Schmeietal

FFH-Gebiet „Schmeietal“
Felsengruppe Häule

Felsengruppe Häule

LageLandkreis Sigmaringen und Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland
KennungDE-7820-341
WDPA-ID555522031
Natura-2000-IDDE7820341
FFH-Gebiet9,781 km²
Geographische Lage48° 8′ N, 9° 7′ O
Schmeietal (Baden-Württemberg)
Schmeietal (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum11. Januar 2019
VerwaltungRegierungspräsidium Tübingen
f6

Das FFH-Gebiet Schmeietal ist ein durch das Regierungspräsidium Tübingen nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7820-341) im Süden des deutschen Landes Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet festgelegt.

Lage

Das rund 980 Hektar (ha) große Schutzgebiet „Schmeietal“ im Naturpark Obere Donau gehört zu den Naturräumen Hohe Schwabenalb, Baaralb und Oberes Donautal sowie Mittlere Flächenalb. Es erstreckt sich über vier Kommunen um das Tal der Schmiecha – ab der Gemeindegrenze zu Straßberg „Schmeie“ genannt – zwischen Albstadt im Norden bis kurz vor die Mündung der Schmeie in die Donau bei Inzigkofen.

Bedeutung

Das Schutzgebiet mit einem – insbesondere im Unterlauf – sehr naturnahen Fließgewässer, teilweise extensivem Grünland, naturnahen Waldgesellschaften trocken-warmer und feuchter Standorte, Felsvegetationen und Kalkschutthalden ist reich an kulturhistorischen Stätten.

Schutzzweck

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung einer abwechslungsreichen Landschaft eines Seitentals der Donau auf der Schwäbischen Alb mit zwölf Höhlen, naturnahen Wäldern in den Hangbereichen, Fels- und Kalkschutthalden sowie einem naturnahen Fließgewässer.[1]

Lebensraumtypen

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[2]

EU
Code
*Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung)Kurzbezeichnung
3150Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder HydrocharitionsNatürliche nährstoffreiche Seen
3260Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-BatrachionFließgewässer mit flutender Wasservegetation
5130Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasenWacholderheiden
6110*Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)Kalk-Pionierrasen
6210Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)Kalk-Magerrasen
6430Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren
6510Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)Magere Flachland-Mähwiesen
8160*Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe MitteleuropasKalkschutthalden
8210Kalkfelsen mit FelsspaltenvegetationKalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
8310Nicht touristisch erschlossene HöhlenHöhlen und Balmen
9130Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)Waldmeister-Buchenwald
9150Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion)Orchideen-Buchenwälder
9180*Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)Schlucht- und Hangmischwälder
91E0*Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Lebensraumklassen

Laubwald
  
20 %
Mischwald
  
35 %
Nadelwald
  
6 %
Feuchtes und mesophiles Grünland
  
27 %
Binnengewässer, stehend und fließend
  
1 %
trockengelegtes Gelände
  
1 %
Heide, Steppe, Trockenrasen
  
6 %
anderes Ackerland
  
2 %
Sonstiges (Städte, Straßen, Deponien, Gruben, Industriegebiete)
  
2 %

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[2]

BildEU
Code
*Artwissenschaftlicher NameArtengruppe
Spanische Flagge1078*Spanische FlaggeCallimorpha quadripunctariaSchmetterlinge
Alpenbock1087AlpenbockRosalia alpinaKäfer
Bachneunauge1096BachneunaugeLampetra planeriFische und Rundmäuler
Groppe
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 4.0
1163GroppeCottus gobioFische und Rundmäuler
Großes Mausohr1324Großes MausohrMyotis myotisSäugetiere
Biber1337BiberCastor fiberSäugetiere
Grünes Besenmoos1381Grünes BesenmoosDicranum virideMoose
Grünes Koboldmoos1386Grünes KoboldmoosBuxbaumia viridisMoose
Gelber Frauenschuh1902Gelber FrauenschuhCypripedium calceolusPflanzen

Zusammenhängende Schutzgebiete

Mit dem FFH-Gebiet „Schmeietal“ sind der „Naturpark Obere Donau“, die FFH-Gebiete „Truppenübungsplatz Heuberg“ (7820-342) und „Oberes Donautal zwischen Beuron und Sigmaringen“ (7920-342), das NaturschutzgebietEselmühle“ (4.307), die LandschaftsschutzgebieteAlbstadt-Bitz“ (4.17.001) und „Donau- und Schmeiental“ (4.37.036) sowie das VogelschutzgebietSüdwestalb und Oberes Donautal“ (7820-441) als zusammenhängende Schutzgebiete ausgewiesen.

Siehe auch

Commons: FFH-Gebiet Schmeietal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steckbrief des FFH-Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
  2. a b Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 7820-341 „Schmeietal“. bearbeitet von Büro LANGE. 17. Juli 2015 (167 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).

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