Schloss Saabor
Schloss Saabor (polnisch Zamek w Zaborze) befindet sich im polnischen Zabór (Saabor bei Grünberg), Woiwodschaft Lebus.
Geschichte
Eine ursprüngliche mittelalterliche Wasserburg wurde nach 1683 durch Johann Heinrich Graf von Dünewald zu einem frühbarocken Schloss umgebaut. Seine Geschichte ist eng mit der sächsischen Geschichte verbunden. Im Jahr 1744 wurde Friedrich August Graf von Cosel, Sohn Augusts des Starken, Eigentümer der Herrschaft Saabor und ließ das 1745 bei einem Brand zerstörte Schloss durch ein Rokoko-Schloss ersetzen. Ein barocker Garten entstand als quadratische Anlage zwischen Schloss und dem Großen See (Jezioro Zabór). Nach 1791 waren die von Schoenaich-Carolath Besitzer. Diese ließen den Schlosspark in einen Landschaftspark umgestalten. Letzte Besitzerin war ab 1918 Hermine von Reuß, die zweite Ehefrau des ehemaligen deutschen Kaisers Wilhelm II. 1943 wurde Franz Wilhelm Prinz von Preußen auf Schloss Saabor geboren.
Mit der polnischen Übernahme der Region wurde das Schloss verwüstet. Zunächst wurde hier ein landwirtschaftliches Schulungszentrum untergebracht, ab 1956 ein Tuberkulose-Zentrum, seit den 1980ern ein Kindersanatorium, das nach 1998 zu einer Kinder- und Jugendpsychiatrie umgewandelt wurde. Im Zusammenhang mit dieser Nutzung wurde hofseitig ein zusätzlicher Bau angelegt. Der Park gehört heute zur Klinik und ist gepflegt. Jedoch ist der Blick auf den See zugewachsen und der seenahe Parkteil versumpft.
Bauensemble
Eine Zufahrt, die zu einem ehrenhofartigen von Kavaliershäusern umgebenen Platz führt bildet eine zentrale Achse, die in der Mittelachse des Schlosses und im Park fortgesetzt wird. Das Schloss ist dreigeschossig und umfasst einen Arkadenhof. Das Portal der Hofeinfahrt trägt das Allianzwappen der Fürsten von Carolath-Beuthen von 1680. Hofseitig befindet sich der Corps de Logis mit einem Tympanon und dem Wappen Friedrich August Cosels. Die Seitenflügel sind von je einem Turm abgeschlossen, von denen nur der westliche eine Zwiebelhaube und Laterne trägt. Im Inneren ist der Festsaal mit erhaltenem Rokokostuck restauriert. Die Hauptachse des Gartens war durch Brunnenbecken akzentuiert.
Literatur
- Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 292–293.
Weblinks
Koordinaten: 51° 56′ 54,1″ N, 15° 43′ 2,1″ O