Schmitten GR
GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Schmitten zu vermeiden. |
Schmitten | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Albula |
BFS-Nr.: | 3514 |
Postleitzahl: | 7493 |
Koordinaten: | 770829 / 173096 |
Höhe: | 1301 m ü. M. |
Höhenbereich: | 980–2804 m ü. M.[1] |
Fläche: | 11,35 km²[2] |
Einwohner: | 209 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 18 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 12,9 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.schmitten-gr.ch |
Schmitten | |
Lage der Gemeinde | |
Schmitten rätoromanisch Ferrera) ist eine politische Gemeinde in der Region Albula, im Schweizer Kanton Graubünden. Die Gemeinde Schmitten ist traditionell deutschsprachig.
(Wappen
Blasonierung: In Blau goldenes Zepter, gekreuzt mit goldenem Bischofsstab.
Attribute des heiligen Luzius in den Farben des Zehngerichtenbundes als Hinweis auf die alte Luziuskirche.
Geographie
Schmitten ist ein Strassendorf auf der rechten Seite des Albulatals an der Kantonsstrasse zwischen Lenzerheide und Davos.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||
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Jahr | 1623 | 1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000[5] | 2010 | 2020 | |||
Einwohner | 170 | 205 | 249 | 329 | 208 | 252 | 243 | 256 | 222 |
Sprachen
Im 14. und 15. Jahrhundert wurde der Ort durch Walser aus Davos besiedelt. Trotz der rätoromanischen Nachbargemeinden lag der Anteil der Rätoromanen immer klar unter 10 %. Die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zeigt untenstehende Tabelle:
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
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Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 195 | 93,75 % | 243 | 96,43 % | 229 | 94,24 % |
Rätoromanisch | 11 | 5,29 % | 3 | 1,19 % | 3 | 1,23 % |
Italienisch | 2 | 0,96 % | 0 | 0,00 % | 2 | 0,82 % |
Einwohner | 208 | 100 % | 252 | 100 % | 243 | 100 % |
Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 266 Bewohnern waren 247 (= 92,86 %) Schweizer Staatsangehörige.
Verkehr
1870–1873 wurde die Landwasserstrasse entlang dem Fluss Landwasser gebaut. Die Strasse führt von Brienz/Brinzauls über Alvaneu und Schmitten, entlang an Steilhängen und durch Lärchenwälder, die mit tief eingeschnittenen Tälern (hier Tobel genannt) abwechseln, nach Davos Wiesen und endet in Davos.
Die Albulabahn führt über den Landwasserviadukt und den Schmittener-Tobel-Viadukt durch das Gemeindegebiet.
Sehenswürdigkeiten
Über dem Ort thronen malerisch die Barockkirche Allerheiligen[6] mit einer prachtvollen Ausstattung und die romanische Kapelle St.Luzius mit spätgotischen Fresken.[7]
Von diesem Kirchenhügel[8] hat man einen einprägsamen Ausblick über das Albulatal. Von dem 1707 erbauten Pfarrhaus folgt man dem Kreuzweg von 1761, dessen Passionsbilder seit 1985 wieder vollständig renoviert sind, hinauf zum Friedhof, der die Pfarrkirche Allerheiligen und die Kapelle St. Luzius umschliesst.
Bei Schmitten befinden sich alte Erzgruben.
Fusion der Gemeinde
Im Rahmen der Gemeindefusionen in Graubünden gab es Bestrebungen, alle Gemeinden im Albulatal zu einer einzigen Gemeinde Albula zu fusionieren. Am 23. März 2013 lehnte jedoch eine Mehrheit der Bevölkerung von Schmitten dies in einem Grundsatzentscheid ab. Es wird nun diskutiert, ob Schmitten mit der Gemeinde Davos fusionieren soll. Diesen Weg hatte 2009 die östlich von Schmitten gelegene damalige Gemeinde Wiesen beschritten.
Vereinigung Freunde von Schmitten (VFvS)
Seit 1966 veröffentlicht die Vereinigung Freunde von Schmitten jedes Jahr eine aufwändige Dorfchronik. Neben den jährlichen Berichten der Gemeinde und der Dorfvereine befasst sich die Chronik auch mit Themen, welche für ein kleines Alpendorf von Bedeutung sind. Herausgeber und Redaktion sind die Mitglieder des Vereinsvorstands.
Literatur
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden. Band II: Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937. DNB 811066703.
- Jürg Simonett: Schmitten (GR). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. August 2011.
Weblinks
- Website der Gemeinde Schmitten
- Bundesamt für Kultur: Schmitten im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
- Schmitten auf eLexikon
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Jürg Simonett: Schmitten (GR). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. August 2011.
- ↑ Barockkirche Allerheiligen (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Kapelle Sankt Luzius (Foto) auf baukultur.gr.ch
- ↑ Kirchhügel (Foto) auf baukultur.gr.ch
Auf dieser Seite verwendete Medien
Schweizerfahne, Flagge der Schweiz. Commons-Seite zur Schweiz → Confoederatio Helvetica.
Autor/Urheber: Capricorn4049, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Deutsche Aussprache von Schmitten. Sprecherin ist eine Person mit Muttersprache Romanisch (Surmiran) und Schweizerdeutsch.
Autor/Urheber: Werner Friedli , Lizenz: CC BY-SA 4.0
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Municipality Schmitten
Autor/Urheber: Orlando Mugwyler, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dorfansicht von Schmitten (Graubünden, Schweiz)
Autor/Urheber: Oporinus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kirche St. Luzius in Schmitten GR, Wandmalerei in der Apsis: Christus in der Mandorla, darum die vier Evangelistensymbole. Entstanden kurz nach 1350.