Schmalspurbahn Ružomberok–Korytnica

Ružomberok–Korytnica kúpele
Kursbuchstrecke:ČSD: 482 (1974)
Streckenlänge:23,564 km
Spurweite:760 mm (Bosnische Spur)
0Ružomberok früher Rózsahegy
Waag
Gütergleis Fabrik
Gütergleis
Gütergleis Papierfabrik
3Ružomberok továreň na cellulose früher Rózsahegyi cellulózgyár
Revúca
Revúca
6Biely Potok früher Fehérpatak
8Biely Potok papiereň früher Fehérpatak papírgyár
Gütergleis Fabrik
12Podsucha früher Somssichforrás mh.
Revúca
16Osadnianská Píla früher Oszadafűrész
Revúca
17Liptovská Osada früher Oszadafalu
21Patočiny früher Patocsinyvölgy
Korytnica
24Korytnica kúpele früher Korytnicza fürdő

Die Schmalspurbahn Ružomberok–Korytnica war eine Schmalspurbahn in der bosnischen Spurweite von 760 mm in der Slowakei, die ursprünglich von der Rózsahegy–Korytniczai helyi érdekű vasút (R.K.V) erbaut und betrieben wurde. Die Strecke führte von Ružomberok durch das Revúca-Tal bis Korytnica in der Niederen Tatra und wurde 1974 eingestellt.

Geschichte

Die 23,564 km lange Schmalspurbahn wurde am 5. Juni 1908 durch die Rózsahegy–Korytniczai helyi érdekű vasút (Lokalbahn Rosenberg–Korytnica) in Betrieb genommen. Ursprünglich war die Bahn als Verbindung von Ružomberok nach Banská Bystrica vorgesehen, realisiert wurde letztlich nur der Abschnitt bis zum Kurbad Korytnica. Den Betrieb führte die Kaschau-Oderberger Bahn Ks.Od. auf Rechnung der RKV. Am 1. Februar 1921 übernahmen die Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD die Betriebsführung von der Ks.Od.

Neben dem Reiseverkehr nach dem Kurbad Korytnica diente die Strecke vor allem den Bedürfnissen der örtlichen Industrie und der Holzabfuhr aus den Wäldern der Niederen Tatra. Einige Betriebe besaßen auch Anschlussbahnen, wie zum Beispiel das Sägewerk in Liptovská Osada.

Mit dem Ausbau der parallelführenden Straße in den 60er Jahren war es möglich, zunächst den Güterverkehr auf die Straße zu verlagern. 1966 wurde der Güterverkehr auf der Strecke eingestellt.

Im Reisezugverkehr behielt die Strecke zunächst noch ihre Bedeutung, zumal dank staatlich gelenkter Verkehrspolitik zunächst nur wenig Busse parallel zur Bahn verkehrten. Auch im letzten Betriebsjahr 1974 wies der Sommerfahrplan immerhin noch neun tägliche Reisezugpaare auf, die mit zwei Zuggarnituren bewältigt wurden.

Am 28. September 1974 verkehrten die letzten Reisezüge. Danach wurde die Strecke stillgelegt und abgebaut. Die Trasse dient heute als Radweg.

Lokomotiven und Wagen

Als Erstausstattung lieferte die Budapester Lokomotivfabrik MÁVAG drei Schmalspurlokomotiven des Typs 51, welche die Betriebsnummern 1–3 erhielten. Im Ersten Weltkrieg wurden die Lokomotiven von der k.u k. Heeresfeldbahn eingezogen und auf der Fleimstalbahn und der Grödner Bahn im Militärverkehr an der Dolomitenfront verwandt. Nach 1918 verblieben die Lokomotiven im nun italienischen Südtirol. Die Italienische Staatsbahn FS setzte die Lokomotiven später auf der Lokalbahn Mori–Arco–Riva im Trentino ein.

Vorübergehend wurde der Betrieb mit Lokomotiven aufrechterhalten, die von der in der heutigen Ukraine gelegenen Borzsatalbahn stammten. Später gelangten auch einige Lokomotiven der einstigen kkStB-Reihe U nach Ružomberok, welche auf der Strecke bis 1959 planmäßig eingesetzt wurden.

Ab den 50er Jahren setzte die ČSD Diesellokomotiven der Baureihe T 47.0 auf der Strecke ein. 1958 gelangten dafür die Lokomotiven T 47.018–021 von ČKD fabrikneu nach Ružomberok. Für den Reisezugverkehr beschaffte die ČSD 1966 zehn neue Reisezugwagen der Bauart Balm/u.

Die U 37.006 (vorm. kkStB U 41) wurde vor dem Bahnhof von Ružomberok als Denkmallokomotive aufgestellt.

Weblinks