Schloss Wiesen
Das Schloss Wiesen ist ein ehemaliges, im Übergang vom Spätmittelalter zur Neuzeit erbautes Jagdschloss im unterfränkischen Wiesen im Landkreis Aschaffenburg in Bayern. Es wurde unter dem Mainzer Kurfürsten Wolfgang von Dalberg 1597 erbaut.
Architektur
Das Schloss Wiesen ist ein dreigeschossiger Steinbau mit unterschiedlichen Fensterachsen und einem steilen dreigeschossigen Giebeldach und hat nördlich einen angebauten Treppenturm bis auf halbe Dachhöhe mit barocker Haube. Der Turm hat einen eigenen direkten Zugang von außen. Daneben befindet sich die Freitreppe zum Haupteingang, der von einem Wappen gekrönt ist. Zur Nordostecke weist der Schlossbau einen weiteren gewölbten Eingang auf, der wohl zum noch ursprünglichen Gewölbekeller der Vorgängerbauten führt.
Die strategische Lage von Wiesen am Kreuzungspunkt zweier Alt- und Fernhandelswege (Birkenhainer Straße, Eselsweg) mögen eine große Rolle gespielt haben, dass die Kurmainzer den Ort ausbauten. Nicht unerheblich dürfte auch der Prozess der Rekatholisierung im Spessart und der Anlage eines befestigten Punktes zur Entscheidung des Schlossausbaus beigetragen haben.
Durch Untersuchungen an den Grundmauern sowie Ofenkachel- und Münzfunden aus dem 12., 13. und 16. Jahrhundert scheint bewiesen, dass es zwei Vorgängerbauten gab. Die Grafen von Rieneck bewohnten vermutlich im 14. und 15. Jahrhundert ein aufwändig ausgestattetes Vorgängerbauwerk. Das Schloss ist heute im Privatbesitz und wird vom Eigentümer, dem Aschaffenburger Kieferorthopäden Ingo Gräfling, restauriert und ausgebaut. 2002 wurde ihm dafür der Förderpreis des Bezirks Unterfranken zur Erhaltung historischer Bausubstanz zuerkannt.
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz (D-6-71-162-7).[1]
Neben dem ehemaligen Schloss steht die barocke Pfarrkirche St. Jakobus, ein einschiffiger Saalbau von 1724 mit drei Altären und Kanzel aus der Entstehungszeit. Beide Gebäude auf einer leichten Anhöhe geben dem Ort ein barock geprägtes Ensemble.
Kunstverein
In den leerstehenden Räumen des Schlosses veranstaltet seit 2012 zum Tag des Denkmals der Frankfurter Kunstsammler Friedrich Gräfling Ausstellungen mit internationalen, sowohl etablierten, als auch jungen Künstlern. Dazu gründete er zusammen mit der Kunsthistorikerin Johanna Stemmler 2014 den Kunstverein Wiesen, der etwa 50 Mitglieder hat.
Weblinks
- Internetseite Förderpreis 2002 des Bezirks Unterfranken
- Internetseite Mainland Spessart
- Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Archäologische Untersuchungen) auf der Internetseite spessartprojekt.de (
- Website des Kunstvereins Wiesen
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalliste für Wiesen (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
Koordinaten: 50° 6′ 38,7″ N, 9° 21′ 59,7″ O
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Das Schloss Mespelbrunn, ein Wasserschloss in der Gemeinde Mespelbrunn, steht in einem abgelegenen Seitental des Elsava-Tals im Spessart. Das Schloss ist seit dem frühen 15. Jahrhundert im Besitz der Familie Echter von Mespelbrunn. Erbaut wurden die ältesten Teile 1427, das heutige Aussehen entstand überwiegend zwischen 1551 und 1569.
Durch den Film Das Wirtshaus im Spessart mit Liselotte Pulver im Jahre 1958, wo das Schloss als Drehort diente, erreichte es eine Überregionale Bekanntheit. Die jährlichen Besucherzahlen liegen bei knapp 100.000.
(c) Commander-pirx in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0
Schloss Wiesen im Landkreis Aschaffenburg in Unterfranken
Autor/Urheber: Cultural Avenue, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kunstverein Wiesen at Schloss Wiesen in Gemeinde Wiesen