeitung (Käserei) sowie der Fremdenverkehr sind von großer Bedeutung. Im Tourismusjahr 2001/2002 betrug die Zahl der Übernachtungen 192.383.

Zusammen mit der Nachbargemeinde Au bildet Schoppernau den Tourismus-Verband Au-Schoppernau.

Ansässige Unternehmen

In Schoppernau befindet sich der Sitz der Bergbahnen Diedamskopf, die ein Unternehmen der Silvretta Nova Gruppe waren, welche sich seit 2007 im Besitz der BTV befindet. Seit 2009 gehören die Bergbahnen Diedamskopf zu 49 % der Raiffeisen Bank Au und den Gemeinden Au und Schoppernau so wie zu 51 % der Liftgesellschaft Warth. Sie betreiben die aus zwei Sektionen bestehende Gondelbahn (Umlaufseilbahn) auf den Diedamskopf.

Bildung

Am Ort gibt es eine Volksschule mit (Stand: 2020/21) 52 Schülern[4] sowie einen Kindergarten.

Politik

Die Gemeindevertretung besteht aus zwölf Mitgliedern, die nach der Gemeindevertretungswahl 2020 alle der Schoppernauer Bürgerliste entstammen.[5] Bürgermeister der Gemeinde ist Walter Beer von der Schoppernauer Bürgerliste.[6]

Wappen

Der Gemeinde wurde 1930 folgendes Wappen verliehen: Ein roter, von einer aufsteigenden, silbernen Spitze durchzogener Schild. Die Spitze ist mit einer natürlichen, entwurzelten, abgeledigten Tanne belegt und von je einer silbernen Kuhglocke begleitet.[7]

Eine Tanne führte Schoppernau bereits im 19. Jahrhundert im Siegel. Die Kuhglocken symbolisieren die Bedeutung der Milchwirtschaft.[8]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter von Schoppernau

Personen, die mit Schoppernau verbunden sind

  • Alexander Moosbrugger (* 1972), Komponist
  • Niklas Bachlinger (* 2001), Skispringer

Sonstiges

Bekanntheit erlangte Schoppernau auch durch den Song Vo Mello bis ge Schoppornou von Holstuonarmusigbigbandclub der in mehreren Ländern chartete.

Weblinks

Commons: Schoppernau – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Au-Schoppernau – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2023 (Gebietsstand 1.1.2023) (ODS)
  2. Markus Rabanser: Die Bregenzerwald-Bahn auf oberegger2.org, abgerufen am 3. Oktober 2023
  3. Vorarlberger Nachrichten: Arme-Seelen-Kapelle bis Herbst erneuert. (Memento desOriginals vom 8. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vn.at abgerufen am 7. Januar 2019
  4. Schulstatistik 2020/21. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Juli 2022.
  5. Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 1. Januar 2022.
  6. Bürgermeister. Gemeinde Schoppernau, abgerufen am 1. Januar 2022 (österreichisches Deutsch).
  7. Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. (PDF) Vorarlberger Landesarchiv, S. 43, abgerufen am 1. Januar 2022.
  8. Wappen. Gemeinde Schoppernau, abgerufen am 1. Januar 2022 (österreichisches Deutsch).
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Vor der Kanisfluh ein Panorama von Schoppernau

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Positionskarte von Österreich
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S Veahmätle12.JPG
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Almabtrieb der Schafe vom Schröcken nach Schoppernau im Bregenzerwald Dieses Highlight wird mit dem “Veahmätle” (kleiner Viehmarkt) gefeiert.
Uentschenspitze Halde1.JPG
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Die Üntschenspitze 2.135m, mit dem Kirchdorf von Schoppernau.
Schoppernau2011.JPG
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Blick von Süden auf Schoppernau

Villa Maund W, Böhringer.JPG
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Die Villa Maund wurde 1895 als Jagdvilla im englischen Landhausstil vom Bankier Sir John Oakley Maund, auf dem Ausläufer der Ünschenberg Alp bei Hinterhopfreben erbaut. Im Bild die Westansicht mit Heiterberg. Architekt:William Morris, der Vater der Arts-and-Crafts-Bewegung und Gestalter der Morris Rooms im Victoria and Albert Museum in London; Zimmermannsarbeiten: Johann Anton Strolz aus Schröcken; Innenausbau:Kunsttischler Kaspar Felder.
Schoppernau Panorama.jpg
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HINWEIS: Für dieses Bild wurden mehrere einzelne Aufnahmen per Software zusammengefügt und dabei notwendigerweise digital nachbearbeitet. Beispielsweise kann es erforderlich gewesen sein, Ungleichheiten der Einzelbilder infolge von Objektivfehlern, unterschiedlicher Perspektive oder Parallaxe an den Übergängen einander anzupassen. Daher gibt dieses Panorama möglicherweise die Realität nicht in jedem Detail exakt wieder.
Schoppernau im Bezirk B.png
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Bezirk Bregenz
Wappen at schoppernau.png
Schoppernau, Vorarlberg: Ein roter, von einer aufsteigenden, silbernen Spitze durchzogener Schild. Die Spitze ist mit einer natürlichen, entwurzelten, abgeledigten Tanne belegt und von je einer silbernen Kuhglocke begleitet. Den Schild umgibt eine ornamentierte bronzefarbene Randeinfassung. (Verleihung: 12. März 1930)