Schluchtern
Schluchtern Stadt Leingarten | |
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Koordinaten: 49° 8′ 50″ N, 9° 6′ 7″ O | |
Höhe: | 233 m |
Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
Postleitzahl: | 74211 |
Vorwahl: | 07131 |
Altes Rathaus in Schluchtern |
Schluchtern ist ein Ortsteil der Stadt Leingarten im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg. Im Zuge der Gebietsreform entstand am 1. Januar 1970 aus dem Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Großgartach und Schluchtern die Gemeinde Leingarten.
Zu Schluchtern gehört noch der Ortsteil Riedhöfe.[1]
Geschichte
Schluchtern wurde 767 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch als „Sluhtra“ erstmals genannt. Bis ins hohe Mittelalter gehörte der Ort zur Großgartacher Gemarkung. Als der Ort sich später mit etwa einem Drittel der Fläche verselbständigte, blieb er im Norden und Süden von Großgartacher Gebiet umschlossen.
Außer der Kurpfalz, den Neipperg, den Massenbach und den Gemmingen hatten die von Niefern Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit Besitzrechte in Schluchtern.
Im Jahr 1774 gab es in Schluchtern zwei Kirchen, drei Schulen und 77 Häuser. Bis 1803 wuchs der Ort auf 91 Häuser an. Die Bewohner bewirtschafteten 1030 Morgen Äcker und 102 Morgen Weinberge.
Mit dem Oberamt Mosbach kam Schluchtern durch den Reichsdeputationshauptschluss 1802/03 an das Fürstentum Leiningen und mit diesem 1806 durch die Mediatisierung an das Großherzogtum Baden. Da die umliegenden Gebiete württembergisch wurden, bildete Schluchtern eine badische Enklave in Württemberg. 1813 kam Schluchtern zum Bezirksamt Eppingen.
Am 25. Juni 1945 verfügte die amerikanische Militärregierung in Heilbronn die Einfügung der badischen Gemeinde in den württembergischen Landkreis Heilbronn.
Am nördlichen Talhang der Lein wuchs Schluchtern durch Neubaugebiete im Westen „Ob dem Schweigerner Weg“ (1956), im Norden „Neugärtie“ (1956) und im Osten auf Großgartach zu („Kiesberg“ 1970). Im Süden entstand nahe der Bahn das Neubaugebiet „Eichbott“ (1950).
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Kirche St. Pankratius, gotische Chorturmkirche
- Evangelische Martin-Luther-Kirche, erbaut Mitte des 19. Jahrhunderts
Persönlichkeiten
- Albert Ludewig Grimm (* 19. Juli 1786 in Schluchtern; † 1. Dezember 1872 in Baden-Baden). Schriftsteller und Politiker
- Hermann Lauer (* 26. Dezember 1870 in Schluchtern; † 18. November 1930 in Donaueschingen), Theologe, Journalist und Heimatforscher
- Johannes Leipert (1885–1962), langjähriger katholischer Pfarrer in Schluchtern, Ehrenbürger von Schluchtern 1958
Siehe auch
Literatur
- Gerhard Kiesow (Bearbeiter): Schluchtern. Ein kurpfälzisches Dorf im 16. Jahrhundert (PDF; 14 MB). Quellentexte, Norderstedt 2004. ISBN 978-3-8334-0518-1. (nicht ausgewertet)
Vgl. auch Gerhard Kiesow: Schluchtern: Eine kurpfälzische Dorfgemeinde im Kraichgau (PDF; 2 MB), Norderstedt 2006, ISBN 3-8334-4002-3
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 104–106 sowie Nachtrag in Bd. VIII, Stuttgart 1983, ISBN 3-17-008113-6, S. 661
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Leingarten-Schluchtern, jüdischer Friedhof
Wappen von Schluchtern. In Blau ein stehender, silbern gepanzerter jugendlicher Heiliger (St. Pankratius) mit goldenen Locken und goldenem Nimbus, die Linke in die Seite gestemmt, in der Rechten ein mit der Spitze nach rechts oben zeigendes goldenes Schwert haltend.
Ansicht von Schluchtern, Leingarten, aus den Forstlagerbüchern von Andreas Kieser
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Altes Rathaus im Ortsteil Schluchtern der Gemeinde Leingarten
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Katholische Pankratiuskirche in Leingarten