Schloss Waldleiningen

Schloss Waldleiningen
Schloss Waldleiningen als Aquarell von Carl Theodor Reiffenstein aus der Mitte des 19. Jahrhunderts

Schloss Waldleiningen ist eine romantische Schlossanlage in der Gemarkung Mörschenhardt der Gemeinde Mudau (eine zum Neckar-Odenwald-Kreis gehörende Gemeinde in Baden-Württemberg) unterhalb des Odenwaldlimes in einem Seitental. Das Schloss beherbergt heute eine psychosomatische Klinik.

Nachdem das Fürstenhaus Leiningen 1803 als Entschädigung für seinen an Frankreich verlorenen Herrschaftsbereich in der Pfalz das Fürstentum Leiningen erhielt, richtete Fürst Emich Carl zu Leiningen in einem abgelegenen Tal seines neuen Fürstentums im Odenwald einen großen Wildpark ein, der sich über mehrere Gemarkungen im heutigen Baden-Württemberg, Bayern und Hessen erstreckte. In ihm errichtete er zunächst ein Jagdhaus. In Erinnerung an seine verlorenen Pfälzer Gebiete nannte er diesen zunächst einfachen Holzbau nach einem seiner dortigen Jagdgründe Waldleiningen.

Am Hang des Steinichtals entstand dann zwischen 1808 und 1810 ein damals modisches gotisches Ruinengemäuer mit Türmchen und Erkern. Diese Anlage war schon bald baufällig und wurde von seinem Sohn, Fürst Karl zu Leiningen, abgerissen und durch das heutige Schloss ersetzt.

Das Schloss wurde ab 1828 in Anlehnung an britische Schlösser erbaut, wie beispielsweise Abbotsford, das Haus des weltberühmten schottischen Schriftstellers Walter Scott, und von den Nachfolgern des Fürsten 1873 vollendet. Baumeister des Schlosses war der Architekt Karl Brenner, künstlerischer Berater der Hofmaler Sebastian Eckhardt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss als Kriegslazarett genutzt und später in eine psychosomatische Klinik umfunktioniert, die heute vom Fürstenhaus als Privatbetrieb geführt wird.

Literatur

  • Friedrich Oswald, Schloß Waldleiningen. Dortmund 1972.
  • Heinrich Niester, Die bauliche Erweiterung der Schloßanlage von Waldleiningen. In: Badische Heimat, 57, 1977, S. 241–245.
  • Barbara Riederer, Schloß Waldleiningen. Zuflucht eines fürstlichen Demokraten. In: Charivari, Nr. 4, August 1980, S. 3–7.
  • Barbara Riederer, Der Landschaftsgarten oder Die Entstehung der Zeit aus dem Raum. Heidelberg 1998. (Mit Zeichnungen des Schlosses Waldleiningen von Manfred Riederer). ISBN 3925678816.
  • Thomas Müller, Schloss Waldleiningen: zur Baugeschichte des fürstlichen Jagdhauses. In: Unser Land, 2000, S. 145–148.
  • Bernd Fischer, Das Jagdschloss Waldleiningen im Jahr 1813. In: Unser Land, 2011, S. 85–88.

Weblinks

Commons: Schloss Waldleiningen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 34′ 2″ N, 9° 7′ 0″ O

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