Schloss Schönbrunn (Röhrmoos)
Schloss Schönbrunn ist ein Schloss in Schönbrunn in der Gemeinde Röhrmoos im Landkreis Dachau. Es wird heute als Kloster und Einrichtung für Menschen mit Behinderungen genutzt. Es steht unter Denkmalschutz (Nummer D-1-74-141-26).[1]
Geschichte
Schönbrunn wird um 800 erstmals als „Prunna“ erwähnt. Ein Schloss war bereits im 13. Jahrhundert vorhanden und seit 1675 Sitz einer Hofmark. 1688 wurde das heutige Schloss durch Kaspar von Schmid erbaut. 1720 erfolgte durch Freiherr von Unertl der Anbau eines Westflügels. 1835 wurde das Schloss teilweise abgebrochen.
Schlossbesitzer waren die Herren von Schönbrunn, die Familie Ligsalz (Anfang des 17. Jahrhunderts), die Familie Pfundmair (1642), die Freiherren von Schmid (ab 1642 und 1776 bis 1830), Freiherr von Unertl (ab 1717), die Grafen von Piosasque bis 1776, das Königreich Bayern (Versteigerung 1830), Dr. Conrad Pregler (1830), die Familie Traub (1835), Rittmeister a. D. Heinrich Zeiß (1837), Pfarrer Martin Forstmair von Buchbach (1846) sowie der Maurermeister Georg Schneller (1857).
1862 erwarb Gräfin Viktorine von Butler-Haimhausen das damals stark renovierungsbedürftige Schlossgut Schönbrunn. Ab 1863 wurde das Schloss als Heim für Behinderte und als Ausbildungsstätte für junge Mädchen genutzt. Es hieß „Assoziationsanstalt Schönbrunn“.
905 Bewohner wurden in den Jahren 1940 bis 1945 aus der Anstalt verlegt. Mindestens 546 Bewohner wurden später im Rahmen der NS-Krankenmorde umgebracht.[2][3][4] Danach wurden evakuierte Patienten aus den Münchner Krankenhäusern und Altenheimen hier untergebracht.
Schönbrunn und seine Behinderteneinrichtung war im Besitz der Kongregation der Dienerinnen der Göttlichen Vorsehung, jetzt der Viktoria-von-Butler-Stiftung Schönbrunn und bzw. dem der Stiftung angeschlossenen Franziskuswerks Schönbrunn gGmbH.[5]
Hofmarkkirche
Die zugehörige ehemalige Hofmarkkirche Heilig Kreuz dient heute als katholische Filialkirche der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Schönbrunn. Sie wurde in den Jahren 1723/24 nach Plänen von Johann Baptist Gunetzrhainer und unter Beratung des kurfürstlichen Hofbaumeister Joseph Effner errichtet.[6] Der barocke Zentralbau steht ebenfalls unter Denkmalschutz (Nummer D-1-74-141-25).[1]
Literatur
- Wilhelm Neu, Volker Liedke: Oberbayern. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band I.2). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52392-9.
- Max Gruber: Die Hofmarkkirche von Schönbrunn. In: Amperland, Jahrgang 2, 1966, S. 51–53.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Denkmalliste für Röhrmoos (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Sr. M. Benigna Sirl: Die Assoziationsanstalt Schönbrunn und das nationalsozialistische Euthanasie-Programm. Schriften des Archivs des Erzbistums München und Freising, 2011
- ↑ Erschütternde Erkenntnis. In: sueddeutsche.de. 26. Oktober 2011, abgerufen am 30. Juli 2018.
- ↑ http://www.pressreader.com/germany/abendzeitung-m%C3%BCnchen/20110127/282067683395672
- ↑ Schloß Schönbrunn – (SchlösserRundschau.de, aufgerufen am 17. Januar 2014)
- ↑ Hofmarkkirche Heiliges Kreuz in Schönbrunn – (Hans Schertl)
Koordinaten: 48° 19′ 40,6″ N, 11° 28′ 34″ O
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Schönbrunn, Kirchweg 4: Katholische Filialkirche Hl. Kreuz. Ansicht aus SW
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Schönbrunn, Prälat-Steininger-Str.1: Ehemaliges Schloß (erbaut 1688), heute Krankenanstalt. Ansicht von N (die Objekt-Anzeige in GeoHack ist nicht zutreffend!)
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Michael Wening, "Historico-topographica descriptio Bavariae", Band 1, 1701
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Schönbrunn, Kirchweg 4: Katholische Filialkirche Hl. Kreuz (rechts), Klosterkirche St.Josef (links). Ansicht aus Norden. Aufgenommen von der Straße nach Rudelzhofen.
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