Schloss Rohrbach (Heidelberg)
Das Schloss Rohrbach, im Volksmund auch Rohrbacher Schlösschen oder Altes Schlösschen genannt, befindet sich inmitten des Heidelberger Stadtteils Rohrbach. Es liegt dort in einem Park (bei dem es sich um einen Teil des ehemaligen Schlossparks handelt) auf dem Gelände der Thoraxklinik Heidelberg an der heutigen Parkstraße.
Das Rohrbacher Schlösschen ist ein rechteckiger, zweigeschossiger Bau des Klassizismus mit einem dreiachsigen Mittelrisalit, der im oberen Bereich mit einem Fries verziert ist.
Das Gebäude wurde um 1770 durch den späteren und letzten Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken (1746–1795, Herzog 1775–1793) als Jagdschloss mit einem Landschaftspark erbaut. Der Planer des ursprünglichen Schlossparks ist nicht mehr feststellbar, nach dem Wechsel des Schlosses in badischen Besitz wurde der Park nach den Plänen des Gartenarchitekten Friedrich Ludwig Sckell umgestaltet. 1803 ging das Schloss in den Besitz der Markgräfin Amalie von Baden über, die es durch Umbauten nach Plänen von Friedrich Weinbrenner in den heute noch sichtbaren Zustand versetzen ließ.
Im Ersten Weltkrieg diente das Gebäude als Lazarett. 1927 wurde das Dorf Rohrbach in die Stadt Heidelberg eingemeindet. Bereits im darauffolgenden Jahr erwarb die LVA Baden das Grundstück zur Begründung einer Lungenfachklinik. Das Krankenhaus ging schließlich in den Besitz von Baden über und entwickelte sich zu einer großen Fachklinik für Thoraxchirurgie und Tuberkulose.
Heute dient das Anwesen nicht mehr dem unmittelbaren Krankenhausbetrieb, sondern zu Verwaltungs- und Schulungszwecken. Der Außenbereich des öffentlich zugänglichen Klinikgeländes ist problemlos zu besichtigen, der 2005 vollständig restaurierte Saal kann für Veranstaltungen von der Klinikverwaltung gemietet werden.
Literatur
- Werner Ebert: Das Rohrbacher Schlösschen, hrsg. von der Thoraxklinik-Heidelberg gGmbH
- Dietrich Bahls: Personen um das Rohrbacher Schlößchen. In: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, Heidelberger Geschichtsverein (Hrsg.) Bd. 4/1999, S. 265 ff.
- Karl Heinz Frauenfeld: Chronik von Rohrbach 1200 Jahre. Anlage zur Ruperto-Carola, Zeitschrift der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg, XVII. Jahrgang, Band 38, 1965.
Weblinks
- Rohrbacher Schlösschen auf der früheren Seite des Stadtteilvereins Heidelberg-Rohrbach
- Rohrbacher Schlösschen bei burgeninventar.de
- Personen um das Rohrbacher Schlösschen auf einer Seite des Heidelberger Geschichtsvereins
- Rohrbacher Schlösschen – Offizielle Webseite
Koordinaten: 49° 22′ 42″ N, 8° 41′ 28″ O
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Rohrbacher Schlößchen Heidelberg heute Gebäude der Thoraxklinik
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Das Wambolt'sche Schloss in Groß-Umstadt, Aufnahme Richtung Nordwesten; über dem Aufgang des Südbaues ist die Wappentafel, an der Südostecke des Nordbaues die Infotafel erkennbar; die östlichen Fenster des Nordbaues zeigen die schönen Schmiedearbeiten
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Burg Rodenstein, Teile der Ringmauer und in der Mitte den sog. Mühlturm
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Heidelberger Schloß, Gesamtansicht von NNW. V.l.n.r.: Glockenturm, Gläserner Saalbau, Friedrichsbau (davor der Altanbau), Fassbau, Englischer Bau, Dicker Turm.
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Schloss Rohrbach, auch Rohrbacher Schlößchen genannt