Schlossbergtunnel Tübingen

Schlossbergtunnel Tübingen[1]
NutzungStraßentunnel, Fußgängertunnel, Eisenbahntunnel
VerkehrsverbindungB 296 (früher B 28)
OrtTübingen
Länge290 m (Straßentunnel)
288 m (Eisenbahntunnel)dep1
Anzahl der Röhren2 (Straßentunnel)
1 (Eisenbahntunnel)
1 (Fußgängertunnel)
Bau
Baukosten70 Mio. Mark (Straßentunnel)
4,4 Mio. Mark (Fußgängertunnel)
BaubeginnJanuar 1973 (Straßentunnel)
März 1974 (Fußgängertunnel)
Fertigstellung20. Juli 1979 (Straßentunnel)
1. Mai 1910 (Eisenbahntunnel)
19. Dezember 1974 (Fußgängertunnel)
Betrieb
BetreiberBundesrepublik Deutschland (Straßentunnel)
ÖPNV im Ammertal (ZÖA)(Eisenbahntunnel)
Mautnein
Freigabe20. Juli 1979 (Straßentunnel)
1. Mai 1910 (Eisenbahntunnel)
19. Dezember 1974 (Fußgängertunnel)
SchließungAnfang Juni 2007 (nur noch Fußgänger-/Radtunnel)
Lage
Schlossbergtunnel Tübingen (Baden-Württemberg)
Schlossbergtunnel Tübingen (Baden-Württemberg)
Koordinaten
Nordportal48° 31′ 10,9″ N, 9° 2′ 39,5″ O
Südportal48° 31′ 2,6″ N, 9° 2′ 46,3″ O

Unter dem Namen Schlossbergtunnel gibt es vier Tunnelröhren in Tübingen, die unter dem Schlossberg hindurchführen. Sie liegen in Westen der Kernstadt und sind eine wichtige Nord-Süd-Verbindung sowohl zwischen den Stadtteilen als auch für den überregionalen Verkehr. Von Osten nach Westen handelt es sich um einen Fußgängertunnel, einen Eisenbahntunnel und den zweiröhrigen Straßentunnel.

Tunnel der Eisenbahnstrecke Tübingen–Herrenberg (seit 1910)

Bau des Tunnels 1910
Südportal des Schlossbergtunnels der Ammertalbahn und Neckarbrücke

Die Ammertalbahn von Tübingen nach Herrenberg unterquert den Tübinger Schlossberg in diesem 288 Meter langen, eingleisigen Tunnel. Direkt vor dem Nordportal (eigentlich Nordostportal) wird die Eisenbahnstrecke vom Ammerkanal überquert. Der Streckenteil von Tübingen nach Pfäffingen wurde am 1. Mai 1910 eröffnet. Die Strecke wurde bis 2022 elektrifiziert.

Fußgängertunnel (seit 1974)

Nordportal des Fußgänger- und Radfahrertunnels
Geographische Lage der Tunnelportale
Nordportal48° 31′ 12,5″ N, 9° 2′ 57,1″ O
Südportal48° 31′ 4,9″ N, 9° 2′ 52,8″ O

Durch den Tübinger Schlossberg führt ein etwa 250 Meter langer gerader Tunnel (Breite 5 Meter, lichte Höhe 3,2 Meter) für den Verkehr ohne Auto, der die Neckarhalde an der Alleenbrücke mit dem Platz Vor dem Haagtor verbindet.[2] Er wurde am 19. Dezember 1974 nach 21 Monaten Bauzeit dem Verkehr übergeben, die Kosten betrugen 4,4 Millionen Mark (zu 60 % vom Bund und zu 25 % vom Land getragen). Bis zur Fertigstellung des Tunnels der B 296 fuhr dort auch einspurig in Nord-Süd-Richtung der Kraftfahrzeugverkehr. Anfang Juni 2007 wurde der Tunnel auch für Mofas und Motorroller gesperrt.

Seit 2003 findet dort einmal jährlich im Mai oder Juni die Veranstaltung Rock im Tunnel statt.[3]

Tunnel der B 296 (Doppelröhre, seit 1979)

Nordportal des Tunnels der B 296
Nachts mit Verkehr
Geographische Lage der Tunnelportale
Nordportal48° 31′ 10,3″ N, 9° 2′ 37,1″ O
Südportal48° 31′ 1,5″ N, 9° 2′ 41,8″ O

Der Straßentunnel der B 296 ist etwa 290 Meter lang und besteht aus zwei durch einen Mittelpfeiler aus Stahlbeton getrennten parallelen Röhren mit je einer zweispurigen Richtungsfahrbahn. Er wurde am 20. Juli 1979 nach sechseinhalb Jahren Bauzeit für den Verkehr freigegeben, die Kosten betrugen 70 Millionen Mark. Er ist Teil der südlichen Umfahrung der Innenstadt. Durch den Bau sollte vor allem die Mühlstraße als einzige Nord-Süd-Verbindung in der Tübinger Innenstadt entlastet werden, da diese Straße zwischen Schlossberg und Österberg aufgrund der geographischen Gegebenheiten nicht ausgebaut werden kann. Im März und April 2005 wurde der Tunnel für eine Viertelmillion Euro aus Bundesmitteln mit Notrufsäulen, Fluchtwegbeleuchtung, Brandmeldeanlage und Heizbändern gegen Eisbildung ausgerüstet. Von März 2013 bis Oktober 2014 wurden der Tunnel und die anschließenden Brücken aus Bundesmitteln für 6,2 Millionen Euro saniert.[4]

Einzelnachweise

  1. eisenbahntunnel-info.de (Eisenbahntunnel)
  2. Fußgänger-und Fahrradtunnel auf TÜpedia, abgerufen am 1. Januar 2022.
  3. Rock im Tunnel auf TÜpedia, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  4. Der ganze Schlossbergtunnel ist wieder geöffnet, tagblatt.de, 7. Oktober 2014

Weblinks

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Baden-Wuerttemberg relief location map.jpg
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Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
Nordportal des Fußgänger-Schlossbergtunnels Tübingen (2007).jpg
Fußgängertunnel unter dem Schlossberg in Tübingen, Nordportal
Schlossbergtunnel B28 Nordseite.jpg
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Nordportal des Schlossbergtunnels der B28 in Tübingen
H Bauer - Bau des Ammertalbahn-Schlossbergtunnels 1910 Nordportal (TSiW012).jpg
Tübingen. Bau des Ammertalbahn-Schlossbergtunnels. Bemerkenswert ist, dass über dem Nordportal ein Aquädukt für den Ammerkanal gebaut werden musste.
Schlossbergtunnel in Tübingen bei Nacht 2019 001.jpg
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Schlossbergtunnel in Tübingen bei Nacht
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Schlossbergtunnel Tübingen der Ammertalbahn, Südportal.