Schnellfahrstrecke Lissabon–Madrid

Lissabon–Madrid
Spurweite:1435 / 1668 mm
Stromsystem:25 kV, 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:250 km/h
Madrid-Atocha
Doce de Octubre
zur Breitspurstrecke nach Sevilla
Villaverde Alto
nach Parla
Zarzaquemada
Leganés
Fuenlabrada
Griñón
Illescas
Villaluenga-Yuncler
zur Schnellfahrstrecke Madrid–Sevilla
Torrijos
Erustes
Montearagón
Talavera de la Reina
Oropesa de Toledo
Navalmoral de la Mata
Casatejada
La Bazagona
Monfragüe
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Plasencia
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Mirabel
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Cañaveral
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Tajo
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Almonte-Eisenbahnbrücke Río Almonte
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Abzweigstelle Casa del Torre
Cáceres
nach Valencia de Alcántara
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Aljucén
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Mérida
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Garrovilla-Las Vegas
Montijo
Montijo El Molino
Guadiana
Río Gévora
Badajoz
Güterbahnhof Badajoz
Spanien / Portugal
Linha do Leste
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Evora
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Linha de Évora
Linha do Alentejo von Beja
Poceirão
Linha do Alentejo nach Lissabon
Linha do Sul
Linha do Alentejo
Rio Tejo
Ringbahn Lissabon
Lissabon Oriente
Linha do Norte (Portugal)

Quellen:
a) OpenRailwayMap (Weblinks)
b) Eisenbahnatlas EU

Die Schnellfahrstrecke Lissabon–Madrid (spanisch Línea de alta velocidad Madrid-Extremadura) ist ein im Bau befindliches Projekt, von dem Abschnitte bereits in Betrieb sind. Die Strecke ist Teil der Europäischen Eisenbahnachse für den Güterverkehr (TEN-V Vorrangige Achse 16) Sines/AlgecirasMadridParis.[1][2] Die Fahrzeit zwischen Lissabon und Madrid soll nach Fertigstellung bei 2 Stunden und 45 Minuten liegen.

Geschichte

Portugiesischer Abschnitt

Der portugiesische Abschnitt der Strecke ist eine von ursprünglich vier geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecken in Portugal, von denen drei nach Spanien führen und die in den Jahren 2013 bis 2015 in Betrieb gehen sollten.[Anm. 1] Mit dem Bau der Schnellfahrstrecke Lissabon–Madrid sollte 2010 begonnen werden, 2013 sollten die ersten Züge auf der Gesamtstrecke verkehren.[3] 2010 wurden die Kosten für den Bau auf etwa 1,5 Mrd. Euro veranschlagt.[4]

Die Bauarbeiten für den Streckenabschnitt Poceirão–Caia begannen nach mehreren Verzögerungen 2011. Am 29. Juli 2011 stoppte der Premierminister Pedro Passos Coelho das Projekt wegen der Finanzkrise Portugals.[5] Ein Verzicht auf die Strecke wurde erwogen, hätte aber aufgrund der bereits abgeschlossenen Bauverträge hohe Konventionalstrafen mit sich gebracht. Auf den Bau der dritten Tejobrücke wurde aufgrund der Finanzkrise Portugals zunächst verzichtet, die Züge sollen ab Poceirão bis auf weiteres über die Altbaustrecke nach Lissabon fahren.[6][7] Am 5. April 2012 wurde die Bauvergabe für den Abschnitt Grenze–Poceirão vom zentralen Gerichtshof Portugals für nichtig erklärt und das Projekt einer Schnellfahrstrecke von Madrid nach Lissabon wie auch die Schnellfahrstrecke Lissabon–Porto von der Regierung für eingestellt erklärt.[8]

Im Januar 2021 gab die Regierung Portugals bekannt, den Streckenabschnitt ÉvoraElvas bis Ende des Jahres 2023 fertigzustellen. Damit könnten ab Dezember 2023 Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Lissabon und Madrid verkehren.[9][10] Mitte 2022 befand sich dieser Streckenabschnitt „im fortgeschrittenen Baustadium“.[11]

Spanischer Abschnitt

2008 wurden die ersten Baulose für den Raum Badajoz an diverse Konsortien vergeben.[12] 2012 befand sich die Strecke im spanischen Abschnitt im Bau.[13]

Als 2012 das Projekt in Portugal gestoppt wurde[14], wurde am spanischen Abschnitt weiter gebaut[15], aber ohne einen konkreten Fertigstellungstermin zu nennen.[16]

Nachdem der Anschluss der spanischen Strecke in Richtung Portugal durch die dort unsichere Finanz- und Planungslage fraglich schien, entschied sich die spanische Seite, den Neubau der Strecke zwischen Badajoz und Plasencia zunächst mit einem Gleis in 1668 mm-Spur umzusetzen, um so zum einen über die Bestandsstrecke Plasencia–Madrid den durchlaufenden Verkehr zwischen Badajoz und Madrid ohne Spurweitenwechsel aufnehmen zu können aber – falls und wenn der Anschluss nach Portugal hergestellt wird – eine anschließende Neubaustrecke zur Verfügung zu haben. Der Neubauabschnitt wurde am 23. Juni 2022 offiziell eröffnet, der planmäßige Betrieb am 19. Juli 2022 aufgenommen, wobei die Elektrifizierung der Neubaustrecke erst 2023 abgeschlossen werden soll. Der Fahrzeitgewinn in der Verbindung Badajoz–Madrid beträgt 50 Minuten, die Kosten für den Neubauabschnitt 1,2 Mrd. Euro.[17]

Infrastruktur

Die Strecke verläuft über 473 km auf spanischem und 203 km auf portugiesischem Staatsgebiet und soll südlich von Madrid beim Bahnhof Villaluenga-Yuncler in die Schnellfahrstrecke Madrid–Sevilla münden. Die Strecke ist, soweit schon betrieben, derzeit nur abschnittsweise elektrifiziert: Der Abschnitt zwischen Placencia und dem Anschluss an die Schnellfahrstrecke Madrid–Sevilla bleibt vorerst ohne Oberleitung.[18] Verwendet wird Einphasenwechselspannung von 25 kV, 50 Hz.[19] Die vorgesehen zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h. Die Strecke ist bisher – zumindest im spanischen Abschnitt – eingleisig.[20]

Mit dem ursprünglich geplanten Bau in Regel- statt in iberischer Breitspur sollte die Verbindung mit dem Eisenbahnnetz Europas vereinfacht werden. Die Eröffnung des Neubauabschnitts Badajoz–Plasencia in iberischer Breitspur kann als Provisorium bis zur Fertigstellung der Gesamtstrecke betrachtet werden.

Die Strecke wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.[21]

Sie soll sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr genutzt werden und für den Güterverkehr am Tiefseehafen Sines enden.[22][23][24][25]

Betrieb

Zwischen Badajoz und Madrid werden derzeit (2022) umspurbare Zweikrafttriebzüge der RENFE-Baureihe 730 eingesetzt, die im Dieselbetrieb eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h erreichen.[26]

Der grenzüberschreitende Personenverkehr soll künftig die Bahnhöfe Madrid-Atocha und Lissabon-Oriente verbinden. Südlich von Lissabon soll der geplante Neue Flughafen Lissabon durch eine Zweigstrecke angeschlossen werden. Ebenso ist Mérida in Spanien mit einer Stichstrecke an die neue Strecke angeschlossen.[12]

Literatur

  • Eisenbahnatlas EU. 3. Aufl. Schweers + Wall. Köln 2017. ISBN 978-3-89494-147-5
  • jst: Neubaustrecke durch die Extremadura eröffnet. In: Eisenbahn-Revue International 8–9/2022, S. 428.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Die anderen vier Strecken waren die Strecken
    * Lissabon–Porto,
    * Évora–Faro–Huelva,
    * Aveiro–Madrid und Vigo–Porto.

Einzelnachweise

  1. Carlos Cipriano: TGV para Madrid: a linha de “mercadorias” que passou a “alta velocidade”. Abgerufen am 17. Februar 2021 (portugiesisch).
  2. Europäische Kommission: Transeuropäisches Verkehrsnetz. Generaldirektion Energie und Verkehr & Europäische Kommission, 2005, abgerufen am 17. Januar 2021.
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 13. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rave.pt Seite des RAVE-Projektes zur Bauplanung
  4. Arranque das obras marcado para Fevereiro/Março de 2011, RTP, 8. November 2010
  5. Frederico Pinheiro und Sofia Rainho: Passos acaba com TGV, Sol, 31. Juli 2011
  6. Luisa Pinto: Financiamento rodoviário vai ser revisto e TGV, apesar de reavaliado, mantém-se para já, Público, 16. November 2010
  7. Inês Sequeira: Governo deve aproveitar crise para fazer pausa no TGV, dizem os especialistas, Público, 4. November 2010
  8. Sparmassnahmen: Keine Hochgeschwindigkeitszüge für Portugal
  9. Governo prevê comboio de alta velocidade Lisboa-Madrid até final de 2023. Abgerufen am 14. Februar 2021 (portugiesisch).
  10. Rádio e Televisão de Portugal: Ligação Lisboa/Madrid em alta velocidade pronta até ao final de 2023. Abgerufen am 14. Februar 2021 (portugiesisch).
  11. jst: Neubaustrecke.
  12. a b Trayecto del tren de alta velocidad AVE Madrid-Extremadura-Portugal. In: extremaduramente.com. 29. Juli 2009, abgerufen am 19. September 2012 (spanisch).
  13. Adif aborda la fase final de la excavación del túnel de Santa Marina (Cáceres). In: ADIF. 11. September 2012, abgerufen am 19. September 2012 (spanisch).
  14. High speed programme axed
  15. Línea de alta velocidad Madrid-Extremadura-Frontera Portuguesa
  16. El AVE a ninguna parte. In: El País. 26. März 2012, abgerufen am 19. September 2012 (spanisch).
  17. jst: Neubaustrecke.
  18. jst: Neubaustrecke.
  19. Eisenbahnatlas EU, Taf. 34f.
  20. jst: Neubaustrecke.
  21. Adif contrata a Cobra para electrificar 103 kilómetros del AVE Madrid-Extremadura por 24 millones. Abgerufen am 17. Februar 2021 (spanisch).
  22. Rádio e Televisão de Portugal: Ligação Lisboa/Madrid em alta velocidade pronta até ao final de 2023. Abgerufen am 14. Februar 2021 (portugiesisch).
  23. Governo prevê comboio de alta velocidade Lisboa-Madrid até final de 2023. Abgerufen am 14. Februar 2021 (portugiesisch).
  24. Carlos Cipriano: TGV para Madrid: a linha de “mercadorias” que passou a “alta velocidade”. Abgerufen am 17. Februar 2021 (portugiesisch).
  25. Thomas Fischer Sines: Ein Hafen soll in den Himmel wachsen | NZZ. Abgerufen am 17. Februar 2021.
  26. jst: Neubaustrecke.

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