Schnauzenschnecken

Schnauzenschnecken

Gemeine Schnauzenschnecke (Bithynia tentaculata)

Systematik
Klasse:Schnecken (Gastropoda)
Unterklasse:Orthogastropoda
Überordnung:Caenogastropoda
Ordnung:Architaenioglossa
Familie:Schnauzenschnecken
Wissenschaftlicher Name
Bithyniidae
Troschel, 1857

Die Schnauzenschnecken (Bithyniidae) sind eine im Süß- und Brackwasser lebende Familie aus der Ordnung der Architaenioglossa innerhalb der Schnecken (Gastropoda).

Merkmale

Die Gehäuse sind hochkonisch, glatt und rechtsgewunden. Sie werden bis etwa 16 mm hoch. Die Mündung ist nicht aufgeblasen und kann durch ein Operculum verschlossen werden. Der Kopf kann vorgestreckt werden. Die Fühler sind lang, dünn und zugespitzt, die Augen sitzen an der Basis der Fühler. Die Atmung erfolgt über eine Kieme in der Mantelhöhle. Die Tiere sind getrenntgeschlechtlich.

Lebensweise und Verbreitung

Die Vertreter der Familie kommen in Seen oder langsam fließenden Flüssen vor, die sauberes Wasser aufweisen. Die Familie kam ursprünglich auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Amerika vor. Inzwischen ist dort aber Bithynia tentaculata eingeschleppt worden und weit verbreitet[1].

Systematik

Früher wurden die Schnauzenschnecken zu den Mesogastropoden (Mittelschnecken), eine Ordnung der ebenfalls als veraltet angesehene Unterklasse der Vorderkiemerschnecken (Prosobranchia), gestellt. Aktuell zählen die Familie Schnauzenschnecken zu der von Ponder und Lindberg 1997 aufgestellten Ordnung Sorbeoconcha.

Im Mitteleuropa kommt nur die Typusgattung der Familie Bithynia mit drei Arten vor. Weltweit werden folgende Gattungen zur Familie gerechnet:

  • Alocinna Annandale & Prashad, 1919
  • Bithynia Leach, 1818
  • Congodoma Mandahl-Barth, 1968
  • Digoniostoma Annandale, 1920
  • Euchilus Sandberger, 1872
  • Funduella Mandahl-Barth, 1968
  • Gabbia Tryon, 1865
  • Gabbiella Mandahl-Barth, 1968
  • Hydrobioides Nevill, 1884
  • Incertihydrobia Verdcourt, 1958
  • Jubaia Mandahl-Barth, 1968
  • Kolhymamnicola Starobogatov, 1976
  • Limnitesta Mandahl-Barth, 1974
  • Myosorella Annandale, 1919
  • Parafossarulus Annandale, 1924
  • Parodizia Medina, 1959 (?)
  • Petroglyphus Möllendorff, 1894
  • Pseudobithynia Glöer & Pešić, 2006
  • Pseudovivipara Annandale, 1918
  • Sierraia Conolly, 1929
  • Tylopoma Brusina, 1882
  • Wattebledia Crosse, 1886

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 6. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.glerl.noaa.gov

Literatur

  • Peter Glöer: Die Tierwelt Deutschlands. Mollusca I Süßwassergastropoden Nord- und Mitteleuropas Bestimmungsschlüssel, Lebensweise, Verbreitung. 2. neubearb. Aufl., 327 D., ConchBooks, Hackenheim 2002 ISBN 3-925919-60-0
  • Winston Ponder & David Lindberg: Towards a phylogeny of gastropod molluscs; an analysis using morphological characters. Zoological Journal of the Linnean Society, 119: 83–265, London 1997 ISSN 0024-4082

Weblinks

Commons: Schnauzenschnecken (Bithyniidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Bithynia tentaculata.jpg
Photo of left side view of a live Bithynia tentaculata. (Determined by myself).