Schlossruine Schrattenberg

Das hochfürstliche Schwarzenbergische Schloss Schrattenberg um 1830, Lith. Anstalt J.F. Kaiser, Graz

Die Schlossruine Schrattenberg liegt in der Steiermark, wenige Kilometer westlich von Scheifling in deren Gemeindegebiet.

Geschichte

Ein vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichteter[1] und 1144 erstmals erwähnter einfacher Wehrbau war im Jahr 1162 freies Eigen eines Rantolf, danach und noch im 12. Jahrhundert eines Pernhard und eines Chadilhoch derer von Schrattenberg. Das Geschlecht scheint jedoch Ende des 12. Jahrhunderts ausgestorben zu sein.[2] Das Gut kam dann an die Liechtensteiner, die Angehörige der Familie Teufenbach als Burggrafen einsetzten.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts kam Schrattenberg zur Familie Grym, welche das Anwesen an das Stift St. Lambrecht verkaufte. Bis 1451 blieb der Wehrbau im Besitz des Stiftes, bis es schließlich an Ernst Pranckher ging.[3] Nach mehrfach wechselnden Besitzern – belegt ist beispielsweise, dass die protestantischen Familie Jöbstl es an einen Carl Jocher verkaufte – erwarb 1680 Viktor Jakob Freiherr von Prandegg das Gut und erbaute darauf bis etwa 1685 ein Barockschloss, das zu den schönsten der Steiermark zählte: Einen Vierflügelbau mit vier Ecktürmen, einem zusätzlichen Torturm über dem Südflügel und einem mittigen Arkadenhof mit toskanischen Säulen, umgeben von einer Wehrmauer mit vier Eckpavillons und Graben. Von Prandegg vermachte das Ganze samt den durch den Prunkbau entstandenen Schulden im Jahr 1694 seinen Töchtern, die vermählten Eva Rosina Gräfin Steinpeiss und Maria Viktoria Freiin Unverzagt.[4] Zehn Jahre später wurde das überschuldete Anwesen an den Fürsten Ferdinand von Schwarzenberg verkauft.

Nachdem das Areal zeitweilig als Hotelpension und anlässlich des Ersten Weltkriegs als Lazarett genutzt worden war, zerstörte am 28. August 1915 ein bei Sanierungsarbeiten entstandener Brand das Schloss und seine bedeutenden Kunstschätze so sehr, dass die Eigentümer (bis heute die Familie Schwarzenberg) eine Wiederherstellung nicht mehr in Betracht zogen.

Erhalten blieben die vier Gartenpavillons an den Ecken der Umfassungsmauer und einige Nebengebäude. Sie werden inzwischen in bescheidenem Umfang genutzt: Heimo Wallner und die Künstlervereinigung HOTELPUPIK veranstalten in den Räumlichkeiten des ehemaligen Verwalterhauses der Schwarzenberg’schen Meierei allsommerlich internationale Künstlerbegegnungen, was für die betreffenden Gebäude auch Restaurierungsarbeiten ermöglichte.

Trivia

Berühmte Gäste:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gemeinde St. Lorenzen bei Scheifling. @1@2Vorlage:Toter Link/tgi19.telekom.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 2. August 2009.
  2. burgenseite.com (Memento des Originals vom 27. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.burgenseite.com abgerufen am 2. August 2009.
  3. Schrattenberg (Murtal). In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl, abgerufen am 5. März 2022.
  4. Wehrbauten in der Steiermark. Abgerufen am 28. Juni 2018.

Koordinaten: 47° 8′ 33,5″ N, 14° 23′ 26,5″ O

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273 Das hochfürstliche Schwarzenbergische Schloss Schrattenberg, Kreis Judenburg, gez. von S. Kölbl - J.F.Kaiser Lithografirte Ansichten der Steiermark 1830.jpg

J. F. Kaiser - lithographirte Ansichten der Steyermärkischen Städte, Märkte und Schlösser, Graz 1824-1833

Joseph Franz Kaiser  (1786–1859) Blue pencil.svg wikidata:Q1499963
 
Alternative Namen
J. F. Kaiser
Beschreibung österreichischer Drucker und Herausgeber
Geburts-/Todesdatum 11. März 1786 Auf Wikidata bearbeiten 19. September 1859 Auf Wikidata bearbeiten
Geburts-/Todesort Graz (Steiermark) Graz
Normdatei
creator QS:P170,Q1499963
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