Schneeverwehung
Eine Schneeverwehung ist „vom Winde verwehter“ Schnee.
Entstehung
Meist ist es Pulverschnee, da dieser leichter als feuchter Schnee ist und dadurch leichter verweht werden kann. Durch den Aufprall der Schneepartikel wird das Material einer Schneeverwehung verfestigt. Der zuerst lose Schnee nimmt dann eine starre Form an. Schneeverwehungen können überall auf weiten Flächen entstehen, aber auch in Ecken oder Mulden, wo neben Windverwirbelungen auch windstille Zonen entstehen und sich der Schnee leichter ablagert. Er kann sich dabei – als sogenannter Triebschnee – meterhoch auftürmen, während in der Umgebung fast kein Schnee liegenbleibt. Schneeverwehungen lassen sich nur sehr schwer vorhersagen, da ihre Entstehung von den lokalen Bedingungen abhängt. Neue Polarstationen werden deshalb auf (verstellbaren) Stelzen gebaut.
Verkehrshindernis
Unangenehm und gefährlich sind Schneeverwehungen auf Straßen und Gleisen. Man kann beim Heranfahren aus der Ferne nur schwer erkennen, dass eine Schneeverwehung vorliegt, oder wie hoch selbige ist. Fahrzeuge, die mit hoher Geschwindigkeit in massive Schneeverwehungen hineinfahren, können teilweise nur mit schwerem Gerät (Bergepanzer) wieder herausgezogen werden. Hohe Schneeverwehungen lassen sich nicht mit einem Schneepflug, sondern nur mit einer Schneefräse entfernen. Allerdings können Verwehungen bei gleich bleibendem Wetter in kürzester Zeit wieder neu entstehen. Auch kleine so genannte Schneezungen sind unangenehm zu durchfahren, da man meist nicht mit ihrem Auftreten rechnet und man so die Geschwindigkeit nicht rechtzeitig reduziert. Ein Schleudern kann dann leicht die Folge sein.
Schneeschutz
Die Gefahr von Schneeverwehungen lässt sich durch das Aufstellen von Lattenrosten (Schneegatter) und Kunststoffnetzen (Schneezaun) reduzieren. Diese verringern auf der Lee-Seite die Windgeschwindigkeit, so dass der Schnee neben dem Gatter oder dem Netz abgelagert wird. Das genaue Aufstellen dieser Schutzvorrichtungen erfordert allerdings Erfahrung, da kleine Winddrehungen sie wirkungslos machen oder die Verwehungen eventuell verstärken. Eine weitere Möglichkeit, Schneeverwehungen zu vermindern, ist die Schneeschutzbepflanzung: ein- oder mehrreihige, bis unten beastete Gehölzpflanzungen, die den vom Wind transportierten Schnee auffangen.
Siehe auch
- Windkolk, durch Wind entstandener Freiraum hinter einem Hindernis
- Triebschnee
- Wechte
- Portal:Transport und Verkehr/Themenliste Straßenverkehr
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Hp.Baumeler, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Schneeverwehung Simplonpass
Autor/Urheber: Jörn Korsch, Waterneverstorf, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Schneeverwehung der Landstraße bei Waterneverstorf (zwischen Lütjenburg und Behrensdorf) im Kreis Plön
Autor/Urheber: , Lizenz: CC-by-sa 2.0/de
Schneefangzaun im Wintersportgebiet Jammelshofen unweit der Hohen Acht in der Eifel
Autor/Urheber: Falk2, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Richtung Leipzig, im Hintergrund ist am hochgeschobenen Schnee die Stelle erkennbar, an der der Schneepflug beschädigt wurde, worauf man den Räumeinsatz abbrechen musste. Der hier nur flache Einschnitt ist mit Schnee zugeweht worden, nachdem sich ein Eilzug nach Chemnitz am Nachmittag des 24. Dezembers 2001 in einer weiteren Schneewehe festgefahren hatte. Viel Schnee ist nicht gefallen, von einer geschlossenen Schneedecke kann man noch gar nicht sprechen. In Verbindung mit den Temperaturen unter 0 °C und etwas Westwind reichte er jedoch, die Strecke unbefahrbar zu machen. Schneezäune hätten das Gröbste verhindert, doch im Herbst 2001 wurden keine aufgestellt. Der angewehte Schnee ist wenigstens so fest wie Erdreich, man sinkt kaum ein.
Die zweite Vorsignaltafel wurde an das Gleis herangesetzt, das Vorsignal steht so, dass Platz für den Wiederaufbau des 1946 abgebauten zweiten Gleises wäre.