Scholars for Peace in the Middle East

Scholars for Peace in the Middle East
(SPME)
Rechtsformgemeinnütziger Verein
Gründung2002
GründerJudith S. Jacobson, Edward S. Beck
SitzPhiladelphia
GeschäftsstellePhiladelphia
ZweckAkademische Freiheit, intellektuelle Integrität, ehrliche Auseinandersetzung, ehrlicher, sachbasierter und zivilisierter Diskurs in der Gesellschaft und an den Universitäten; Widerstand gegen Antisemitismus, Antijudaismus, Antizionismus, Anti-Israelismus und gegen jede Form von ethnisch, national oder religiös begründetem Hass.
MethodeVorträge, Publikationen, Petitionen, Monitoring
AktionsraumVereinigte Staaten Vereinigte Staaten, Kanada Kanada, Osterreich Österreich, Deutschland Deutschland, Frankreich Frankreich, Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich, Israel Israel
VorsitzPhilip Carl Salzman
GeschäftsführungAsaf Romirowsky
Mitgliederetwa 28.000 (2021)
Websitespme.org, europe.spme.org

Scholars for Peace in the Middle East (SPME) ist eine gemeinnützige non-profit Graswurzelbewegung. Sie ist ein Zusammenschluss von Hochschullehrern verschiedener Nationalitäten, Religionen und Weltanschauungen. Ihr Ziel ist es aktiven Widerstand zu leisten gegen Antisemitismus, Antijudaismus, Antizionismus, Anti-Israelismus und darüber hinaus gegen jede Form von ethnisch, national oder religiös begründetem Hass. Sie tritt ein für akademische Freiheit, intellektuelle Integrität, ehrliche Auseinandersetzung und einen ehrlichen, sachbasierten und zivilisierten Diskurs in der Gesellschaft und insbesondere an den Universitäten. Für den Nahen Osten strebt sie nach einem Frieden, der sowohl das Existenzrecht Israels als souveräner jüdischer Staat in sicheren Grenzen, als auch die legitimen Rechte seiner Nachbarn sichert.[1] Viele Aktionen des SPME richten sich gegen die Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions (BDS).[2][3][4]

Geschichte

Ende des 20. Jahrhunderts gewannen weltweit antiisraelische Aktivitäten insbesondere ausgehend von der erstarkenden politischen Linken an Kraft und Einfluss. Diese Aktivitäten stellten sich selbst als Unterstützung des Kampfes der Palästinenser gegen die israelische Besetzung und Unterdrückung dar. Finanzierung und Unterstützung kam auch aus Kreisen der Wirtschaft, zum Beispiel von der Ford Foundation. Sie griffen Taktik, Klischees und Losungen des deutschen Nationalsozialismus aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts auf, zum Beispiel:

Zu den Zielen dieser Aktivitäten gehörte die Vernichtung Israels, was sich im Druck von Karten des Nahen Ostens ausdrückte, auf denen es kein Israel gab.[5][6][7][8]

Von vielen Juden, aber auch von Christen und Menschen mit anderen Weltanschauungen wurden diese Aktivitäten als neu erstarkender aggressiver Antisemitismus empfunden. Dies führte 2002 zur Gründung des SPME zunächst in den USA, dann auch zu Zweigstellen in Kanada, Europa und Israel.[9][10][7][11]

Gründer des SPME

Gründer des SPME waren

  • Judith S. Jacobson, Doctor of Public Health (DrPH), Columbia University, USA, 2002–2013[7]
  • Edward S. Beck, Doctor of Education (EdD), SPME Mitgründer und Präsident, Emeritus, Walden University, 2002–2009[12].

Zu den Gründungsmitgliedern gehörten außerdem:

Leitung des SPME (2021)

Die gegenwärtige (2021) Leitung der Gesellschaft haben:

Leitungsgremium:

Mitarbeiter:

  • Asaf Romirowsky, PhD, Executive Director des SPME, seit 2011
  • Alex Joffe, PhD, BDS Monitor Editor des SPME, seit 2013[10]

Sektionen (Chapters)

SPME hat 27 Sektionen in den USA. Daneben gibt es drei Sektionen in Kanada, vier in Europa und eine in Israel. Viele Sektionen der SPME sind an Universitäten beheimatet.

USA

New York

Philadelphia

Kalifornien

Kanada

Europa

  • SPME Österreich Europa Chapters
  • SPME Frankreich Europa Chapters
  • SPME Deutschland Europa Chapters
  • SPME Großbritannien Europa Chapters

Sektion Deutschland

2007 gründete Diethard Pallaschke zusammen mit Matthias Küntzel, Elvira Grözinger, Abraham Ashkenasi, Karl Erich Grözinger, Irmela von der Lühe, Peter von der Osten-Sacken und anderen die deutsche Sektion der Organisation Scholars for Peace in the Middle East (SPME).[13] Pallaschke war der erste Präsident der deutschen Sektion des SPME.[13][14]

Israel

  • SPME Israel Middle East Chapters[15]

Aktionen des SPME

Ein wesentliches Anliegen des SPME ist es, die Aktivitäten der BDS-Kampagne zu beobachten, zu dokumentieren und zu behindern.[16][17][18]

Mit Petitionen, öffentlichen Verlautbarungen, Artikeln in der Presse und anderen Publikationen versucht der SPME weltweit für die Rechte der Juden einzutreten und gegen jede Form von Antisemitismus, Antizionismus und Anti-Israelismus Widerstand zu leisten.[19][20][21]

Die Mitglieder des SPME halten Vorträge und schreiben Artikel und Bücher, die sich mit heutigen Tendenzen und Entwicklungen, wie zum Beispiel Cancel Culture, Identitätspolitik, Islamismus beschäftigen. Sie untersuchen in diesen Publikationen die Hintergründe dieser Entwicklungen und ihren Zusammenhang zu Antisemitismus, Antizionismus und Anti-Israelismus. Auf der Homepage des SPME wird auf diese Publikationen hingewiesen.[22][23][24][25]

Der SPME stellt zur Finanzierung dieser Forschungsvorhaben Geld zur Verfügung.[26][27]

Im Jahr 2017 veranstaltete SPME in Berlin ein Symposium mit dem Titel Seit 150 Jahren aktuell: Antisemitismus, Nahost und kein Ende. Auf dieser Veranstaltung diskutierten Akademiker über die gegenwärtige Lage im Nahen Osten, den Zustand der deutsch-israelischen Beziehungen sowie Antisemitismus in Deutschland und Europa.[28][11]

Kontroversen

Palästinensische Gruppen werfen SPME Islamfeindlichkeit, Bespitzelung, Belästigung ihrer Professoren, Propaganda und Behinderung der akademischen Freiheit vor.[29][16][18]

Veröffentlichungen des SPME

  • The Case Against Academic Boycotts of Israel, Herausgeber: Cary Nelson, Gabriel Noah Brahm, Autoren: Russell A. Berman, Emily Budick, Michael Bérubé, David Caplan, Donna Divine, Rachel S. Harris, Dr David Hirsch, Nancy Koppelman, Richard Landes, Kenneth Marcus, Marthan Nussbaum, Sabah Salih, Kenneth Stein, Ilan Troen, Shira Wolosky, Mitchell Cohen, Tammi Rossman-Benjamin, Samuel Edelman, Alan Johnson, Michael Kotzin, Sharon Musher, Asaf Romirowsky, Paul Berman, Carol Edelman, Robert Fine, Jeff Robbins, SPME, 2014, ISBN 978-0990331605
  • Elvira Grözinger, Sylke Kirschnick: Akademiker für Frieden im Nahen Osten, SPME, 2021 online
  • Sylke Kirschnick: Erinnerungspolitische Wendemanöver oder: Preisgekrönte Häupter abgeschlagen?, SPME, 2021 online
  • Wolfgang Bock, Elvira Groezinger: Erklärung von Scholars for Peace in the Middle East Deutschland e.V. (SPME), SPME, 2020 online
  • Benjamin Weinthal: PFLP celebrates jubilee year in Berlin, SPME, 2018 online

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. wir über uns bei europe.spme.org. 2. Mai 2021.
  2. Scholars for Peace in the Middle East (SPME) bei spme.org. 2. Mai 2021.
  3. Scholars for Peace in the Middle East (SPME), Europe bei europe.spme.org. 2. Mai 2021.
  4. SPME, Presseerklärung vom 01. Dezember 2007 bei compass-infodienst.de. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  5. Targeting Israelis via International Law, Israel and Its Enemies bei meforum.org. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  6. Harris O. Schoenberg: Demonization in Durban: The World Conference Against Racism. In: The American Jewish Year Book, 2002; Joel Fishman: “A Disaster of Another Kind”: Zionism=Racism, Its Beginning, and the War of Delegitimization against Israel. Israel Journal of Foreign Affairs, Band 5, Ausgabe 3 / 2011, S. 75–92; Jutta Ditfurth: Haltung und Widerstand. Eine epische Schlacht um Werte und Weltbilder. Osburg, Hamburg 2019, ISBN 978-3-95510-203-6, S. 153–155 und 231 f., Fn. 314–320.
  7. a b c Judith S. Jacobson, DrPh, SPME Co-Founder, Columbia University, USA bei spme.org. 2. Mai 2021.
  8. Council of Scholars bei spme.org. 2. Mai 2021.
  9. SCHOLARS FOR PEACE IN THE MIDDLE EAST INC bei guidestar.org. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  10. a b c Board & Staff bei spme.org. 2. Mai 2021.
  11. a b c Wir sind noch längst nicht überflüssig bei alt.juedischerundschau.de. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  12. Edward S. Beck, EdD, SPME Co-Founder and President Emeritus, Walden University bei spme.org. 2. Mai 2021.
  13. a b SPME Deeply Mourns the Passing of Professor Diethard Pallaschke (1940-2020) bei spme.org. 16. April 2021.
  14. Deutsche Akademiker setzen sich für Israel ein, 2008 bei juedische-allgemeine.de. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  15. SPME-Chapters bei spme.org. 2. Mai 2021.
  16. a b Anti-Palestinian group to “monitor” boycott activists on campus bei electronicintifada.net. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  17. Latest News on BDS bei spme.org. 16. April 2021.
  18. a b How to Confront and Defeat BDS bei stopbds.com. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  19. SPME Statements bei spme.org. 2. Mai 2021.
  20. SPME Petitions bei spme.org. 2. Mai 2021.
  21. SPME in the Media bei spme.org. 2. Mai 2021.
  22. Programs bei spme.org. 2. Mai 2021.
  23. Analysis bei spme.org. 2. Mai 2021.
  24. Book Reviews bei spme.org. 2. Mai 2021.
  25. Fellows Research bei spme.org. 2. Mai 2021.
  26. SPME Fellowships bei spme.org. 2. Mai 2021.
  27. SPME Micro Grant Program bei spme.org. 2. Mai 2021.
  28. Die »Scholars for Peace in the Middle East« diskutierten die aktuelle Situation im Nahen Osten bei juedische-allgemeine.de. Abgerufen am 2. Mai 2021.
  29. California university comes to defense of professor targeted by Zionist groups bei electronicintifada.net. Abgerufen am 2. Mai 2021.

Weblinks

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
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